Treffen der Projektgruppe "Schulen ans Netz"


Ort: Sitzungsraum des Trägervereins der Bürgernetze und Onlinedienste im Inn-Isen-Vils-Kreis im 2. Stock des Bahnhofsgebäudes in Schwindegg
Datum: 12.11.97, 19.30 Uhr

Tagesordnung:

  1. Begrüßung
  2. Berichte der Mitglieder der Projektgruppe über den Fortgang der übernommenen Aufgaben und den Stand der technischen Realisierung der Schulanbindungen
  3. Stand der Rückläufe der Microsoft-Verträge
  4. Aussprache über das weitere Vorgehen und die nächsten Schritte
  5. Vereinbarung des nächsten Termins

Teilnehmer:

Lioba Gebauer, Projektleitung, Schriftführerin des BNS
Bertram Gebauer, Vorsitzender des BNS
Josef Hofstetter, Hauptschule Taufkirchen/Vils
Christiane Altermann, Hauptschule Taufkirchen/Vils
Heinz Moises, Gymnasium Dorfen
Johann Voglhuber, Realschule Taufkirchen/Vils


Protokoll

Beginn der Veranstaltung: 19.30 Uhr

TOP 1: Herr Gebauer begrüßt die Anwesenden.
TOP 2: Frau Altermann berichtet vom Ergebnis einer Umfrage, die im Taufkirchner Gemeindeblatt gestartet wurde:
Das Gemeindeblatt wird monatlich als offizielles Blatt der Gemeinde verteilt und enhält alle wichtigen Informationen für die Gemeindebürger. In einem kurzen Absatz waren dort Schüler, Eltern von Schulkindern und Lehrer gebeten worden, sich bei Frau Altermann zu melden, wenn sie Interesse hätten, künftig Informationen über die Schulen in Taufkirchen über das Internet zu beziehen. Das Ergebnis war sehr ernüchternd: Es gab keine einzige Rückmeldung.
Ferner berichtet Frau Altermann, daß sie die ersten Schritte unternommen hat, Seiten für das Fach Biologie der 9. Jahrgangsstufe Hauptschule ins Netz einzustellen.

Herr Hofstetter berichtet von Schwierigkeiten beim Betrieb des Rechnernetzes mit Windows95-Clients. Die Aufnahme der Sacharbeit war noch nicht möglich, weil durch die Manipulationsmöglichkeiten an den Schülergeräten der Wartungsaufwand derart hoch war, daß außer zu den regulären Unterrichtsstunden noch kein Zugang zu den Rechnerräumen gewährt werden konnte. Er führt aus, daß für den Einsatz in der Praxis eine Funktionalität erforderlich ist, wie sie ehedem in Novellnetzen verfügbar war. Daneben erscheint das Zusammenspiel zwischen WindowsNT-Servern und Windows95-Clients ungenügend. Das Problem wurde für den regulären Unterricht provisorisch so gelöst, indem die Daten eines Schülerarbeitsplatzes komplett auf dem Server gespiegelt wurden. Bei Manipulationen kann so der Originalzustand wiederhergestellt werden. Herr Hofstetter führt noch aus, daß er aus dem Lehrgang in Dillingen, der Anfang September stattfand, die Information mitgenommen hat, daß die Probleme mit WindowsNT-Workstations als Schülerrechner nicht stellen würden.
Herr Hofstetter äußert sich ferner zur Verwaltung der Zugriffsrechte im Schulnetz mittels der Software ACHAT. Er berichtet, daß er mit Herrn Michael Stütz, dem Entwickler dieser Software, in Kontakt steht. Die derzeit verfügbare ACHAT-Version sei aber nicht in der Lage, die Rechte auf einem NT-Server korrekt einzurichten.
Herr Hofstetter berichtet ferner, daß er die Systembetreuer der Hauptschulen des Landkreises Erding an seiner Schule zu Gast hatte. Er wird künftig für diesen Personenkreis Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, damit die Systembetreuer als Multiplikatoren fungieren können.
Abschließend stellt Herr Hofstetter einige Seiten vor, auf denen er seinen Aufgabenbereich im Rahmen der Projektgruppe beschreibt.

Herr Voglhuber berichtet aus der Realschule Taufkirchen/Vils, daß dort in den nächsten Wochen für die Lehrkräfte ein allgemeiner Einführungstag in die Datenverarbeitung abgehalten wird. Neben Standardthemen wie "Einführung in MS-Word" und "Einführung in MS-Windows" wird es eine Station "Einführung in das Internet" geben, die von Herrn Voglhuber betreut wird.
Inzwischen haben sich auch schon mehrere Lehrkräfte gemeldet, die sich -auch wegen des zunehmenden Drucks von Schülerseite- intensiver mit dem Thema Internet befassen wollen. Insbesondere mit einem Erdkundelehrer wurde schon im Internet nach Inhalten gesucht, die den Anforderungen des Lehrplans genügen, gesucht, z.B. zum Thema Klima und Klimaentwicklung. Von der Vorgehensweise her wurde so verfahren, daß zunächst verschiedene Suchmaschinen mit dem Stichwort "Klima" abgesucht wurden. Zumeist wurden so viele Einträge gefunden, daß eine sinnvolle Sichtung nicht mehr möglich war. Die brauchbaren Ergebnisse der Suche wurden dann als Bookmarks gespeichert.
Weiter führt Herr Voglhuber aus, daß an der Realschule die Gründung einer Multimedia-Gruppe (Umfang etwa 15 Personen) vollzogen wurde. Einzelne Teilnehmer würden bereits sehr gute Ergebnisse erzielen.

Herr Hofstetter ergänzt an dieser Stelle, daß inzwischen auch an der Hauptschule Taufkirchen die Lehrkräfte zunehmend mit dem Thema Internet konfrontiert werden. So seien einem Lehrer kürzlich umfassende Informationen über die Werke von Velázques vorgelegt worden. Ereignisse wie dieses führen bei den Lehrkräften zunehmend zu mehr Bereitschaft, sich eingehender mit dem Internet zu beschäftigen. Das sollte man erkennen und entsprechende Vorbereitungen zur Deckung des absehbaren Informationsbedarfs treffen.

Herr Gebauer bemerkt zu den bisherigen Ausführungen, daß der Bedarf nach einem überregional koordinierten Vorgehen nunmehr immer deutlicher zutage tritt. Er führt aus, daß an den meisten Schulen, wie von Herrn Voglhuber dargestellt, bereits zu einzelnen Gebieten gute und umfassende Linklisten zusammengestellt werden. Es gelte nun, einen Weg zu finden, die Arbeitsergebnisse koordiniert in ein Gesamtkonzept einzubringen.

Herr Moises berichtet, daß er nach dem letzten Treffen der Projektgruppe eine Arbeitsgruppe im Gymnasium Dorfen eingerichtet hat, die speziell Inhalte aus dem Internet suchen soll, die zur Unterstützung des Unterrichts im Fach Erdkunde der 9. Jahrgangsstufe nach dem bayerischen Lehrplan geeignet sind. Von der Vorgehensweise her ist geplant, daß jeder Schüler zunächst auf seinem Rechner eine Liste von Lesezeichen erstellt, die auf Seiten im Internet zeigen, von denen er glaubt, sie würden den qualitativen Anforderungen für die Verwendung im Unterricht genügen. Die Ergebnisse werden dann gesichtet und zusammengeführt. Dann wird sich erweisen, ob die gefundenen Seiten in der vorliegenden Form verwertbar sind oder ob umfangreiche Nachbearbeitungen erforderlich sind. Für den letzteren Fall äußert Herr Moises Zweifel, ob diese Nachbearbeitung zeitlich überhaupt zu leisten sein wird.
Zum Sachstand erklärt Herr Moises, daß sich die Arbeitsgruppe hat bereits getroffen hat und nun dabei ist, sich grundsätzlich in die Materie einzuarbeiten. Ein erster Schwerpunkt war bislang, die Schüler mit dem Umgang mit den Arbeitsmitteln vertraut zu machen. Um die Online-Kosten in erträglichen Grenzen zu halten wird der Zugang nur zu bestimmten Zeiten, z.B. für den Informatik-Unterricht der 12ten und 13ten Klassen sowie in Freistunden freigegeben. Details wird er auf seinen Seiten zusammenstellen.
Zur technischen Ausrüstung bemerkt er, daß bedauerlicherweise an den Schülerarbeitsplätzen derzeit nur das Web-Surfen möglich ist. Ein direkter Zugriff z.B. auf elektronische Post ist über den Microsoft-Proxy nicht möglich, was als äußerst störend empfunden wird.

Herr Moises erkundigt sich ferner nach den Möglichkeiten, für das Gymnasium eine eigene Domain einzurichten.

Herr Gebauer erklärt, daß es grundsätzlich möglich ist, diese Domain einzurichten. Er weist aber darauf hin, daß auch der Bürgernetzknoten unter Windows NT läuft und derzeit nach Auskunft der Techniktruppe des IIV der Dienst UUCP unter NT nicht verfügbar ist, der hier aber benötigt würde.

Herr Moises erklärt abschließend zu seinem Bericht, daß er plant, eine von der Telekom im Rahmen des Bundesprojekts "Schulen ans Netz" eingerichtet "mobile Einsatzgruppe" nach Dorfen zu holen. Er hat von dieser Maßnahme aus der Zeitung erfahren, als die Gruppe in Mühldorf gastierte. Nach den Berichten handelt es sich dabei um einen mit eigenen Geräten ausgestatteten Trupp, dessen Aufgabe die Durchführung von lokalen Informationsveranstaltungen zum Thema "Schulen ans Netz" für Lehrer, Schüler und interessierte Eltern ist.

Herr Gebauer berichtet über verschiedene Gespräche mit Vertretern der Zentralstelle für Computer im Unterricht, der Akademie für Lehrerfortbildung, des ISB und mit Herrn Eder, Kultusministerium. Er hat überall die Projektgruppe vorgestellt und ist dabei auf großes Interesse gestoßen. Einige Ansprechpartner haben sich bereiterklärt, an den nächsten Treffen der Projektgruppe teilzunehmen.

Herr Gebauer fragt Herrn Moises, wie weit die Einrichtung einer Aktivengruppe nach dem "Freiberger-Modell" gediehen sei. Herr Moises erklärt, daß diese Gruppe in Vorbereitung sei. Herr Gebauer berichtet von einem Zusammentreffen mit Herrn Freiberger auf der Systems 97. Er habe Herrn Freiberger gebeten, doch seine Arbeit auf einer Sitzung der Projektgruppe vorzustellen. Herr Freiberger habe zugesagt. Herr Gebauer führt aus, daß in Anbetracht der Planungen am Gymnasium Dorfen der Besuch von Herrn Freiberger sofort sinnvoll wäre, da die gewonnenen Erkenntnisse sofort umgesetzt werden könnten. Dem schließt sich die Gruppe an. Herr Gebauer wird versuchen, Herrn Freiberger zum nächsten Treffen einzuladen.

Herr Hofstetter führt noch zur technischen Realisierung der Internet-Anbindung an seiner Schule aus, daß er große Probleme mit der Konfiguration des Einwahlmoduls habe. Er muß die Verbindungen immer manuell hoch- und runterfahren und kann daher nie sicher sein, ob die Leitung auch wirklich abgebaut ist. Herr Moises erzählt, daß sein Proxy die Verbindung automatisch nach 10 Minuten ohne Datenverkehr auf der Leitung unterbricht. Die beiden Konfigurationen sollen nun verglichen werden, sollte das zu keinem Erfolg führen, wird sich Herr Hofstetter an TECO, Uni Karlsruhe, wenden.

TOP 3: Herr Gebauer berichtet, daß der Rücklauf der Verträge zwischen den Projektschulen und Microsoft sehr zu wünschen übrig läßt. Er berichtet ferner, daß Frau Silbermann, bei Microsoft verantwortlich für diese Verträge, sich einverstanden erklärt hat, daß die Projektgruppe die Software anderen Schulen zuweist, wenn dadurch Erfolg zu erwarten ist.

Die Projektgruppe kommt überein, die betroffenen Schulen schriftlich aufzufordern, die Verträge einzureichen und am Projekt aktiv teilzunehmen oder die Software mitsamt den Verträgen an die Projektgruppe zurückzugeben. In einem ersten Schritt sollen die Ortsbeauftragten des IIV gebeten werden, noch einmal auf die Schulen zuzugehen.

TOP 4: Zum weiteren Vorgehen wurde vereinbart, daß jeder Lehrer für ein von ihm betreutes Fach versuchen wird, zum Lehrplan einer bestimmten Jahrgangsstufe Seiten aus dem Internet in einer Linkseite zusammenzustellen.

Frau Altermann entschied sich für das Fach PCB in der 8. Klasse Hauptschule.

Herr Moises wird sich um Erdkunde der 8. Klasse Gymnasium kümmern.

Herr Voglhuber wird zusammen mit einem Erdkundelehrer der Realschule versuchen, anhand des Themas El Niño darzustellen, wie sich ein einzelner Themenkomplex durch den Lehrsoff mehrer Jahrgangsstufen ziehen kann.

Herr Gebauer wird die Gespräche mit ISB, Kultusministerium, Zentralstelle und Akademie fortführen und versuchen, die aktuellen Entwicklungen bei diesen zentralen Stellen in Erfahrung zu bringen. Ferner werden seine Frau und er versuchen, mit zentralen Elternverbänden in Kontakt zu treten, um die Planungen zu deren Online-Präsenz zu erfragen.

TOP 5: Als Datum der nächsten Sitzung wird der 17.12., 19.30 Uhr, vereinbart.

Herr Gebauer schließt die Versammlung um 22.30 Uhr.


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Lioba Gebauer