SchlaflaborUnser von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DSGM) anerkanntes Schlaflabor ermöglicht die Diagnose und Therapie einer Vielzahl von Schlafstörungen. Zu unserem Spektrum gehören:
Ergänzt wird das Schlaflaborteam bei entsprechenden Fragestellungen durch einen neurologischen, psychiatrischen und HNO-ärztlichen Konsiliardienst im Haus. Zur Diagnostik stehen derzeit fünf Schlaflaborplätze in Einzelzimmern
zur Verfügung. Mittels zweier
EEG- und EOG-Ableitungen und einem Kinn EMG wird ein
vollständiges Schlafprofil erstellt. Durch Atemflußsensoren
über beiden Nasenlöchern und dem Mund, durch Gurte ,
die Brust- und Bauchexkursionen feststellen, durch das
Pulsoximeter und das Schnarchmikrofon wird die Atmung
beurteilt. Zwei routinemäßig abgeleitete EMG-Elektroden
am Unterschenkel dienen zum Nachweis von nächtlichen
Beinbewegungen. Zusätzliche Informationen erhalten wir
durch einen Lagesensor und ein EKG. Bei nCPAP/BiPAP-Maskenanpassungen
kann der Maskendruck in Echtzeit am Bildschirm verfolgt
werden. Mittels Infrarotkamera wird die ganze Nacht auf
Video aufgezeichnet. Weiterhin sind Merlin-, Polymesam-
und Langzeitpulsoximeterregistrierungen möglich. Eine
Kassenzulassung ermöglicht ein ambulantes Screening und
eine Therapiekontrolle nach nCPAP/BiPAP-Anpassung mittels
Mesam-Gerät. Obstruktives Schlaf-Apnoe-SyndromWenn jemand unter einem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom leidet, klagt er über eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit, lautes Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer (meist vom Bettnachbarn bemerkt). Beim Fernsehen und leider auch beim Autofahren schläft er schnell ein. Er ist meistens deutlich übergewichtig und oft männlichen Geschlechts. Verstärkt werden die Beschwerden durch regelmäßigen Alkoholkonsum am Abend und durch Schlaftabletten. Ursache der nächtlichen Atemaussetzer ist eine Verengung oder auch ein Verschluß im Bereich des Rachens und der Luftröhre. Obwohl der Betroffene versucht, mit Brust- und Bauchatmung die Verengung bzw. den Verschluß zu überwinden, gelangt zuwenig oder kein Sauerstoff mehr in die Lunge. Nach 20, 30 oder auch erst nach 90 Sekunden kommt es durch das Gehirn zu einer Alarmreaktion, die zu einer vermehrten Atmung führt. Der Betroffene wird dadurch sehr selten wach. Falls sich der Vorgang aber mehr als zehnmal pro Stunde wiederholt, wird sein Schlaf dadurch so sehr gestört, daß er untertags sehr müde ist. Beispiel einer 31
Sekunden langen obstruktiven Apnoe: Neben der gesteigerten Unfallgefahr durch die Müdigkeit kann es zu erhöhtem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche kommen. Das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ist erhöht. Die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit ist erniedrigt. Die Behandlung erfolgt durch Gewichtsabnahme, Meidung von Alkohol und Weglassen von Schlaftabletten. Führt diese Behandlung nicht zum Erfolg, kann eine Esmarch-Schiene angepaßt werden, die das Unterkiefer nach vorne zieht und dadurch den Verschluß der Atemwege verhindert. Am häufigsten angewandt und am effektivsten ist eine Überdruckbeatmung mit einer Nasenmaske. Durch den Überdruck, der im Schlaflabor individuell eingestellt werden muß, wird verhindert, daß sich der Rachen und die Luftröhre im Schlaf verschließt. So können Schnarchen und Atemaussetzer vollständig beseitigt werden. Falls bei leichten Störungen eine Maske nicht toleriert wird, sind chirurgische Verfahren am Gaumen möglich. Restless-legs-Syndrom (Syndrom der ruhelosen Beine) Das Syndrom der ruhelosen Beine führt zu einer starken Beeinträchtigung der Betroffenen. Sie verspüren abends vor dem Schlafengehen und nachts, wenn sie wach sind, Mißempfindungen in den Beinen, die sie als Ameisenlaufen, Schmerzen oder Kribbeln beschreiben. Diese Beschwerden bessern sich durch Umhergehen. Sie verhindern ein normales Ein- und Durchschlafen. Das Restless-legs-Syndrom tritt gehäuft mit periodischen Arm- und Beinbewegungen im Schlaf auf. Auch in der Schwangerschaft, bei Blutmangel und bei Dialysebehandlung tritt es vermehrt auf. Festgestellt werden kann die Krankheit durch genaues Hinterfragen und Untersuchung im Schlaflabor. Spezielle Medikamente helfen, die Leiden durch diese Krankheit zu lindern. Ratschläge für einen gesunden
erholsamen Schlaf:
© Interne Abteilung am
Kreiskrankenhaus Haag, 1998 |