Einkaufen mit Kreditkarte im Internet? |
Geschrieben von Matthias Stübner | |
16.10.2006 | |
Kreditkarten im Internet nutzen, gefährlich oder nicht?Einkaufen im Internet verbreitet sich immer mehr, und immer mehr Shops umwerben mit unschlagbaren Angeboten den potentiellen Käufer. Konträr hierzu finden sich in regelmäßigen Abständen im Fernsehprogramm reißerische Schlagzeilen und Berichte von "Experten" die beschreiben wie ahnungslose Kunden um tausende von Euro erleichtert wurden, ohne je eine Ware erhalten zu haben. Wo liegt nun die Wahrheit? Wie immer in der Mitte. Es ist genauso unsinnig anzugeben, daß das Einkaufen im Internet frei von Risiken ist, wie es wäre zu behaupten, daß jede Transaktion das Konto abräumt. Mit ein bischen Hintergrundwissen, einem angemessenem Maß an Mißtrauen und einem gesunden Menschenverstand, ist einkaufen im Internet eine nette und effiziente Sache. Der MenschenverstandAbweichend von der Reihenfolge der obigen Aufzählung bietet es sich an mit dem Menschenverstand zu beginnen. Und dies gilt nicht nur für den Einkauf im Internet, sondern für jede Investition. So ist es dem Autor nicht nachzuvollziehen, wieso es sein kann, daß Bürger nicht anfangen kurz nachzudenken, wenn ein Händler ihnen ansonsten horrend teure Artikel zu einem Bruchteil des bekannten Ladenpreises anbietet und dazu noch in einem weit entfernten Land sitzt. Auch Internethändler müssen ihre Waren irgendwo einkaufen und Margen von 90% sind reichlich unwahrscheinlich. Kostet ein gerade auf den Markt gekommener HDD-Videorecorder in einem Internetshop also 30% weniger als im sonstigen Handel und ist der Händler ansonsten unbekannt, so bietet es sich an die Finger davon zu lassen. Das Risiko, daß es sich hierbei um billigste Imitate oder Hehlerware handelt ist recht hoch. Und was viele Mitmenschen nicht wissen und als tiefste Ungerechtigkeit empfinden: An gestohlenen Waren kann man, auch durch Bezahlung kein Eigentum erstehen! Das HintergrundwissenEin wenig Wissen über die Funktion eines Internetbezahlvorgangs hilft, um nicht die falschen Daten anzugeben oder Unstimmigkeiten aufzudecken. Natürlich benötigt der Händler zur Lieferung Ihre Anschrift. Soll die Bezahlung per Kreditkarte, dem häufigsten Fall, stattfinden, so sind hierzu natürlich weitere Daten von Nöten: <!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Art der Kreditkarte, z.B. Visa, Eurocard, Diners, Amex etc. <!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Kreditkartennummer, meist in einer Zahl ohne Trenn- oder Leerzeichen einzugeben <!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Gültigkeit der Kreditkarte <!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Name des Inhabers, EXAKT die er auf der Karte geschrieben ist (z.B. keine Umlaute) <!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->die CVV oder CVV2, eine Kontrollnummer, welche die letzten drei Ziffern der Zahlenreihe auf der Rückseite der Kreditkarte sind Der Sinn der CVV ist, daß niemand der einen Beleg eines Kreditkartenkaufs von Ihnen aus einem Papierkorb vor einem Geschäft gefischt hat diese Zahl hat und somit die Transaktion durchführen könnte. Die CVV ist ausschließlich auf der Rückseite der Kreditkarte gedruckt. Damit gehört diese Zahl auch zu den Daten, die man niemals einem angeblichen Bankangestellten am Telefon mitteilen sollte, genauso wie eine eventuelle Kreditkarten-PIN. Sollte letztere, die PIN also, in einem Bestellformular abgefragt werden, sollten Sie den Vorgang schnellstens abbrechen und zur Sicherheit auch gleich mal alle Browserfenster schließen. Das MisstrauenOhne ein Übermaß an Paranoia aufkommen zu lassen kann ein gesundes Maß an Misstrauen in einem Onlineshop durchaus helfen. Hierbei muß es sich nicht einmal um Betrug handeln. In jedem Fall sollten Sie IMMER einen kurzen Blick in die AGB oder Terms and Conditions werfen, BEVOR Sie den Kaufvorgang anstoßen. Denn spätestens dort sollten Sie Informationen über Versandkosten und ähnliches finden. Denn nur weil der Verkäufer in Deutschland sitzt und auch nach allen anderen Kriterien glaubwürdig erscheint heißt dies nicht, daß Sie nicht vielleicht überraschend hohe Versandkosten zu erwarten haben. So sind Fälle bekannt geworden, in denen für den Versand eines Artikels innerhalb Deutschlands mal eben 40 Euro berechnet wurden, bei einem Artikelwert von vielleicht 10 Euro. Und auch ein weiterer Grundsatz sollte beachtet werden: Recht haben ist das Eine, Recht bekommen das Andere. FazitEinkaufen im Internet ist eine solide und sichere Sache, so man nicht erwartet, daß im Internet die gewöhnlichen Gesetze der Marktwirtschaft komplette außer Funktion sind. Preise in Onlineshops sollten meist geringer ausfallen als im Ladengeschäft, aber nicht halb so teuer. Zudem sollten Sie immer bedenken, daß der Händler um die Ecke vielleicht 10% teurer ist, Ihnen bei Fragen aber vor Ort zur Seite stehen kann. Derartiger Service ist im Internet, allein durch die meist räumliche Trennung, selten gegeben. So Sie mit offenen Augen und einer Portion Misstrauen ausgerüstet online gehen, ist keine wesentliche Gefahr zu erwarten. Vorsicht solle in jedem Fall bei ausländischen Händlern geboten sein, da hierbei nicht die gewohnten Abläufe erwartet werden können und eventuelle Rücksendungen oder Telefonate ganz schnell die erwartete Einsparung in einen Mehraufwand umwandeln. In diesem Sinne, erfolgreichen Einkauf. |
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Letzte Aktualisierung ( 15.06.2008 ) |