Pro 7, Arabella, Ich fordere die Todesstrafe !
Erstausstrahlung 1X.4.1998, Wiederholung 5.8.1998

Damit ich den Auftritt bei Arabella auch nicht wegen Fliege verlieren würde, ging ich her und informierte die Redaktion, daß die Ausstrahlung später sei und ein anderes Thema angesagt war.

Ja die Medien sind untereinander so in Konkurrenzkampf, daß man nicht zwei Mal mit dem selben Thema auftreten kann. Jeder will das Thema als erstes mit einen bringen. Es klappte dann so halbwegs.

Ob ich so ähnlich auch bei Ohrner arbeiten hätte sollen ???

Im Gegensatz zu Fliege hatte ich hier eine Bewerbung und nur wenige Telefonate zu führen.

Am Freitag, 20.3.98 fuhr ich dann bedingt die Umleitung, die mich am Tatort zwei Mal vorbei führte und dem Brief vom Täter mit sehr viel Haß im Bauch zur Aufzeichnung. Für mich war es mein Freitag der 13te.

Am liebsten hätte ich statt gegen die Todesstrafe nun dafür gesprochen.

Lesen Sie dazu das Kapitel mit meinem Buch ( Opfer in Sachen Medien ).

Warum man immer 2 1/2 Stunden vor der Aufzeichnung da sein muß, ist mir bis heute nicht klar. Schließlich spricht man mit dem Gegenüber vielleicht drei Sätze vor der Aufzeichnung. Das Schminken dauert auch nicht so lange. Es ist nur ein Totschlagen der Zeit angesagt.

Wir hatten viel Zeit und ich sprach mit den anderen.
Dabei erfuhr ich so nebenbei, wie die Leute so angeheuert wurden.
Es waren halbe Profis, die schon öfters aufgetreten waren.

Kurzum wir die Gegner der Todesstrafe wurden von den Befürworter getrennt. Es wurde uns angeschafft voll den Leuten in das Wort zu fallen. Damit wurde eine emotionale Runde geschaffen.

Die Befürworter fuhren mir in meinen Sätzen so ins Maul, daß ich wenig Botschaft rüber brachte. Ein Beispiel, daß ich in der Pause brachte, wurde dann so hingestellt, daß ich ein potentieller Vergewaltiger sei.

Das war das Schlimmste für mich ! 

Ein Opfer beleidigt ein anderes Opfer, weil es nicht der selben Meinung ist. Später konnten wir alle gemeinsam reden, weil wir auf unser Geld warteten und dabei sagte ich zu ihr, daß Sie sich entschuldigen sollte, weil sie mich hart getroffen hätte. Sie verstand es nicht und ich fragte sie, was sie empfinde, wenn ich sagen würde, daß sie eine Nute sein und es verdient hat ( Sie war ein Opfer ein Vergewaltigung ).

Darauf antwortete Sie nicht !

Es waren auch ein paar Leute dabei, die mit mir gemeinsame Sachen hätten machen können, aber die wollten nur im Fernsehen auftreten.

Ein weiterer Schlag ins Gesicht !!!

Wann schließlich die Aufzeichnung ausgestrahlt wurde, kann ich nicht sagen, weil sie die Reihenfolge änderten.

Mit Ach und Krach bekam ich eine Videokassette davon.

Ich sah, daß ich extrem beschnitten wurde und die Frage von Gegner zu Gegner, die sehr viel über das Thema Beratungsstellen für Täter vor der Tat zu tun hatte, war weg. Auch war die Einblendung von mir wieder nur ein Witz. Kurzum ich hatte vielleicht 1 Minute Auftritt.

Da mußte ich auch noch gegen ein Ehepaar argumentieren, daß vor 13 Jahren ihr Kind durch einen Triebtäter verloren hatte. 

Ich hoffe nicht, daß ich in 12 Jahren noch meine Story erzählen muß.

Irgendwann muß Schluß mit dem Lauf über die Spießruten sein !!!

Ein Radikaler Befürworter der Todesstrafe fiel mir so ins Wort, daß ich mir vorkam, als wären wir zu Zeiten der Christenverfolgung im alten Rom. Er wollte Einstrittskarten und Steine verkaufen, wenn Jemand die Todesstrafe bekommen würde. 

Im Fußballstadium ?!

Noch eines. 
Da insgesamt zu viele Leute in der Sendung waren, wurde ich ins Publikum gesetzt. Ich bekam mit, wie eingewiesen wird. Es waren über 400 Schüler von Schulen aus der Umgebung Stuttgarts, die verköstigt wurden.

Kurzum es ist besser, wenn Arabella weiterhin ihre Sex Themen bringt !!

Halt zwei Dinge muß ich hier noch als Zusatz bringen :

Die Wiederholung im Sommerloch haben viele Leute gesehen. Leider auch einige andere Redaktionen. Ich verlor deshalb die Möglichkeiten in einer weiteren Talk Show aufzutreten. Es war bei Andreas Türck und da hätte ich mit 100% Sicherheit mehr sagen können, als bei Arabella. 

Ich hätte meine Erfahrungen zum Thema "Opfer, daß getötet werden sollte" schildern können.

Bei der Wiederholung wurde sogar die Sache mit dem Opfer beleidigt Opfer etwas rausgeschnitten. Genau gesagt der Ton wurde etwas rausgemacht.