das Herz

Zum Evangelium
(4. Sonntag im Jahreskreis)
Mt. 5, 1-12a (Bergpredigt)

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Der Schriftsteller und Arzt Alfred Döblin erzählt von einer Frau, die einen Herzklappenfehler hatte. Doch der behinderte sie nicht sonderlich. Weit schlimmer war, dass sie an nichts ihre Freude hatte. Sie konnte sich keinem Menschen öffnen, war und blieb niedergedrückt bis zu ihrem frühen Tod. Die kleine Geschichte schließt: Man legte die junge Frau auf den Seziertisch und öffnete ihr das Herz, das sich der Welt nicht hatte öffnen können. Und alle, die im Raum waren, betrachteten ihr krankes Herz.

Mit den Seligpreisungen hat Jesus ein "Rezept" für unser krankes Herz gefunden. Wir wollen seine Worte, die zu Herzen gehen, einmal unter diesem Gesichtspunkt betrachten. Das ist nur auf den ersten Blick ungewöhnlich, vor allem, wenn wir noch nichts von den Ergebnissen jener groß angelegten Untersuchung eines amerikanischen Instituts gehört hätten, dass Glaube und Vertrauen wahre Gesundmacher und Gesunderhalter sind.

Herz - das ist ein Urwort. Neben dem zentralen Muskel, der unseren Blutkreislauf erhält, denken wir bei Herz an den Grund unseres Lebens. Viele Bilder aus der Körpersprache haben mit dem Herzen zu tun: Angefangen bei "es geht mir ans Herz" bis "das hat ihr schließlich das Herz gebrochen". Ein besonders schönes Wort steht im Buch der Sprichwörter: "Ein fröhliches Herz macht das Gesicht heiter, Kummer im Herzen bedrückt das Gemüt" (15, 13).

Wie aber lässt sich ein fröhliches Herz gewinnen? Ich möchte noch einmal auf die Geschichte von Döblin zurückgreifen. Vom Herz der depressiven, niedergedrückten Frau schreibt er: "Es hatte sich der Welt nicht öffnen können, das Messer des Anatomen öffnet ihre Brust, und alle, die im Raum sind, betrachten des kranke Herz."

Im Umkehrschluss können wir sagen: Wer sich dem Menschen, wer sich der Welt, wer sich letztlich damit Gott öffnet, schenkt sich ein leichtes, ein heiteres, ein fröhliches Herz.

Ein Gesundheitsprogramm

Diese Öffnung zu Gott und der Welt rät Jesus in acht Schritten an. Auch wenn wir die Seligpreisungen Jesu, die zum Kernstück seiner Botschaft zählen, oft und oft gehört haben, sollten wir heute diese Schritte bewusst mitverfolgen, sozusagen als Therapie eines Herzens, das gesunden und gesund bleiben soll.

Euer Don Vinko Puljic

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Don Vinko Puljic
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