Ausschnitt aus meinem Buch : 
"Bitte kein Opfer mehr !"
Kapitel X. OEG Fall

Nun wenn Sie all die Seiten gelesen haben, werden sie verstehen, daß der nachfolgende Punkt der Sache eines Opfers einer Gewalttat mich nicht bis auf das Innerste verletzen konnte. 

Ich hatte schon diese Jahre in der Schule und Ausbildung !

Gewußt habe ich, daß es möglich ist auf einer Abschußliste zu sein. Leider wollte ich es nie wahr haben, daß einige Personen so weit gehen, daß sie einen sogar töten.

Ja ich überlebte nur knapp einen Mordanschlag !

Das Ganze ist für mich nicht ganz glaubhaft, den wenn das eigene Leben für eine andere Person ( Täter ) nicht einmal 23.000 DM Wert ist oder es anderen Leuten wichtiger ist die S-Bahn zu erreichen, als einem Opfer zu helfen, dann stellt man sich sehr viele Fragen, die ich jetzt noch nicht nieder schreibe ( späteres Kapitel oder anderes Buch ).

Kurz die Handlung:

Ein Kunde, den ich seit über 7 Jahre kannte, hatte mit mir eine Warenübergabe vereinbart. Diese war auf dem Parkplatz einer S-Bahn. Statt das ich da mein Geld für die Ware bekam, bekam ich vom Hinten Hammerschläge ab. Zuerst konnte ich diese Schmerzen nicht einordnen. Immer wieder sah ich nur schwarz. Erst nach dem vierten oder fünften Schlag erkannte ich meinen Täter. Es war der Kunde, der auch EDV - Händler war.

So versuchte ich etwa 20 Minuten diese Attacken abzuwehren. Mir gelang es in dieser Zeit am Boden liegend ihm zwei der drei Waffen abzunehmen ( Tatwaffen: Eisenhammer, Gummihammer und Messer ). Dabei ging mir die Kraft aus. Ich hatte einen sehr starken Blutverlust und mußte deshalb Alles in eine Waagschale werfen.

Ja ich ging her und spielte ihm den toten Mann vor und lies ihn die letzten Stiche mit dem Messer einfach machen. Damit und das viele Blut überzeugten ihn, daß ich Tod war !

Ich konnte mich aber nach dem er fort war aufbauen und vergeblich zu meinem Fahrzeug ( keine Schlüssel mehr ) bzw. dann zu den Gleisen bewegen. Leider mußte ich neben dem Bahnsteig liegend einer stark befahrenen S-Bahn Station ( Hallbergmoos, Flughafen- linie des Flughafen Münchens ) rund 50 Minuten warten, bis sich Personen fanden, die mir halfen.

Diesen Leuten danke ich hiermit an dieser Stelle nochmals ( ich habe es schon mit einem gemeinsamen Essen im Januar getan ).

An diesem Tag habe ich durch die 60 ( !!! ) Hammerschläge und 10 Messerstiche knappe 9 Liter Blut verloren und 21 Narben auf Kopf und Hals davongetragen. Diverse Blutergüsse, Abschürfungen und Schnittverletzungen an den Händen waren das kleinere Übel.

Das ist fast nicht glaubhaft, den der Volksmund meint fälschlicherweise, daß man nur 7 Liter Blut habe. 

Das ist aber nicht Richtig ! Jeder Mensch hat von seinem Körper ungefähr 8 % Blut. Dieser Wert ist Linear und wenn Jemand doppel so viel wiegt, dann hat er auch doppelt so viel Blut. Die anderen Werte im Zusammenhang sind gleich. Ein normaler Mensch kann mit drei Litern Restblut noch überleben, ich leider nur noch mit knappen 5,8 Litern. Und diesen Wert hatte ich fast erreicht.

Immer noch nicht überzeugt ?!

In den Polizeiakten waren drei große Blutanhäufungen beschrieben. Darunter war ein Blutfleck mit einem Durchmesser von 2,5 Metern.

Das ist schon kein Fleck mehr, sondern ein kleiner See !!!

Sie werden sich fragen, wie man eine solche Tat überleben konnte.

Ich hatte das Glück, daß mein Körperbau etwas stärker ist. Damit konnte ich genügend Reserven nutzen ( 9 Liter Blut ). Auch sind meine Knochen etwas stärker. Ich kam deshalb ohne Schädelbruch davon ( ein kleines Wunder ?! ).

Die Wartezeit auf die Hilfe konnte ich mich bei Bewußtsein halten, weil ich mir vornahm einige Dinge in meinem Leben zu machen. 
Darunter gehört der Aufbau einer Familie. 

Und ein sexueller Aspekt lies mich nachher mit einer 50-50 Chance im Krankenhaus auf der Intensiv Station wieder aufwachen.

Ich wollte die junge Frau kennen lernen, die mir die Hand gehalten hat, bis die Polizei und der Notarzt da war.

Mir einen dicken Mann ?! War das die Ehefrau für die Familie ?!

Die 60 Hammerschläge sind nicht einfach so schadlos an mir vorüber gegangen. Ich habe als Vermächtnis/Langzeitwirkung 21 Narben, Schwindelanfälle, Kopfschmerzen, Lähmung im Gesicht und diverse Gelenksentzündungen. Auch hat mein Kreislauf einen permanenten Bluthochdruck aufgebaut.

Diese Schädigungen muß ich mit diversen Arztbesuchen, Einnahme von Medikamenten, intensiven Training und diversen Salben behandeln.

Schnell hat mich dann die Realität wieder eingeholt.

Ja zuerst glaubte ich noch an unseren Staat, aber Tag für Tag habe ich mich gefragt, warum ich diese Kraft eigentlich aufgebracht habe. Ja eine immense Kraft solch eine Tat zu überleben !

Vielleicht für meine Freunde, Ziele/Pläne oder Kunden ! Familie ?

Wer schon einen Schicksalsschlag in seinem Leben hatte ( z.B. Rollstuhl nach Verkehrsunfall ), fragt sich nach dem Sinn des Lebens und ob es nicht einfach besser ist zu Sterben. Das Leben von vorher kann man nicht mehr führen. 

Das ist Falsch !!

Man kann es wieder führen. Nur vielleicht ein paar Aspekte kann man nicht mehr so einfach angehen. Vielleicht braucht man einige Geräte und etwas Hilfe.

Um nun wieder zum Zeitpunkt nach der Tat zu kommen. Die brutale Realität hatte mich schon am zweiten Tag danach getroffen. Die Ärzte behandelten mich wie den letzten Dreck. Man wird in jedem Krankenhaus fast wie ein unmündiges Paket von einer Ecke zur anderen geschoben ( Normalzustand ?! ). 

Ich aber bekam durch mein Übergewicht eine extra Portion Gemeinheit dazu.

Im Krankenhaus Bogenhausen in München war ein Chefarzt für mich zuständig, der erhebliche Probleme mit meinem Übergewicht hatte. Ja so bekam ich auf dessen Befehle schlechtere Untersuchungen, wurde um 3 Uhr Morgens zur Urinabgabe gezwungen und die Operation der Nase wurde nur mit Widerwillen zugestimmt. Dabei brauchte ich diese um die Nase wieder mittig im Gesicht zu haben und durch diese wieder atmen zu können. 

Das hört sich an, als wäre es Erfindung oder ein Mißverständnis. 

Es war aber Satz für Satz brutale Realität. So hörte ich den Mann sagen, als er von meinem Gewichts hörte : Die fette Sau (!) braucht eine Diät. Nach 9 Litern Blutverlust konnte ich noch mehr Schwindelanfälle und nichts zum Aufbauen haben. Zum Glück für mich war das aber nicht so schlimm. Ich konnte nicht viel essen. Nulldiät hatte ich den ersten Vormittag nach der Intensivstation. Später war das magere Essen ( fettarm ) sogar eine Wohltat für den Körper. 

So setzte ich diese negative Äußerungen für mich ins Positive um. 

Leider wurde die Sache mit dem Krankenhaus schlimmer. Ich kam zurück in das Krankenhaus Bogenhausen und wurde zu einem Mann gelegt, der einen Gehirnschaden hatte und immer nur fünf Begriffe los ließ. Es war Jerry Cotton, alles Scheiße, Aqua, Mami und Aua. So konnte ein Mann, der gerade mit schweren Verletzungen am Kopf zu tun hat ( Selbstfindung ), diese Folter erleiden. Ich bekam kein anderes Bett, obwohl viele frei waren, weil dieser Arzt dafür sorgte. So erlebte ich eine schlaflose Nacht, mit angezogen Kleidern neben einen Mann, der nur diese Worte sagte und alle zwei Stunden gewaschen wurde. Es wurde dabei auch das Bett gewechselt, den er hatte immer wieder in dieses gemacht.

Erst später verstand ich die Zusammenhänge mit dem Mann. Seine Worte bedeuteten Krimi – Gewalt an mir, immer wieder die selben Themen, ich habe Wasser gelassen, Mami bist du es ( Türe ging ) und schließlich er hatte Schmerzen. 

Dieser Mann hatte das Glück eine Krankenschwester in der Nacht zu haben, die sich um ihn kümmerte. Tagsüber wurde er Alleine gelassen und ausgeschimpft wenn man das nasse Bett entdeckte.

Übrigens ich hatte auch eine teilweise gute Schwester in der Intensivstation, die sich sogar über diesen Chefarzt hinweg setzte. Der verlangte, daß ich mich schon am dritten Tag selbst rasieren sollte. Wenn man sieht, wie ich da mit über 50 Stichen am Kopf und Hals aussah, fragt mich sich schon, ob das eigentlich ein Arzt oder nur ein Folterknecht mit Dr. und Prof. Titel war ?

Die Zügel meines Lebens ergriff ich erst wieder, als ich den Ärzten eine Entscheidung abnehmen mußte. Von Bogenhausen mit lausigen Papieren nach Schwabing überwiesen sollte mir die Nasenoperation gemacht werden. Das hört sich im ersten Moment etwas komisch an, aber die Ärzte in Schwabing hatten vor dem Operationssaal die Hosen so gestrichen voll, daß ich Ihnen die Entscheidung abnehmen mußte. 

Mit diesen Hergang ( erst vor kurzen in den Intensivstation ) und dem starken Übergewicht, wollte keiner das Risiko eingehen, mich nochmals unter Vollnarkose zu setzen und zu operieren. Ich wollte aber die Sache gemacht haben und war dafür auch nüchtern gewesen. Deshalb machte ich den Vorschlag und wollte Alternativen haben. 

Eine Operation mußte aus drei Punkten gemacht werden. Zuerst wollte ich wieder richtig Atmen können, dann brauchte ich für den Tauchsport, den ich geplant hatte zu machen, eine volle Funktion der Nase und schließlich sah ich anhand der Brille, daß 1 cm unterschiedliche Längen ( rechts zu links ) viel zu viel war.

Die Alternativen waren dann, daß es nicht gemacht wurde oder sie das Risiko eingingen. Natürlich hatte ich dann vom Telefonat mit Bogenhausen her noch mehr Angst bekommen. Unendliches Risiko ???

Ich brachte dann eine Alternative. Ich fragte warum es nicht mit örtlicher Betäubung ginge. Ich habe schließlich schon mal eine Operation am Kiefer gehabt. Das war der Durchbruch. Ich bekam direkt die Betäubung per Watte in die Nase und etwas Beruhigungsmittel in den Arm. 

So wurde mir dann bei Bewußtsein die Nase gebrochen und neu gesetzt. Das Schmerzhafteste war dabei die Suche nach einer Ader für die Mittel. Stark ?!

Wenn ich über die Sache so nachdenke, dann stelle ich mir immer die Frage, warum es soviel Vollnarkosen geben muß ? 

Teilnarkosen brauchen weniger Einsatz von Material und Personal !!

Die Antwort dazu ist relativ leicht. Keiner läßt sich gerne bei der Arbeit rein reden, mögliche Fehler können nicht vorausschauend gesehen und vertuscht werden und schließlich ist man ja nur ein Paket, daß schnell mal umgepackt und neu frankiert wird. Man würde auch sehen, wie fit der Arzt noch wäre ( 20 Stunden Einsatz ? ).

Hier müßte ein gewisses Vertrauen zum Arzt aufgebaut werden und das kostet etwas Zeit. Im Gegensatz wären viele Ängste vor der Operation nicht Durchzustehen. Wer hat schon Angst vom Schlafen gehen, wenn man weis, daß man jeden Tag wieder aufwacht ?

Bei der Operation weis man es ja nicht, den da gibt es ein Risiko ( Aufklärung ) !!!

An dieser Stelle möchte ich sagen, daß mich die zwei Krankenhäuser mit unterschiedlichen Stuhlgang begleitet hat. In Schwabing war die Farbe Normal und in Bogenhausen richtig Schwarz.

War das ein Zeichen für die schlechte Behandlung ?

Zurück aus den Krankenhäusern habe ich erst recht mehrere Schocks erlebt.

Mein Umfeld war das gleiche kranke gewesen. Wieder hatte ich irre Nachbarn am Hals. Es war nur nach schlimmer, den ich hatte diese Narben und Schmerzen. Und der verdammte Nachbar pflasterte jetzt den Hof. Die eine Woche Hammerschläge war die Hölle !

Dann gab es auch Probleme wegen meinem Fall.

Mein Täter behauptete einfach, daß es nur Streit war. Es war klar, daß er diese Aussage macht, weil er sich damit weniger Jahre einhandelt.

Für mich wurden deshalb die nachfolgenden Monate zu einem Hürdenlauf besonderer Art.  Zuerst konnte ich mich gegen die Polizei durchsetzen. Dann gegen die Ärzte, die einfach mehr oder weniger nur ihr Standard Programm ablaufen ließen. Das war wegen der verdammten Kosteneinsparung im Gesundheitssystem schon sehr hart an der Grenze.

Erst ich selbst fand schließlich nach sechs 6 Monaten Knoten im Hals. Die sind so gewachsen und wurden drei Monate später operativ bei Vollnarkose entfernt. Dabei hatte ich nur leichte Ängste.

Zurück zum Täter und der Justiz.

Also Opfer einer Gewalttat wird man mehr oder weniger vom System und Täter nochmals mehrfach vergewaltigt.

In meinem Fall ist es bis zum Niederschreiben dieser Zeilen genau 15 Mal passiert !

Ich verstehe deshalb Frauen, die Vergewaltigt worden sind. Schließlich stellt sich bei mir die Frage, wie eine Frau ihren Täter anzeigen kann, wenn sie weis, was da auf sie zukommt ?

Ist es da nicht besser den Täter frei herum laufen zu lassen ?

Oder sollte man vielleicht Selbstjustiz machen ? 

Diese Fragen werden sich alle Frauen, die so etwas erlebt haben, mit Sicherheit stellen. Es gehört zur Aufarbeitung der Tat.

Neben weiterer Würde verliert man schließlich seinen guten Namen und reichlich Geld ( Anwaltskosten, Behördengänge usw. ). 

Dafür wird man nicht zum Mittäter an den weiteren Taten des Täters, den nur die wenigsten Täter sehen ihre Tat ein und hören auf !!! 

Strafe muß leider sein ! Leider sind aber unsere Strafen mehr oder weniger falsch angesetzt. Sie werden nach dem Zustand des Täters gemacht und nicht nach dem Zustand des Opfers. Es wird eine Strafe für die Staat/Gemeinschaft gefunden und nicht für das Opfer.

Natürlich kann man nicht verlangen, das ein Vergewaltiger sein Glied verliert, nur weil es das Opfer so wünscht. Aber im Gegenzug zu sagen, daß ein Opfer Mitschuld hat ist eine Frechheit. Ein Täter begeht die Strafe und kann sich immer noch dazu entscheiden die Tat durchzuführen oder rechtzeitig aufzuhören.

Wenn er einen Teil macht, bekommt das Opfer auch nur einen Teilschaden.

So ziehen die Täter die Tat äußerst brutal durch, den wenn sie erwischt werden, wird diese Vorgehensweise als Psychologischer Defekt angesehen. Er war ja nicht bei Sinnen !

Soviel im Allgemeinen.

Die Entscheidung, ob mein Täter strafrechtlich verfolgt wird oder nicht, hat mir die Staatsanwaltschaft Erding abgenommen. Sie sahen diesen Fall als äußerst wichtig für den Staat an. 

Damit hatte ich so viel Scheiße am Hals, daß es mehr oder weniger nicht mehr ging. Ich sage hiermit extra so ordinär. 

Die Polizei sammelt die Fakten zusammen. Dabei bekommen Sie von Täter die meiste Arbeit. Sein Verteidiger sieht die Akten schon ab den ersten Tag.

Ich als Opfer falle als Hauptbelastungszeuge in die Schublade keine Akteneinsicht zu gewähren.

Erst mit Hilfe eines Anwaltes hätte ich die Sachen ansehen dürfen. Mein Anwalt und der Staatsanwalt haben mir die Akteneinsicht verwehrt, den sie wollten mich äußerst unbelastet aussagen sehen.

Das tat ich mit einem Opfer, daß sehr viel kostete. Ich trieb knapp am Wahnsinn vorbei. Immer und immer wieder habe ich mich mit der Tat befaßt. 

Über Monate mußte ich mich an die Bilder/Tat erinnern.

Gespräche mit Leuten und Aufzeichnungen halfen mir dabei.

Machen Sie es auch so, aber passen Sie auf, daß es nicht die Gegenseite ausnutzen kann ! Auswahl der Gesprächspartner !!!

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