Mühldorfer Anzeiger, Montag, 6. Juni 2005
Treue und Glaube erhalten
Engoldinger Schützen feierten ihr 75-jähriges Bestehen
Engolding (je) - „Frisch auf" - so heißt nicht nur der Jubiläumsschützenverein aus Engolding, der gestern das 75. Jahr seines Bestehens feierte. Frisch war bisweilen auch die Brise, der die Besucher des Gründungsfestes während des Festgottesdienstes ausgesetzt waren. Aber, obwohl das Thermometer nicht allzu hoch geklettert war: Das Wetter hielt und die Feier nahm einen sehr festlichen Verlauf.
„Wenn Treue und Glaube walten, bleibt der Verein erhalten", steht auf der restaurierten Fahne der Engoldinger Schützen, die anlässlich des Jubiläums restauriert worden war und nun gesegnet wurde. „Solange alle diese zeitlosen Tugenden im Herzen tragen, ist mir nicht bange darum, dass die Engoldinger Schützen zuversichtlich in die nächsten 75 Jahre gehen können", griff Schirmherr und Bürgermeister Hans Rambold die Inschrift der Fahne bei seinem Grußwort auf. Und die Engoldinger Schützen um Schützenmeister Thomas Einwang hatten wirklich rührige Arbeit geleistet, damit das Fest ein Höhepunkt in der 75-jährigen Geschichte des Vereins geworden ist. 33 Vereine waren mit ihren Abordnungen gekommen, um dem Jubelverein ihre Glückwünsche zu überbringen.
Zunächst stand jedoch der Festgottesdienst gestern auf dem Programm, den Pfarrer Engelbert Wagner in seiner gewohnt charmanten Art zelebriert hatte. Darin eingebunden nicht nur die Segnung der Fahne, der das vom Ranoldsberger Kirchenchor gesungene Ranoldsberger Wallfahrtslied vorausgegangen war. Auch die Erinnerungsbänder segnete Pfarrer Wagner, die die Festdamen nach dem Gottesdienst an die Fahnen hefteten. Fähnrich Franz Oberbauer senkte dazu die Fahne für Hildegard Einwang, die als Fahnenmutter ihr Band an die Vereinsfahne anbrachte, und auch für die Trauermutter Rita Bauer. Cornelia Maierhofer brachte als Festbraut ihr Band an, bevor Patenbraut Rita Süss ihr Band an die Fahne des Patenvereins SV 1925 Stefanskirchen übergab. Gleiches tat die Patenbraut aus Stefanskirchen, Cornelia Stoiber, bei der Fahne von „Frisch auf". Stellvertretend für die Festdamen überbrachte Christine Strohmeier ihr Band und Franziska Strohmeier vervollständigte die Bandübergabe mit der Wiederanbringung des Bandes aus dem Jahr 1957 von Paula Gründl.
Landrat Georg Huber lobte anschließend in seinem Grußwort das Engagement der Schützen, die die bayerische Heimat prägen würden. „Ihr investiert viel Zeit und Geld, damit die Traditionen erhalten bleiben." Gauschützenmeister Anton Müller hob den Idealismus und die Kameradschaft hervor, die für die Führung eines Vereins so notwendig seien. Bei „Frisch auf" sehe er alles in bester Ordnung, „weil nicht nur eine gute Jugend vorhanden ist, sondern auch rührige Frauen, die sich um den Verein kümmern." Als Erinnerungsgeschenk überreichte er dem Schützenmeister Thomas Einwang schließlich einen Ehrenteller und die Ehrenplakette des Schützengaus Mühldorf.
Ein Erinnerungskrügerl gab es schließlich auch vom Jubiläumsverein für all die gekommenen Vereinsabordnungen. Bevor die allerdings nach dem Festzug verteilt wurden, gab Schirmherr Hans Rambold den Engoldinger Schützen noch humorvoll eines auf den Weg. „Frisch auf, ich wünsch euch viele gute Blattl - und dass ihr beim nächsten Mal den Gemeindepokal gewinnt."
Pfarrer Engelbert Wagner segnete die
restaurierte Fahne.
Fotos: je
Trauermutter Rita Bauer und ihre beiden festlich herausgeputzten Begleiter
bei ihrem Prolog.
Fähnrich Franz Oberbauer (links) nimmt die Fahne nach deren
Segnung in Empfang.
Die Stefanskirchener Paten-
braut Cornelia Stoiber.
Der Kirchenchor bei der Messe.
Fahnenmutter Hildegard Einwang (rechts) und die Festbraut Corne-
lia Maierhofer.
Die Buchbacher Blaskapelle gestaltete mit der Blaskapelle aus
Schwindegg Festzug und Gottesdienst.
Prächtige Süddeutsche Kaltblüter zogen die Kutsche der
Prominenz.
Anton Müller (rechts) übergibt
den Ehrenteller des Schützen-
gaus an Thomas Einwang.
Christine Strohmeier bringt das Band der Festdamen an.