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Einer ist immer aussen vor (01.07.06)
Theaterworkshop "Gerettet" (April 05)
Neues Jugendtheater in Haag(02.05.02)
Junge Leute spielen in Haag Theater (02.05.02)
Viel Mut zum Thema «Liebe» (05.03.05)
Sich selbst in Szene setzen (18.06.03)
60 Aktive auf Haager Theaterbühne (13.06.03)
Haager Kultur auf neuen Wegen (02.05.02)





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Wasserburger Zeitung 01.07.06

Einer ist immer aussen vor

Haag (xy) - Das Haager Jugendtheater steht auf eigenen Beinen.

Nach drei Jahren Betreuung durch einen Theaterpädagogen brachten sieben junge Männer und acht Mädchen unter Regie von Wera Schlegel und Eva Rehbein in das Stück «Desperado» ihr Können, ihre Interessen und ihre Gefühle ein.Zweimal hob sich während der Woche der Vorhang der Bürgersaalbühne. Die Resonanz zu Thema und Darbietung drückte sich im kräftigen Applaus aus. Die Besucherzahlen nannten die Akteure allerdings noch «steigerungsfähig».

Die Publikumsreaktion schlug sich in einer kurzen Diskussion nach der Aufführung nieder. Karin Rübenach, Lehrerin an der Dorfener Hauptschule, drückte ihre spontane Begeisterung damit aus, dass sie das Haager Team zur Aufführung nach Dorfen einlud.

Das Thema des «Desperado», der Generationenkonflikt, schien den Jugendlichen auf den Leib geschrieben, obwohl es nicht aus eigener Feder stammte. Hauptfigur Mike, von Florian Holzner gespielt, stand unter Druck, da er nach Meinung der Eltern das Abitur ablegen sollte, aber zugeben musste: «Ich bleibe unter Umständen hängen.» Der in der Rolle des Vaters sehr aussagekräftige Michael Eberle wollte nichts davon wissen, dass sein Sohn Mofas reparierte und von einer eigenen Werkstatt träumte: «Erzähl mir nicht, was du brauchst! Das weiß ich am besten.» Auch die Mutter, dargestellt von Sandra Sallmannshofer, hatte kein Verständnis für die ablehnende Haltung ihres Sohnes: «Er hatte alles, wir haben immer alles bezahlt.»

Halt findet Mike bei den «Desperados» Marina Pufahl, Christine Lohner, Tobias Rübenach und Christopher Hofschaller. In der Schule hat er dagegen einen schweren Stand. Vor allem Florian Beckereit, der sich mittlerweile zur Charakterfigur der Haager Nachwuchsbühne mauserte, setzt dem glücklosen Titelhelden als Schulkollege «Geier» gnadenlos zu. So passiert das Unglück mit Mike und nicht nur Klassenkamerad Dominik Rehbein ist erstaunt: «Keiner hat ihn für voll genommen.»

Zum ersten Mal auf der Bühne war die 13-jährige Anita Fischer: «Sich in eine andere Person zu versetzen ist ein ganz neues Gefühl.» Eine «Herausforderung vor vielen Menschen ein anderer zu sein» sah Christopher Hofschaller in seinem Auftritt. Den aktuellen Bezug unterstrich die 13-jährige Lena Dehnert: «In jeder Klasse ist einer ausgestoßen. Das kommt aus dem Leben.» Einen Blick voraus warf der Jugendliche Michael Eberle: «Man merkt die Schwierigkeit, mit den eigenen Kindern umzugehen.»

Erstmals ein Team in der Regie bildeten Wera Schlegel, Vorsitzende der «Haager Bühne», und Jugendreferentin Eva Rehbein. Lobenswert fanden sie den Einsatz der jugendlichen Akteure rund um das Bühnengeschehen. In dreimonatiger Vorbereitung hatten sie nicht nur neben dem Schulalltag «jede Menge Text zu lernen», sondern auch Plakate zu gestalten und zu verteilen, Requisiten anzuschaffen und die Musik auszuwählen. Doch auch die letzte Antwort bei der Abschlussbesprechung im «Weißbräu» fiel positiv aus: als es hieß «Wer macht beim nächsten Mal wieder mit?»: Es hoben alle die Finger.

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Mundart April 2005

Theaterworkshop "Gerettet"

„…und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ Diese Textzeile aus dem „Erlkönig“ von Johann Wolfgang Goethe ist wohl so manchem noch in lebendiger Erinnerung. Aber auch inhaltlich ist sie nach wie vor aktuell. Angesichts der Nachrichten, die man fast täglich über die Medien vermittelt bekommt, und davon berichten, wie sehr das Thema Gewalt Einzug in unseren Alltag findet. Manchmal in absurden Ausbrüchen und Exzessen, manchmal aber auch nur in sehr subtiler Form.
Oft kaum merklich, weil die Schwelle zur Akzeptanz von Gewalt immer niedriger wird, aber auch, weil wir in unserer reizüberfluteten Gesellschaft nicht mehr feinsinnig differenzieren können. Gewalt aber ist ein nahezu tägliches Ereignis, dass uns in verschiedenen Verkleidungen begegnet. Ob in der Sprache, ob zu Hause, in der Schule, in der Freizeit und manchmal auch als Ritual als Ausdruck von Gruppendynamik.

Vor diesem Hintergrund startet nun die zweite Phase des Theaterworkshop’s, das die Haager Jugendreferentin Eva Rehbein in Zusammenarbeit mit der „Haager Bühne“ ins Leben gerufen hat. Grundlage ist ein Theaterstück von Edward Bond. „Gerettet“ heisst es und schildert die Geschichte von Pam, Freddy, Len und seiner ‚Gang’, und wie sie sich in einem Kreislauf aus materieller und emotionaler Not in Verbindung mit Alkohol und gruppendynamischen Prozessen bewegen.



In Zusammenarbeit mit dem Theaterpädagogen Lutz Pickardt entstand in den Osterferien ein Stück, das die 14 am Workshop beteiligten Jugendlichen mit eigenen (Erfahrungen ) Ideen anreicherten und im März auf die Bühne brachten. Nun also, in der zweiten Phase, wird dieses Stück, ebenfalls mit der professionellen Unterstützung von Lutz Pickardt, weiterentwickelt und auf den oberbayerischen Jugendkulturtagen in Waldkraiburg, Ende September, aufgeführt.

Ziel ist auch jetzt, die Originalfassung nicht nachzuspielen, sondern sich mit dem Thema Gewalt auseinander zu setzen. „Nur wer weiss, wie Gewalt entstehen kann, der kann in seinem eigenen Leben etwas entgegensetzen“, meint Eva Rehbein und betrachtet die Arbeit mit den Jugendlichen auch als Präventionsmassnahme, selbst wenn das Ensemble nicht aktuell gefährdet ist. „Das heisst ja nicht, dass die Jugendlichen nicht mit Gewalt in Berührung kommen“.

Die jungen Schauspieler sind jedenfalls mit Begeisterung bei der Sache, bringen sich ein, improvisieren , ja – sie spielen die Realität.
Bleibt zu hoffen, dass solche ambitionierten Projekte zukünftig nicht an organisatorischen und finanziellen Klippen hängen bleiben.
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Wasserburger Zeitung 04.04.05

Neues Jugendtheater in Haag

Haag (xy) - Nach dem dritten Theaterworkshop mit dem Theaterpädagogen Lutz Pickardt haben 14 Haager Jugendliche die Haager «Jugendtheatergruppe» ins Leben gerufen. Den mutigen Entschluss fassten sie zusammen Jugendreferentin Eva Rehbein.

«Nur positiv» sei die Resonanz auf die Aufführung im Bürgersaal ausgefallen, resümierte Eva Rehbein. Lob habe es rundum für die jungen Darsteller gegeben, da sie «Tabuthemen mutig angepackt» hätten und auch die mit Musik untermalten Bilder des «Statuentheaters» gut in Szene gesetzt hätten.

Motor des dritten Haager Theaterworkshops war wieder der Theaterpädagoge Lutz Pickardt. Er legte das Gerüst für ein Stück mit dem Titel «Gerettet» vor, das die 14 Akteure im Alter zwischen 13 und 18 Jahren umsetzten. «Es war ein sehr spannender Prozess», so -Pickardt. Für schwierige Lebensverhältnisse, Kinder ohne Perspektive habe die Gruppe gemeinsam Lösungen erarbeitet und die Alternativen gespielt. Die Proben mit der folgenden Aufführung könnten eine «gewisse Basis» für ein Theaterstück bilden, an dem die Jugendlichen zusammen mit Eva Rehbein weiter feilen, um es dann im September an den bayerischen Jugendkulturtagen in Waldkraiburg aufzuführen.

«Mit den Themen liegt das neue Haager Jugendtheater am Puls der Zeit», findet Eva Rehbein. Schwieriger sei die organisatorische Umsetzung. Um eine eigenständige Formation zu bilden, fehle auf Dauer wohl der finanzielle Rückhalt. Das Geld ist schon jetzt knapp, denn der vierte Jugendtheaterworkshop, sollte er nächstes Jahr wieder stattfinden, finanziert der Kreisjugendring nicht mehr. Eltern wären bereit, mitzufördern, sagt Eva Rehbein. Einfacher wäre es allerdings, wenn die jugendlichen Akteure unter das Dach der «Haager Bühne» kämen, doch die Jugendreferentin ist sich nicht sicher, ob die jungen Leute dazu bereit sind.

Als Ziel der Theaterarbeit beschreibt zum Beispiel Dominik Rehbein (18) eigene Stücke mit Themen für Jugendliche umzusetzen, «hauptsächlich mit Emotionen. Wir versuchen, die Realität darzustellen.» Er meint, dass viele Jugendliche noch nichts von der Theatergruppe wüssten. Einsteigen und mitmachen könne jeder, «Vorkenntnis sind nicht notwendig» Der Einstieg aber fällt nach den Erfahrungen der Jugendreferentin nicht leicht. Es sei schon schwierig, die Jugendlichen «hinter dem Ofen vorzulocken», noch schwieriger dann, die rechte Mischung von «Mädels und Jungs» zu bekommen. Den jungen Männern sei es eher peinlich, auf die Bühne zu gehen, es koste Überwindung, so Martha Königseder von der «Haager Bühne». Manche hätten Angst, sich zu blamieren.

«Zwei aus meiner Klasse haben das Stück angeschaut und es toll gefunden», erzählt die 16-jährige Steffi Hartl. Ihr gefällt vor allem, dass bei dieser Art von Theater die Akteure ihre Rolle selber ausbauen können, mit Mimik und Bewegung Gefühle auszudrücken lernen und schließlich eigene Einfälle verwirklichen.

«Frei Schnauze» zu reden ohne vorgefertigtes Drehbuch liegt auch Simon Königseder. Der 16-Jährige schätzt es aber auch, «die etwas andere Erfahrung, mit einem Theaterpädagogen das Spielen auszuprobieren».

Der nächste Schritt soll jedenfalls in das Praktische zurückführen, wie Eva Rehbein ankündigte. Die Jugendlichen müssten nun für ihr Stück die Rollen schriftlich ausarbeiten, sich um Requisiten und Kulisse kümmern. Alle zwei Wochen wollen sich die Jugendlichen treffen und die Aufführung des Stückes soll nicht auf Waldkraiburg beschränkt bleiben, gedacht ist auch an Aufführungen in Schulen.

Für Licht, Ton und Musik sucht die Truppe übrigens noch technikbegeisterte Jugendliche.
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Wasserburger Zeitung 05.03.05

Junge Leute spielen in Haag Theater

Haag (xy) - Für die Osterferien kündigt Jugendreferentin Eva Rehbein wieder einen Theaterworkshop im Bürgersaal an. Zum dritten Mal bietet der Kreisjugendring in Zusammenarbeit mit der «Haager Bühne» Jugendlichen an, in die Welt der Schauspielkunst zu schnuppern.

Mit dabei sein wird wieder der kompetente Regisseur und Theaterpädagoge Lutz Pickardt. Jugendliche Interessierte ab 14 Jahren sollten sich sofort beim Kreisjugendring unter 08638/--65609 anmelden. Meldeschluss sei am 14. März. Die Jugendlichen werden sich in der Woche von 21. bis 25. März zwischen 9.30 und 12.30 und 13.30 und 16.30 Uhr zum Theaterspielen treffen. Das «Jugendkultur mobil» und «Leader Plus» finanzieren das Projekt mit. Thema des Workshops wird Gewalt sein, Vorgabe ist das gleichnamige Stück von Edward Bond. Dabei soll gezeigt werden, wie Gewalt entsteht, nämlich nicht spektakulär, sondern ganz nebenbei.

Einen vielversprechenden neuen Ansatz gewinnt die Jugendaktion nach Referentin Eva Rehbein damit, dass die Teilnehmer diesmal eine «Jugendtheatergruppe» bilden, die man schon länger ins Auge gefasst, aber noch nie verwirklichen habe können, jetzt bekomme die Haager Bühne Zuwachs.
Der Workshop soll auch nicht wie bisher auf eine Woche beschränkt sein. Zum Abschluss des Workshops wird es am Karfreitag im Bürgersaal eine Aufführung geben. Im Mai ist eine zweite Phase bis September geplant, in der die Jugendlichen unter Regie von Eva Rehbein ein Theaterstück entwickeln werden. Das «Endprodukt» soll dann bei den oberbayerischen Jugendkulturtagen in Waldkraiburg Ende September auf die Bühne gebracht werden.
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Wasserburger Zeitung 18.06.03

Viel Mut beim Thema «Liebe»

Haag (xy) - Mit der Premiere und gleichzeitigen Abschlussvorstellung beim Theaterworkshop des Kreisjugendrings (KJR) ging für Haag eine einmalige Aufführung über die Bühne. Theaterpädagoge Lutz Pickardt brauchte mit den elf Jugendlichen nur drei Tage Vorbesprechung und zwei Tage Inszenierung, um ein komplettes Stück einzustudieren.
«Ich bin überwältigt von der Kraft und dem Mut, den die Jugendlichen auf die Bühne bringen», gestand Jugendreferentin Eva Rehbein, die als einzige Erwachsene mitwirkte. «Wild Love» lautete das Motto des Wochenprogramms und schließlich auch das Thema des Stückes.
Vier Burschen und sieben Mädchen zeigten «viel Gefühl» und brachten ihre Sorgen zum Thema Liebe zur Sprache, darunter zum Beispiel das Leiden beim Liebeskummer oder das «Angraben» eines zweiten Partners. Das Stück der Abschlussaufführung im Haager Bürgersaal stellte ein junges Pärchen in den Mittelpunkt, das miteinander Schluss macht. Sie aber hängt noch sehr an ihm. Der Streit eskaliert und die ganze Freundesclique wird mit einbezogen. Das Mädchen schreibt einen Abschiedsbrief, dessen Verlesen die ergreifendste Szene bildet. Trotz ihrer Rettung wollten Regisseur Pickardt und die Jugendlichen nicht den schnellen Griff zum Happy End, sondern behielten sich ein offenes Ende vor.



Neu für die Laienspieler waren Techniken wie Spielgespräche, Improvisationen und einleitende Bewegung. Dabei «begingen» die Schauspieler den Raum bis hin zum Spinnennetzballspiel und Tanz. Gefühle zeigen lernten sie unter anderem in den Begrüßungsarten vom herzlichen Händeschütteln über das unwillig flüchtige «Hallo!» bis zum zackigen «guten Tag!»
In der Abschlussbesprechung hoffte Jugendreferentin Eva Rehbein auf eine nachhaltige Wirkung, die in die «Haager Bühne» einfließen könnte: «Die Jugendlichen wollen in der Gruppe zusammen bleiben.» Haags Theaterchefin Wera Schlegel überlegte, ob das Thema «Wild Love» nicht auch einmal für die Erwachsenen spielens- und anschauenswert sei.
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Wasserburger Zeitung 13.06.03

Selbst stark in Szene setzen

Haag (xy) - Das Kulturmobil des «Mühldorfer Netzes» läuft und machte mit dem Theaterworkshop erste Station in Haag. Der mit EU-Mitteln geförderte Einsatz ermöglicht Jugendlichen, auf professionelle Art über fünf Tage Theater kennen zu lernenn und sich selber in Szene zu setzen.
Was dabei herauskommt, können die Haager Jugendlichen und Erwachsenen am heutigen Freitag im Bürgersaal um 15 Uhr bei freiem Eintritt begutachten.
«Theater und Jugendförderung wird sonst nicht angeboten, das ist das Außergewöhnliche», betont Jugendreferentin Eva Rehbein. Für die «Haager Bühne» nahm Vorsitzende Wera Schlegel dies zum Anlass, das Ferienprogramm auf Pfingsten zu verlegen. Eine «tolle Sache» für Haag sei es von Haus aus, noch dazu könne die «Haager Bühne» einige Nachwuchsspieler, die schon einmal auf der Bühne gestanden hätten, weiter ausbilden und motivieren.
Den Workshop leitet Lutz Pickardt, Schauspieler und Theaterregisseur, Mitglied im Bundesverband Theaterpädagogik und seit 13 Jahren auf Jugendarbeit spezialisiert. So habe er die Kontakte nicht verloren und wisse, «wie man eben ist, wenn man jung ist». Den Kontakt mit dem Künstler aus Dortmund knüpfte der Kreisjugendring über seine zweijährige Tätigkeit in Waldkraiburg, wo er zum Thema «Theater und Theologie».
Elf Teilnehmer zwischen 13 und 19 Jahren hatten sich gemeldet, vier Buben und sieben Mädchen. Damit liegt nach der Erfahrung von Lutz Pickardt der Anteil der männlichen Schauspielinteressenten relativ hoch. Das Thema «Wild Love» wurde von den Jugendlichen selbst gewählt. In zwei Tagen sammelten sie Material, wobei der Theaterpädagoge gerade die «Lebenswelt der Jugendlichen» mit Pubertätsproblemen, Liebe, Eifersucht, Glücksvorstellungen einfangen wollte. Hintergrund bilden die üblichen Treffpunkte und auch die Sprache der Jugend. Im «offenen Austausch» wurden auch Tabuthemen angesprochen wie lesbische Liebe, Angst vor dem Tod, Verlust des Partners durch Tod. Die Stoffsammlung begleiteten Spielgespräche, Improvisationen und Bewegung bis hin zum Tanz.
Damit auch der «Generationendialog» eine Chance bekam, durfte Jugendreferentin Eva Rehbein als Erwachsene teilnehmen: «Alle sind voll begeistert. Da kommt was von innen.» Theaterprofi Pickardt leitete nach dem Ideenaustausch zur Inszenierung über, die voll von Jugendlichen umgesetzt werden sollte. Der eine habe dabei mehr als der andere an Schauspielkönnen bewiesen und traue sich mehr, auch Spielerfahrung durch die «Haager Bühne» habe er bemerkt. Grundsätzlich aber spielten die meisten «sehr stark», denn jeder Mensch habe ein Potential in sich, jeder könne etwas Besonderes, das es zu fördern gelte.
Moritz Fricke, erstmals auf der Bühne, begann eher schüchtern: «Das finde ich faszinierend, wenn man in die Rollen hineinschlüpfen und sie ausleben kann.» Johanna Peyerl war bewegt vom Darstellen der Eigenschaften: «Man kann sich selbst finden.» Gabriele Steinmeyer hatte noch nie so viel Gruppenarbeit erlebt und fand «man lernt, sich auszudrücken».
Am heutigen Freitag soll sich nun der Vorhang zu der «Werkschau» in neun szenischen Bildern heben, die von Gefühlen handeln, von glücklicher und unglücklicher Liebe nach dem Motto «Wild Love». Darsteller sind Gerlinde Mucklhuber, Johanna Peyerl, Gabriele Steinmeyer, Florian Beckereit, Stephanie Hartl, Moritz Fricke, Markus Königseder, Dominik Rehbein und Franziska Moser aus Haag sowie Christine Deuschl und Barbara Lohmaier aus Isen.
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Wasserburger Zeitung 09.04.03

60 Aktive auf Haager Theaterbühne

Haag (xy) - Wera Schlegel wurde bei der Generalversammlung als Vorsitzende der «Haager Bühne» bestätigt, die heuer wieder an eine Benefizveranstaltung denkt und die 22 Theaterstücke seit der Gründung im Jahr 1991 einstudiert und aufgeführt hat.



Einen guten Griff habe sie heuer mit dem Kinder- und Erwachsenentheater «Pippi Langstrumpf» gemacht. Für das Herbststück gebe es vor den Sommerferien die Textbücher, mitmachen könne jeder. Beim Christkindlmarkt sind die Haager Hobbyschauspieler mit der Märchenstube vertreten, dafür dankte Wera Schlegel den Erbauern der Stube und Mitwirkenden, Ewald und Anna Wegerer und Olga Gebhart.
Dank gebühre vor allem aber Bernhard Schmid für den «undankbaren Job im Hintergrund» und «Chefbühnenbauer» Ludwig Hartl, der dem Haager Theater unschätzbare Dienste erweise. Schriftführerin Christiane Jahna ging auf die einzelnen Aktionen ein. Dem Freilichtspiel «Rosendorn» im Schlosshof mit «nicht überwältigenden Besucherzahlen» habe «Pippi Langstrumpf» mit einem neuen Besucherrekord von 1233 Eintritten gegenüber gestanden. Der Erfolg habe auch viel Arbeit gefordert. Kurse hätten die Mitglieder im Schminken, in Regie und Pyrotechnik absolviert. Am Starkbierfest habe man sich mit der Kalifamilie beteiligt.
Kassiererin Eva Rehbein listete Ausgaben für Bühnenbau, Aufführungsrechte, Requisiten und Weiterbildung auf. Das Benefizkonzert für die Flutopfer habe 2300 Euro Spendengelder gebracht. Insgesamt hatte sie ein Plus in der Kasse. Zu den 60 Aktiven gehören nun auch vier jugendliche Stammspieler. Kassenprüferin Olga Gebhart bestätigte ordnungsgemäße Kassenführung.
Unter Leitung von Ehrenvorsitzenden Erwin Kohl wurde die Vorstandschaft in den Wahlen bestätigt: Wera Schlegel als Vorsitzende, Hans Furch als Stellvertreter, Christiane Jahna als Schriftführerin, Eva Rehbein als Kassiererin, Olga Gebhart und Gabi Furch als Kassenführerinnen.
Das «wichtige Thema» Jugendarbeit will die «Haager Bühne» forcieren. Für Pfingsten kündigte Eva Rehbein einen «Theaterworkshop» für Jugendliche von 14 bis 18 über fünf Tage mit Abschlussaufführung zum Thema Liebe im Bürgersaal an. Ein Überraschungsprogramm plant Vorsitzende Wera Schlegel für August mit einem Theater und den «Panzerknacker». Und es sollen schon die Weichen für das Zehnjährige 2005 gestellt werden.
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Wasserburger Zeitung 02.06.02

Haag (xy) - «Etwas Fetziges, etwas Frisches», stellt sich Wera Schlegel, die einstimmig das Kulturressort übertragen bekam, für das kulturelle Leben in Haag vor.
Sie möchte bewusst einen Gegenpol zu Erwin Kohls Verein setzen: «Schon der Name, "Verein für Kultur und Brauchtum im Haager Land" ist mir immer zu schwer.» Auf keinen Fall möchte sie aber eine Konkurrenz zu Kohl sein: «der seine eigenen Veranstaltungen und Termine hat.»

Die Frage «Was ist Haager Kultur?» hat der Kulturbeirat schon in früheren Jahren gestellt und nie beantwortet. Einzige Akteure blieben Hans Kürzeder, der sich jahrelang erfolgreich um die Volksmusik im Haager Land kümmerte und die Tradition von Wirtshaus- und Adventssingen einführte, und Erwin Kohl, der auf der bewährten Schiene der Haager Festivitäten weiterfuhr. Wera Schlegel haben die Fraktionskollegen der SPD zur Übernahme für das Kulturressort ermuntert. «Zuerst war ich skeptisch», meinte sie. Skeptisch vor allem, da es in Haag ja schon einen Ansprechpartner für Kultur gebe. Doch dann seinen ihr «Ideen, die in eine etwas andere Richtung gehen», gekommen.
Programmatisch dafür steht allein schon der Name, den sie ihrem Beirat gab: «Cooltur». Bayerisch sei ihr kein Motto eingefallen. Dabei soll «Cool» den «lo-ckeren Zusammenschluss von Leuten» verdeutlichen. Die sollen «gute Ideen» mitbringen und sich einfallen lassen. Die «Form des Miteinander» müsse jedenfalls wieder gepflegt werden. Vor allem auf Vereine möchte sie zugehen, um sie für ihr «Cooltur»-Programm zu begeistern.
Auch für die Jugend soll etwas passieren
Prinzipiell kann sich bei Wera Schlegel jeder Interessent zum Mitmachen anmelden unter Telefon 0 80 72/ 24 78. Eine Zusammenarbeit sucht Wera Schlegel auch mit ihrer Fraktionskollegin Eva Rehbein, die mit der Betreuung des Jugendbeirats im Gemeinderat beauftragt wurde. «In dieser ,Cooltur' sollte auch für die Jugend etwas machbar sein.» Überstürzen wolle sie allerdings nichts: «Alles soll sich langsam entwickeln.»
Ein zweites Standbein bringt Wera Schlegel als Chefin der «Haager Bühne» selber mit. Kultur bietet sie heuer mit zwei größeren Veranstaltungen. Einmal soll im Schlosshof mit dem selbst verfassten Stück «Rosendorn und Rippenbiest» wieder ein Freilichtspiel aufgeführt werden. Hier konnte sie zwei Vereine, den Geschichtsverein und den Western-Club einbinden, dazu den rundum bekannten Hobbyschauspieler Jack Jakel als Poltergeist. Das Kindertheater, das bisher jedesmal großen Anklang gefunden hat, soll im Herbst eine neue Aufführung bieten. In einer neuen Variante auf den «Brettern, die die Welt bedeuten» will Wera Schlegel den Nachwuchs motivieren. Auf der «offenen Bühne» sollen sich «verborgene Talente» präsentieren: «Das ist ein Versuchsballon.» Ein Thema gab sie dabei schon vor, das ist die schauspielerische und musikalische Umsetzung von «alten Gedichten».