Zitate
"Wenn
man in einen falschen Zug einsteigt, nützt es nichts, wenn man
im Gang entgegen der Fahrtrichtung läuft."
aus
einem Gespräch mit einem Weggefährten. Bonhoeffer lehnt
dessen Plan, den Deutschen Christen beizutreten und
Überzeugungsarbeit von innen zu leisten, strikt ab.
„Der
Führer wird sich der klaren Begrenzung seiner Autorität
verantwortlich bewußt sein müssen. Läßt der
Führer sich von dem Geführten dazu hinreißen, dessen
Idol darstellen zu wollen, gibt er dem Geführten nicht immer
wieder klare Auskunft über dessen eigene Verantwortung, dann
gleitet das Bild des Führers über in das des Verführers.
Der echte Führer muß jederzeit enttäuschen können.
Das gerade gehört zu seiner Verantwortlichkeit und
Sachlichkeit.“
Aus
einem Rundfunkvortrag „Wandlungen des Führerbegriffs“
"Wie wird Friede? Durch ein System von politischen Verträgen? Durch Investierung internationalen Kapitals in den verschiedenen Ländern? D.h. durch die Großbanken, durch das Geld? Oder gar durch eine allseitige friedliche Aufrüstung zum Zweck der Sicherstellung des Friedens? Nein, durch dies alles aus dem einen Grunde nicht, weil hier überall Friede und Sicherheit verwechselt wird. Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Denn Friede muss gewagt werden, ist das eine große Wagnis, und lässt sich nie und nimmer sichern. Friede ist das Gegenteil von Sicherung. Sicherheiten fordern heißt Misstrauen haben, und dieses Misstrauen gebiert wiederum Krieg (...)
Noch einmal darum: Wie wird
Friede: Wer ruft zum Frieden, dass die Welt es hört, zu hören
gezwungen ist?, dass alle Völker darüber froh werden
müssen? Der einzelne Christ kann das nicht – er kann wohl,
wo alle schweigen, die Stimme erheben und Zeugnis ablegen, aber die
Mächte der Welt können wortlos über ihn
hinwegschreiten. Die einzelne Kirche kann auch wohl zeugen und leiden
– ach, wenn sie es nur täte -, aber auch sie wird erdrückt
von der Gewalt des Hasses. Nur das eine große ökumenische
Konzil der Heiligen Kirche Christi aus aller Welt kann es so sagen,
dass die Welt zähneknirschend das Wort vom Frieden vernehmen
muss und dass die Völker froh werden, weil diese Kirche Christi
ihren Söhnen im Namen Christi die Waffen aus der Hand nimmt und
ihnen den Krieg verbietet und den Frieden Christi ausruft über
die rasende Welt."
Friedenspredigt
in Fanö, 28. August 1934
„Es
muss endlich mit der theologisch begründeten Zurückhaltung
gegenüber dem Tun des Staates gebrochen werden – es ist ja
doch alles nur Angst. "Tu deinen Mund auf für die Stummen"
– wer weiß denn das heute noch in der Kirche, dass dies
die mindeste Forderung der Bibel in solchen Zeiten ist?"
Auszug
aus einem Brief, November 1934
„Nur
wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch
singen."
Gegen die
unpolitische Kommunität, 1935
„Unser Christsein wird
heute nur in zweierlei bestehen: Im Beten und im Tun des Gerechten
unter den Menschen.“
Mai
1944
„Es ist schlimmer böse zu sein, als Böses zu tun.“