Gesunder Boden - Gesunder Mensch

Mühldorfer Anzeiger - 26.01.2011

Buchbach/Ranoldsberg (ell)

Auf Einladung des Gartenbauvereins Buchbach sprach Peter Gasteiger von der Klostergärtnerei Gars im Gasthaus Willis-Sengmüller in Ranoldsberg über die vielfältigen Möglichkeiten der Bodenpflege, über Fehler der Düngung und gab Tipps für gesundes Wachstum.

Grundsätzlich sei jeder Boden fruchtbar, erklärte Gasteiger. Es werde jedoch viel falsch gemacht. Man dürfe nicht immer nur nehmen und zehren, man müsse dem Boden auch etwas zurück geben. Auf dem Land werde meistens Mist zur Düngung verwendet, jedoch sei "Mist allein Mist". Der sei zwar gut für die Regenwürmer, die den Boden lockern, der jedoch versauere mit der Zeit. Der Boden benötige Stickstoff, doch das im Mist enthaltene Stroh verfaule und erzeuge Stickstoffmangel. Mistdünger enthalte keinen Kalk, der die Übersäuerung verhindern würde. Vom Urgestein her wäre Kalk im Boden, wenn also der Boden nicht trägt, sei entweder zu wenig, zu viel oder falsch gedüngt worden. 
 
Der Referent plädierte für Gründüngung, auch für Kompost mit Gartenabfällen. Dabei sei darauf zu achten, keinen zu frischen Kompost zu verwenden, denn darin sei eine Menge Unkrautsamen enthalten. Bei Gründüngung (zum Beispiel Senfanbau) dürfe man mit dem Kultivator nicht zu tief umgraben. Überhaupt müsse nicht jedes Jahr umgegraben werden, nur bei schweren Böden. Gasteiger empfahl Gesteinsmehl zur Lockerung.

Oft Düngefehler mit Blaukorn

Besonders schwere Düngefehler würden mit Blaukorn begangen, das zu viel Phosphor und Kali enthalte, was sich im Boden einlagere. "Irgendwann wächst nichts mehr, dann gibt man noch mehr Blaukorn und genau das ist falsch". Phosphor und Kali seien zwar gut für Blütenbildung und Festigkeit der Pflanze, Gemüse benötige aber Stickstoff. Daher die Zugabe von Kalk etwa alle vier Jahre, um den PH-Wert auszugleichen. 

Gasteiger streifte auch das leidige Thema Schnecken. Sobald der Boden offen ist, werden die ersten Schnecken aktiv, da müsse man schneller sein. Wer keine Hühner besitzt müsse zumindest die Altschnecken erwischen. Im Gemüsegarten niemals Schneckenkorn streuen, denn es lockt die Schnecken aus dem Umkreis an und ist außerdem giftig.  

Gasteiger demonstrierte noch die richtige Entnahme von Bodenproben. Mitglieder des Gartenbauvereins Buchbach haben die Möglichkeit, die Proben gesammelt über den Verein einzuschicken. Eine  Anmeldung ist bis 10. Februar bei Günter Riedl, Telefon 08086/773 und Bernd Ulrich, Telefon 08086/346 möglich. 

Peter Gasteiger ging in seinem fast zweistündigen Vortrag noch auf Mischanbau und Fruchtfolge ein und schöpfte aus seiner Erfahrung in der Garser Klostergärtnerei. Er appellierte zum Schluss an seine Zuhörer: "Wir haben nur einen Körper, ernähren wir ihn gesund und verantwortungsbewusst!"