Alles rund um die Tomate

Mühldorfer Anzeiger - 29.01.2007

Buchbach/Ranoldsberg (eth)

Alles rund um die Tomate – zu diesem interessanten Vortrag hatte der Gartenbauverein Buchbach ins Gasthaus Oberreitmeier nach Ranoldsberg eingeladen. Dass die Vorstandschaft damit ein äußerst interessantes Thema aufgegriffen hatte bewiesen die zahlreichen Besucher, die dem Referenten Josef Kraus bei seinen Ausführungen lauschten. Mit dem mittlerweile pensionierter Kreisfachberater aus Erding hatten sie allerdings auch einen renommierten und praxisbezogenen Kenner für Gartenbauthemen eingeladen.
Eingangs seines Vortrages ging Kraus zuerst auf die Geschichte der Tomate ein, die in Südamerika schon bereits 200 v. Christus als Gemüse kultiviert wurde. In Deutschland wurde sie allerdings erst um 1860 erstmals als Gemüse angebaut, ist jedoch mittlerweile zum Lieblingsgemüse der Deutschen geworden. Vor allem ihre bioaktive Substanz, das Lycopin ist es, welche die Tomate zu einem so wertvollen Gemüse macht. Lycopin zählt zu den Antioxidantien und kann bestimmte aggressive Moleküle im menschlichen Körper unschädlich machen. Studien haben gezeigt, dass Lycopin die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebsarten signifikant reduzieren kann. Die Verfügbarkeit von Lycopin ist aus verarbeiteten und erhitzten Produkten wie Ketchup höher als aus rohen, da beim Erhitzen die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopin gelöst wird. An dieser Stelle brach Fachberater Kraus jedoch auch ein Lanze für die anderen Gemüsearten die im heimischen Garten wachsen und bei ihrem Genuss für eine gesundheitsbewusste Ernährung vor allem bei den Kindern und Jugendlichen sorgen. In seinem weiteren Vortrag ging Kraus dann auf die Kultur der Tomate im eigenen Garten ein. Vor allem die Kraut- und Braunfäule ist es, die den Gartlern Sorgen bereitet. Es werden zwar mittlerweile resistente Sorten angeboten, entscheiden für den Erfolg sind allerdings vor allem die Witterung sowie der Standort der Pflanze. Zu empfehlen ist ein luftiger Standort an dem die Pflanzen und Blätter aber vor Nässe und Feuchtigkeit geschützt werden können. Die Aussaat der Tomate sollte nicht vor Mitte März in kleine Töpfchen erfolgen. Somit kann das pikieren vermieden werden und die Pflanzen können nach dem Umtopfen bei entsprechendem Frostschutz auch schon ins Frühbeet bzw. Gewächshaus gestellt werden. Mit Bildern vermittelte Kraus in seinem Vortrag auch den Bezug zur Praxis, und gab den Gartlern so machen Tipp über Eigenschaften und Besonderheit der verschiedenen Sorten.