Unsere
Familien-Bergwanderung
2005
Ursprünglich war die Bergwanderung für den 2. Oktober geplant, doch der Wettergott machte uns diesmal einen dicken Strich durch die Rechnung. Bereits Tage zuvor war das Wetter schlechter geworden; ein Tiefdruckgebiet jagte das andere und der Dauerregen nahm einfach kein Ende. Unter diesen Bedingungen war an eine Durchführung der Aktion nicht zu denken. Selbst wenn der Regen rechtzeitig aufgehört hätte, wären die Wege noch zu naß und damit eine Begehung zu gefährlich gewesen.
Also wurde die Bergwanderung um eine Woche auf den 9. Oktober verschoben in der Hoffnung, dann bessere Bedingungen vorzufinden. Und in der Tat setzte ein Wetterwechsel ein, der uns das schönste Oktoberwetter bescheren sollte, das man sich für eine Bergwanderung vorstellen kann. Wegen Überschneidungen mit anderen Terminen konnten leider nicht mehr alle Personen teilnehmen, die sich für den ersten Termin angemeldet hatten. Dennoch trafen sich insgesamt 14 Wanderfreunde um 8:30 Uhr an der Tennisanlage. Nach Bekanntgabe des Tagesziels "Rund um den Hintersteiner See" und Aushändigung einer kurzen Tourbeschreibung wurden die Anwesenden auf die Fahrzeuge verteilt und los ging's in Richtung Berge.

 

Die Tour im Überblick
Die Anfahrt über die B15 und die Inntal-Autobahn ging zügig und ohne Staus vonstatten, sodaß wir den Ausgangspunkt der Berwanderung, den Hintersteiner See oberhalb von Scheffau nach ca. 1½ Std. erreichten. Der Parkplatz war zwar erst zur Hälfte belegt, aber der Zustrom an Autos ließ erwarten, daß wir heute nicht alleine unterwegs sein würden.

Klappe zu, dann kann's losgehen ...

... wenn man nicht auf die anderen warten müßte
Vom Parkplatz aus ging's zunächst auf der Zufahrtsstraße zurück bis zum Gasthof Bärnstatt, wo uns die Markierung "Steiner Hochalm" (unser erstes Etappenziel) auf eine Forststraße leitete. 500 Meter weiter war rechterhand die "Kaiser Hochalm" ausgeschildert, aber kein Hinweis mehr auf die "Steiner Hochalm". Also folgten wir der Forststraße geradeaus und selbst eine geschlossene Schranke mit der Aufschrift "Sackgasse" konnte uns nicht vom eingeschlagenen Kurs abbringen, da die Mehrheit der Meinung war, das sich der Hinweis nur auf Fahrzeuge bezieht - ein Irrtum wie sich später zeigen sollte.

Wegen steigender Temperaturen "Befreiung" von zu dicker Kleidung

"Geschlossene Gesellschaft"
Die Forststraße hatte keine große Steigung und war daher sehr angenehm zu laufen. Der sich hin und wieder öffnende Bergwald bot immer wieder Gelegenheit für schöne Aussichten in die Umgebung. Wir hatten die Zweifel, ob der Weg richtig ist, schon fast vergessen, als uns nach etwa einer halben Stunde drei "Irrläuferinnen" entgegen kamen. Jetzt war klar, daß das Wort "Sackgasse" seine Berechtigung hatte. Also kehrt marsch und den Frust erstmal bei einer Pause abbauen.

Diese Stelle war ideal, um Pause zu machen, ...
 

... die wärmende Sonne zu genießen und ...

... diesen Ausblick dazu

Auf dem Rückweg ins Tal wurden verschiedene Varianten der Tagestour diskutiert, die angesichts des Zeitverlustes von ca .einer Stunde noch möglich gewesen wären. Da die Gesamtgehzeit jedoch großzügig bemessen war, blieben wir der ursprünglichen Planung treu und folgten jetzt dem Abzweig "Kaiser Hochalm". Die Gemütlichkeit der Forststraße war nun dahin und ging über in die Beschwerlichkeit eines steilen Bergweges bzw. Bachbettes. Die Anstrengung der 350 Höhenmeter war vielen ins Gesicht geschrieben, als die "Steiner Hochalm" endlich erreicht war.

Trotz vieler Serpentinen ...

... blieb der Weg immer steil

Von der "Steiner Hochalm" ...

... tat sich dieser phantastische Blick auf

Kurz vor dem Aufbruch ...

... nochmal Gelegenheit zu Ratschen
Auf der "Steiner Hochalm" wären wir gerne länger geblieben, den die Aussicht war phantastisch (der Blick ging vom Kitzbühler Horn über die Hohe Salve bis ins Inntal und im Hintergrund waren die Gletscher der Hohen Tauern auszumachen) und der Hüttenwirt sorgte mit seiner Harfe für nette Unterhaltung.
Mit dem Wissen, den anstrengendsten Teil der Wanderung bereits hinter uns zu haben, folgten wir jetzt dem Wilder-Kaiser-Steig (oder auch Jagersteig) Richtung "Walleralm". Der "Steig" verlief - abgesehen von einigen leichten Auf-und-Ab-Passagen - etwa auf gleichem Höhenniveau durch Laub- und Mischwald, dessen Lichtungen immer wieder überraschende Ausblicke auf den Hintersteiner See und ins Sölland erlaubten. Die einzige "Schwierigkeit" dieses Weges lag darin, daß das viele Wurzelwerk und die ein oder andere Querung von Geröllfeldern Aufmerksamkeit und Trittsicherheit erforderten.

Herbstliche Stimmung ...
 

... wohin man auch schaute, ...
 

... ob nach unten ...

... oder nach oben - einfach toll
Die Gehzeit bis zur Walleralm ist mit 2 Stunden angegeben - das geht auch auf die Füsse. Also war eine kurze Rast angesagt, um die ärgsten Druckstellen zu behandeln. Der Weg führte jetzt stellenweise direkt am Fuße des Bergmassivs des Scheffauers entlang. Hier war es windstill und der Fels war angenehm warm, wie schön wäre es da, ein Sonnenbad ... Leider blieb es bei dem Gedanken. Beim Blick hinauf waren jetzt keine Bergspitzen mehr zu erkennen, d.h. wir hatten die abfallende Westflanke des Wilder-Kaiser-Massivs erreicht. Nach kurzem Abstieg durch den Wald mußten wir einen Weidezaun übersteigen - ein sicheres Indiz dafür, daß die Walleralm nicht mehr weit entfernt sein konnte.

Fußpflege auf halber Strecke

Hier steigt der Scheffauer ...

... aus dem Wald auf

High Noon - im Schatten war's jetzt angenehm
Unser Tagesziel war erreicht - die Walleralm. Wie abzusehen war, herrschte Hochbetrieb, fast alle Tische waren belegt und drinnen am Tresen war eine Schlange wie Samstag nachmittags vor der Achterbahn auf der Wies'n - da heißt es Nerven bewahren und durchhalten. Draußen dann Schuhe öffnen, nasses Hemd wechseln, sich die warme Sonne auf den Rücken scheinen lassen und das Weißbier genießen - bis jemand wieder zum Aufbruch ruft. Ein letzter Blick zurück und dann ging's auf dem Wirtschaftsweg hinab ins Tal.

Ein lang ersehnter Anblick

So warm, da kann mal schon mal "Arm" zeigen

Blick hinauf zum Wilden Kaiser Gebirge und ...

... hinüber aufs Skigebiet Ellmau-Schaffau
Auf der harten Schotterstraße meldeten sich die ersten Oberschenkel- bzw. Wadenmuskel und kündigten den morgigen Muskelkater an. Erste Stimmen wurden laut, die sich ein baldiges Ende der Wanderung wünschten. An einer Gabelung hielten wir uns links und folgten nun dem Auf und Ab eines schattigen Waldweges bis hinunter zum Maierhof, der idyllisch auf einer kleinen Anhöhe am Westende des Hintersteiner Sees liegt. Die Sonnenterrasse mit schönem Blick auf den See lädt zum Verweilen ein - wovon wir auch Gebrauch machten. Da die Leistungsreserven der Truppe aufgebraucht waren, entschieden wir uns gegen die etwas längere "Südroute" um den See und bevorzugten die Straße am Nordufer, zumal diese noch voll im Sonnenschein lag.

Aufbruch vom Maierhof ...

... über die Teerstraße am See entlang

Noch einmal boten sich schöne Blicke auf Berge ...

... und Höfe
Gegen 17:30 Uhr standen wir wieder am Parkplatz, dem Ausgangspunkt der Bergwanderung. Keiner hatte mehr Lust (oder Mut), ein Bad im schönen See zu nehmen. Also traten wir, nachdem sich jeder umgezogen hatte, direkt die Heimfahrt an, um möglichst schnell etwas gegen den langsam aufkommenden Hunger zu tun.
Diesmal waren wir im "Arch Platz'l" zu Gast - einem netten Wirtshaus direkt an der B15 gelegen. Aufgrund der vorausgegangenen telefonischen Reservierung hatte die Wirtin einige Tische zu einer schön dekorierten Tafel zusammengestellt, an der die gesamte Gruppe Platz fand. Ambiente und Essen waren perfekt - das Tüpfelchen auf dem i an diesem erlebnisreichen Tag.

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