Unsere
Familien-Bergwanderung
2010

Der Breitenstein

Der Breitenstein ist ein Gipfel, der im Sommer und Winter häufig erstiegen wird - entsprechend viele sind hinauf zur Kesselalm und zur Hubertushütte unterwegs. Der Breitenstein beeindruckt durch eine fantastische Gipfelschau: der Wendelstein, die Berge um die Rotwand und im Süden die Zentralalpen mit Großglockner und Großvenediger. Im Abstieg umrundet man den Berg und erhält erstaunliche Einblicke in die Nordwand des Breitenstein, die beeindruckende Schwarzwand und die Berge nördlich des Wendelstein, sodass auch der lange Abstieg über Forststraßen noch einiges an optischen Genüssen zu bieten hat.

Die Bergtour in der Übersicht (blaue Punkte, entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen)
Die 10. Familien-Bergwanderung fand heuer am 3. Oktober statt, also am 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. Vielleicht war dieses doppelte Jubiläum der Grund dafür, daß sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte. Mit jedem Kilometer in Richtung Berge lösten sich die Frühnebel auf und der Föhn sorgte für einen nahezu wolkenlosen Himmel und angenehme Tagestemperaturen. Ohne zu übertreiben, war es vermutlich der schönste Altweibersommertag in diesem Jahr. Wie gut, daß sich noch eine alte Tube mit Sonnencreme im Rucksack fand, sonst hätte man wahrscheinlich einen Sonnenbrand mit nach Hause gebracht.
Aufgrund der Aushänge im Ort, der Ankündigung im Internet und der Verteilung der Information per eMail war die Hoffnung groß, wieder eine nenneswerte Anzahl von Teilnehmern für die Wanderung begeitern zu können. Im Vorfeld meldeten sich 7 Personen (darunter ein einziges (!) Mitglied des TC-Schwindegg) offiziell an, davon sagten leider 4 Personen wieder kurzfristig ab. Erfahrungsgemäß kamen aber immer noch ein paar nicht angemeldete Nachzügler zum Treffpunkt - diesmal aber nicht. Trotz der Enttäuschung über die geringe Resonanz wurde die Bergwanderung durchgeführt und geht als nachhaltiges Erlebnis in die Reihe der bisherigen Wanderungen ein.
Anfahrt:
Gegen ca. 8:45 Uhr startet die Gruppe in Richtung Fischbachau und steuert dort den Parkplatz im Ortsteil Birkenstein an. Wo üblicherweise immer ein Parkplatz zu finden ist, ist jetzt nicht mal mehr für einen Kinderwagen Platz. Mit einem derartig großen Andrang hat niemand gerechnet. Also umgedreht und in der nächstbesten Wiese das Auto abgestellt. Nachdem die Schuhe gewechselt sind und der Rucksack verzurrt ist, reihten wir uns in den Strom der anderen Bergwanderer ein.
Aufstieg:
Am Parkplatz (845m) beginnend erfolgt derAufstieg auf einer mäßig steilen Forststraße, die dann in mehreren Serpentinen zur Kesselalm (1275m) führt. Ab und an gibt eine Lücke im Wald den Blick frei ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Jetzt wird der Weg wieder flacher bis hinauf zum Schweinsbergsattel auf 1350m Höhe, von wo aus man zum ersten Mal den Wendelstein sehen kann. An der Materialseilbahn biegen wir links ab und durchqueren den Wald auf felsigem Weg bis hinauf zur Hubertushütte (1542m), die in einem nach Süden offenen Kessel liegt.

Herbstliches Szenario

Die neuen Schuhe fordern ihren Tribut: Ankündigung einer Blase

Die Drei von der T.....ennisclub-Wanderung

Blick hinunter auf Fischbachau
Da alle Tische besetzt sind, suchen wir uns vorne an der Felskante einen sonnigen Platz mit bester Aussicht. Nachdem die Warteschlange an der Hütte kürzer geworden ist, versuchen auch wir unser Glück, aber es dauert dennoch 20 Minuten, bis wir Getränke bzw. Essen in Händen halten. Nach insgesamt ca. 1 Stunde Pause setzen wir den Aufstieg fort und erreichen 15 Gehminuten später unser Tagesziel, den Breitenstein (1622m).

"Terrassenblick" auf den Wendelstein

Die völlig überlaufene Hubertushütte

Nur noch wenige Höhenmeter vor uns ...

... und einige mehr hinter uns
Warum der Breitenstein als Wanderziel so beliebt ist, zeigt sich, wenn man den Gipfel erklommen hat. Bisher war der Blick nach Norden durch den Berg selbst versperrt, aber jetzt eröffnet sich einzigartiges Rundum-Panorama: Von Nordwest bis Nordost kann man das gesamte Alpenvorland erkennen, also Irschenberg, Bad Aibling, Rosenheim, Simssee und Chiemsee. Dann folgen - im Uhrzeigersinn - die Kampenwand (ungewohnte Ansicht von der Seite) und weiter im Südosten die Berge des Zahmen und Wilden Kaisers, letzte teilweise verdeckt durch das im Vordergrund dominierende Wendelsteinmassiv. Im Süden sind die schneebedeckten Berge der Zillertaler Alpen zu erkennen, dazu Großglockner und Großvenediger. Weiter westlich reiht sich in der Ferne das Karwendelgebirge an und der Rundblick endet beim Wettersteingebirge mit der Zugspitze ganz im Westen.

Markantes Gipfelkreuz

Warum in die Ferne schweifen, liegt das Schöne doch so nah

Blick zum Simssee und Chiemsee

Ziel erreicht - da hat man gut Lachen
Abstieg:
Hier möchte man "ewig" verweilen, um die grandiosen Bilder in sich aufzunehmen, aber der Blick auf die Uhr zwingt dazu, auch an die Rückkehr zu denken. Da wir eine Übersteigung des Breitensteins geplant haben und von Süden gekommen sind, steigen wir nun über die Nordwestflanke des Breitensteins ab. Über Almwiesen passieren wird den kleineren Westgipfel des Breitensteins (1575m), wobei sich durch Bergeinschnitte immer wieder schöne Ausblicke ins Alpenvorland ergeben.

Die beeindruckende Nordwand des Breitensteins

Blick über Irschenberg Richtung München (heute leider nicht zu sehen)

Ich war dabei ...

Die Bucheralm hat einen Logenplatz
Der Pfad wird jetzt steiler und felsiger und führt in Serpentinen die Almwiese hinab bis zu einem Waldstreifen, der schnell durchquert ist. Die Sicht ins Tal ist jetzt wieder frei und bald taucht auch schon die Bucheralm auf. Wir freuen uns, Wanderer an den Tischen sitzen zu sehen, denn das heißt, daß die Alm heute bewirtschaftet ist. Der Pfad wird plötzlich durch eine häßliche Bergstraße unterbrochen, deren Sinn und Zweck nicht zu erkennen ist. Zum Schutz der Vegetation folgen wir der Straße in einigen Kehren bis zur Bucheralm.
Wir beschließen, die warme Nachmittagssonne auszunutzen und nochmals eine längere Pause zu machen. Bevor wir uns dazu einen schönen Liegeplatz in der Almwiese suchen, haben wir unseren Durst gelöscht und die hervorragende (!) Ziegenmilch probiert, die die Bäuerin hier herstellt. Angetan von der Qualität nehmen wir noch in Olivenöl eingelegten Ziegenkäse mit nach Hause.
Direkt nach der Alm verschwindet der Weg im Wald und wird hier stellenweise durch aus dem Fels sickerndes Wasser sehr glitschig und damit gefährlich. Wir sind froh, als diese Passagen hinter uns liegen und wir die sichere Forststraße erreicht haben. In gemütlichem Tempo geht es bergab bis zum letzten Abschnitt des Weges, den wir vom Aufstieg her schon kennen. Nach ca. 8 Stunden, aber mit vielen und langen Pausen, stehen wir wieder am Auto.
Wie üblich, kehren wir auf der Fahrt nach Hause zum Abendessen ein. Ziel ist diesmal der Landgasthof Maximilian in der Nähe von Bad Feilnbach, der kürzlich im Bayrischen Fernsehen empfohlen wurde. Die Speisekarte ist erfreulich kurz und die Preise sind nicht überzogen. In dem nett eingerichteten Speiselokal geniessen wir die wirklich vorzüglichen Gerichte und lassen die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Dabei kommt natürlich auch die Frage auf, warum die Beteiligung so gering war.
 
Als Fazit bleibt festzuhalten:
Wer diese Bergwanderung nicht mitgemacht hat, hat wirklich was versäumt!
 
Man kann nur hoffen, daß die Veranstaltung nächstes Jahr wieder mehr Interesse findet - insbesondere bei den Vereinsmitgliedern! Es wäre Schade, wenn dieses Angebot zukünftig entfallen würde.

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