Unsere
Familien-Bergwanderung
2011


Textvorlage: D. Scheiba, Bilder: R. Wossidlo, D. Scheiba, R. Kranz

 

Rund um den Brünnstein

Der Brünnstein liegt zwischen Sudelfeld und Oberaudorf ist ein eindrucksvolles Kalkriff, das sich dreihundert Meter hoch über den umgebenden Almen erhebt. Die Aussicht vom Brünnsteinhaus (1342 m) und insbesondere vom Gipfel (1619 m) ist grandios - von den schroffen Felsen des Wilden Kaisers bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Zentralalpen.

Die Bergtour in der Übersicht (blaue Punkte, entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen)
Die 11. Familien- Bergwanderung fand in diesem Jahr am 2. Oktober, einen Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit statt. Das Wetter konnte besser nicht sein. Leichte Nebel zogen am frühen Morgen noch durch das Isental, doch während der Fahrt in Richtung Berge setzte sich zunehmend die Sonne durch und dementsprechend gut war dann auch die Stimmung bei den Bergwanderern.
Anfahrt:
Elf Teilnehmer und ein Hund hatten sich mehr oder weniger pünktlich um 07:45 Uhr an der Tennisanlage eingefunden. Erfreulicherweise hatten sich in diesem Jahr wieder mal mehr Mitglieder des TCS als Gäste gemeldet: Das Verhältnis lautete 6:5. Die Qualität unserer bestens organisierten Touren hat sich scheinbar weit über Bayerns Grenzen herumgesprochen, denn sogar aus dem fernen Cottbus konnten wir einen Gast begrüßen.
Gegen 9:30 Uhr trafen wir am Waldparkplatz Tatzelwurm (800 m) ein, dem Ausganspunkt unserer Bergtour. Nun hieß es sich startklar machen: Das richtige Schuhwerk, Wanderstöcke und Rucksack mit fester und flüssiger Nahrung. Dies war besonders wichtig, denn weder auf dem Weg zum Brünnsteinhaus noch auf dem Rückweg würden bewirtschaftete Hütten zur Rast einladen.
Aufstieg:
Los ging´s auf stetig ansteigenden Weg, vorbei an der Schoißer-Alm in den Wald hinein bis zu einer Lichtung, an der sich ein herrlicher Blick nach Süden eröffnete. Bis hierher hatte sich unsere Gruppe schon geteilt. Nicht weit entfernt vom Waldparkplatz, an den ersten steileren Stellen, hatte sich eine Dreiergruppe entschlossen, die Tour etwas langsamer anzugehen. Handy-Nummern wurden ausgetauscht, sodaß wir - wenn notwendig - untereinander Kontakt aufnehmen konnten. Ab jetzt nahmen zwei Gruppen den Anstieg zum Brünnsteinhaus in Angriff.
Nach der vorher erwähnten Lichtung ging es auf einem schmalen Bergsteig in einigen Serpentinen und stellenweise etwas steil hinauf in den Bergwald. Wurzeln und Steine sowie einige rutschige Stellen erforderten Konzentration und Trittsicherheit. Dem herrlichen Spätsommerwetter der vergangenen Tage war es zu verdanken, dass diese Passage einiges ihrer Schwierigkeiten verloren hatte. Auf der nächsten Lichtung machten wir eine kurze Rast, gönnten uns etwas zu Trinken und eine kleine Stärkung. Dann ging´s weiter in den Bergwald hinein zu einer Felsstufe, die wiederum volle Konzentration von uns verlangte. Glücklicherweise war die Stelle mit einem Drahtseil gesichert - allerdings zu hoch für unseren Vierbeiner. Nach einigen Anläufen konnten wir dann den Hund mit vereinten Kräften über diese Klippe bringen.
Als wir kurz danach den Wald verlassen hatten, sahen wir die steilen Felsen des Brunnsteins direkt über uns. Weite Bergwiesen luden zu einer längeren Rast ein. Rucksack runter, Brotzeit raus, Ausruhen und Kräfte sammeln für den Rest der Strecke zum Brünnsteinhaus. Von unserer Dreiergruppe hatten wir noch nichts gehört, ein Funkloch machte eine Kontaktaufnahme über Handy unmöglich. Wir gingen mal davon aus, dass alles in Ordnung war.

Frohgesinnt dem Berg entgegen ...

Die letzten Nebelreste steigen auf ...

... und erlauben schöne Aussichten ins Alpenvorland

Große Pause auf etwa halber Strecke

Wenn der Rucksack zu ist ...

... geht´s (endlich) weiter
Nachdem wir wieder genügend Kräfte gesammelt hatten, machten wir uns auf den weiteren Weg. In geringen Steigungen ging es zum Waldrand hinauf und unterhalb des Brünnsteins entlang. Der Steig war schmal und gut zu gehen, erforderte aber absolute Trittsicherheit. Diese hatte unser Vorstand wohl für einen Augenblick verloren, denn er stürzte plötzlich kopfüber den Berg hinab und riss seinen Hund mit sich. Der pralle Rucksack verhinderte ein weiteres Abrutschen. Zum Glück war nicht viel passiert und wir konnten nach kurzem Schreck unsere Tour fortsetzen.
Nahezu ebenerdig führte der schöne und aussichtsreiche, aber auch durch steile Hänge exponierte Bergpfad zum Brünnsteinhaus (1342 m), wo wir gegen 12:30 Uhr ankamen. Dort herrschte reger Betrieb. Der herrliche Altweibersommer hatte jede Menge Wanderer in die Berge gelockt. Wir fanden auf der sonnigen Terrasse einen Tisch, erholten uns von den Anstrengungen und genossen die herrliche Aussicht auf den Zahmen und Wilden Kaiser sowie eine Reihe weiterer Bergketten. Gut eineinhalb Stunden hielten wir uns hier auf und stärkten uns aus dem reichhaltigen Angebot der Küche mit Suppe, Würstl und Kuchen.

An einigen Stellen war Vorsicht geboten

Die letzten Quellwolken lösen sich auf

Der Biergarten am Brünnsteinhaus

Alle Teller und Gläser leer ... dann hat´s gut geschmeckt

Abmarsch vom Brünnsteinhaus

Neidischer Blick auf den "Kollegen" mit dem "Vierbeinantrieb"
Ehe wir uns wieder auf den Abstieg machten, war zu entscheiden, ob wir noch den Gipfel erklimmen wollten. 40 Minuten waren für den Aufstieg angegeben und daß der Weg nur für geübte Kletterer geeignet ist. Alle plädierten für den Abstieg (was wir dabei versäumt haben, zeigen die nächsten Bilder). Zunächst aber versuchten wir nochmal mit unserer Dreiergruppe Kontakt aufzunehmen - diesmal mit Erfolg. Die Drei hatten die Lichtung erreicht, an welcher wir die letzte längere Rast gemacht hatten. Sie waren zuversichtlich, in der nächsten halben Stunde am Brünnsteinhaus zu sein.

Diese kleine Kapelle schmückt den Brünnsteingipfel

Eine sagenhafte Aussicht aufs Kaisergebirge

Blick nach Westen zum Großen Traithen

Blick hinunter ins Inntal
Abstieg:Wir machten uns also wieder auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour und wanderten über Wege und Wiesenpfade zur Himmelmoosalm (1326 m), einer Almidylle wie aus dem Bilderbuch. Hier bot sich nochmal ein weniger schwieriger Aufstieg zum Gipfel an, aber auf Grund der fortgeschrittenen Zeit wurde entschieden, weiter abwärts zu gehen. Von wegen abwärts! Wir mussten noch einmal über einen steilen und steinigen Gegenanstieg bis auf 1440 m hoch, ehe es dann endgültig abwärts ging.

Über die Wiesen bergab ...

... zur Himmelmoosalm

Blick zurück hinauf zum Brünnstein ...

... und der letzte Blick zum "Kaiser"
Gegenüber diesem höchsten Punkt der Tour sahen wir die grünen Hänge der Brünnsteinschanze, ein im Winter beliebtes Skitourenziel. Über Weidegelände ging´s zur Seelacher-Alm (1300 m) mit schönem Blick hinüber zum Wendelstein, dann auf einer Forststraße hinab ins Tal, wieder vorbei an der Schoißer-Alm zurück zum Waldparkplatz. Der herrliche Altweibersommer zeigte sich bei der schon tiefstehenden Sonne noch einmal im schönsten Licht. Gegen 16:30 Uhr erreichten wir die Autos.
Eine schöne, anstrengende und manchmal schwierige Tour hatten wir hinter uns gebracht. Am nahe gelegenen Bachlauf konnten wir uns noch erfrischen, Schuhe und Klamotten wurden gewechselt.

Kurz vor Tourende hat man gut lachen
Ausklang:Wir entscheiden uns, im Restaurant "Bernhard´s" in Oberaudorf zu Abend zu essen und reservierten telefonsich einen Tisch. Nachdem unser Dreierteam (nicht Dream Team!) noch nicht zurück war, hinterließen wir an deren Auto eine Nachricht, wo wir zu finden sind. Als wir dann gegen 18:00 Uhr im Restaurant saßen und gerade unser Essen bestellt hatten, marschierte unser "Dreispänner" ein. Auch sie hatten die Tour bestens überstanden. So waren wir am Ende wieder alle zusammen und konnten bei vorzüglichem Essen den Tag noch einmal Revue passieren lassen, ehe wir uns gegen 21.00 Uhr auf den Weg nach Hause machten. Ein wunderschöner Altweibersommertag ging zu Ende.
 
Spaß hat´s gemacht!!! Auf ein Neues im kommenden Jahr.

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