Unsere
Familien-Bergwanderung
2012


Text: R. Kranz, Bilder: R. Kranz, H. Kirz, D. Wetzel Text: R. Kranz, Bilder: R. Kranz, D. Scheiba

Höhenwanderung über dem Tegernsee


Die Bergtour in der Übersicht
Die 12. Familien-Bergwanderung fand auf vielfachen Wunsch wieder an einem Samstag statt, und zwar am 6. Oktober. Dieser Termin war - im nachhinein betrachtet - ein Volltreffer, denn das Wetter hätte nicht besser sein können. Schon in der Früh präsentierte sich ein wolkenfreier Himmel, der uns fast die gesamte Tour erhalten blieb und Garant für unvergessliche Fernblicke war. Vier Einkehrmöglichkeiten nutzten wir zum Essen bzw. Rasten, die Sonne sorgte die ganze Zeit für angenehme Temperaturen (und kleine Sonnenbrände), und das Abendessen beim Griechen mit Livemusik war das Tüpfelchen auf dem "i" dieses fantastischen Tages.
Anfahrt:
Aufgrund der größeren Entfernung zum Zielort war das Treffen auf 7:15 Uhr angesetzt - 30 Minuten früher als in den letzten Jahren. Dieser frühere Termin schien jedoch keinen Einfluß auf die Anzahl der Teilnehmer zu haben, denn auch diesmal hatten sich elf Personen - darunter zwei Kinder - eingefunden. Pünktlich um 7:30 Uhr starteten drei Pkw Richtung Tegernsee und erreichten wie geplant gegen 9:00 Uhr den Wanderparkplatz an der Neureuthstraße (900m), dem Ausganspunkt unserer Bergtour. 15 Minuten später setzte sich die Gruppe in Bewegung Richtung Neureuth-Haus.

Aufstieg:
Das erste Stück des Weges führte uns am Waldrand entlang mit herrlicher Sicht auf den Tegernsee. In diesem Abschnitt war der Weg mit vielen Wurzeln durchsetzt und verlangte trotz aller Geniesser-Ausblicke höchste Aufmerksamkeit. Wir stießen dann auf einen aus dem Tal kommenden Schotterweg und folgten an der nächsten Weggabelung der Beschilderung "Neureuth über Westernhofweg" (alternativ hätten wir den "Sommerweg" oder den "Bayernweg" nehmen können, die aber beide länger sind). In langen Zickzack-Wendungen ging es bergauf durch den Hochwald bis zu einer schmalen Lichtung, von der aus das Neureuth-Haus (1262m) schon zu sehen war. Über einen Almweg schafften wir die letzten 50 Höhenmeter und nahmen dann auf der riesigen Sonnenterrasse Platz. Das Angebot des Tages, 1 Paar Weißwürscht mit Brezn, ließen wir uns nicht entgehen. Dazu gab's gratis eine fantastische Aussicht auf den Tegernsee, auf den Wallberg direkt vor uns und in der Ferne auf Alpspitze und Zugspitze.

Bereit zum Abmarsch ...

... und gleich die erste tolle Aussicht

Am Tisch sitzend dieser Blick

Die "Niedergelassenen"

Das war die richtige Einstimmung ...

... für diesen Herrn

Gerngesehene Gäste der heutigen Tour

Zugspitze rechts, davor - in Bildmitte - die Alpspitze

Die gute, alte "JU52" gab sich ein Stelldichein ...

... und war auch gleich im Focus der Jugend
Höhenrunde:
Nach ca. 30 Minuten Pause hatten wir uns ausreichend erholt und frisch gestärkt verließen wir dieses schöne Fleckchen Erde in Richtung Gindelalm. Der Weg dorthin verlief quasi immer auf einer Höhe und war daher wenig anspruchsvoll. Aber an manchen Stellen bot sich eine unglaubliche Fernsicht ins Alpenvorland. Mit bloßem Auge konnte man im Nordwesten die größeren Gebäude München's wie z.B. den Olympiaturm und die HypoVereinsbank erkennen. Mit Fernglas war die Wasserdampfsäule des Kernkraftwerks Ohu zu sehen. Im Osten waren Rosenheim, Simssee und Chiemsee auszumachen.
Die Gindelalm besteht aus insgesamt drei Hütten, von denen zwei noch geöffnet hatten. Da die letzte halbe Stunde "easy going" war, gab es kein Bedürfnis nach erneuter Rast. Allerdings wurde die Gelegenheit genutzt, die Vorräte aufzufüllen, da wir wußten, daß die nächste Hütte geschlossen ist. Zur Gindelalmschneid, dem höchsten Punkt der Bergtour mit 1330m, mußten wir durch nasses und dadurch unwegsames Wiesengelände bergauf. Hier holten wir uns zum ersten Mal dreckige Schuhe. Aber zur Belohnung gab's zusätzlich zur erwähnten Fernsicht noch die Nahsicht auf den Schliersee.

Warten auf das "Go"

Blick ins Alpenvorland (im Hintergrund München)

Eine der drei Hütten, die zur Gindelalm gehören

Mei, hom di a Hoiz vor dr Hüttn

An dem Brunnen vor dem Tore

Wow, da müssen wir rauf?

Die Gindelalm - ein Idyll, der Aufstieg hingegen weniger

Der Schliersee mit Breitenstein und Wendelstein
Vom Gipfelkreuz aus folgten wir dem leicht abfallenden Höhenrücken, der von zahlreichen Quellen durchsetzt war. Es gab zwar hin und wieder Bretter und Bohlen, um die moorigen Stellen zu überwinden, aber diese Querungshilfen waren teilweise nicht oder nur durch gewagte Sprünge erreichbar. Hier holten wir uns zum zweiten Mal dreckige Schuhe. Nach Durchschreiten eines Sattels mit Gegenanstieg erreichten wir die (derzeit schon geschlossene) Kreuzbergalm (1222m).
Jetzt war wieder Pause angesagt. Wir nahmen die freie Bank auf der Südseite der Hütte in Beschlag und aßen alles auf, was noch in den Rucksäcken zu finden war. Während die einen die warmen Sonnenstrahlen genossen, erkundeten andere die Umgebung. Von hier oben war der Blick frei auf Roß- und Buchstein, die Blauberge, das Karwendelgebirge, Teile der schneebedeckten Zillertaler Alpen und das Kaisergebirge. Direkt auf der anderen Talseite schaute der markante Felsvorsprung des Riedersteins aus den Tannen hervor und bei genauem Hinsehen war auch die darauf errichtete Kapelle zu erkennen. Unterhalb des Riedersteins lag unser nächstes Etappenziel: das Gasthaus Riederstein/Galaun.

Die Kreuzbergalm - wahrlich kein Schmuckstück

Wer macht die wohl wieder sauber?

Über Allwiesen bergab ...

... zur "Sonnenbank" an der Kreuzbergalm

Große Pause: Hier die Apfel-Fraktion

Nein, wir haben hier niemand zurückgelassen ...
Bis zum Gasthof war es etwa eine Stunde zu laufen. Der breite Almweg führte anfangs die Bergkuppe der Kreuzbergalm hinab, verlief dann im Wald flacher, und strebte zum Schluß, wenn auch nur ein kurzes Stück, nochmals himmelwärts. Und dann lag das Gasthaus plötzlich vor uns, am Ende einer sich zum Tal hin öffnenden Lichtung, windgeschützt und voll im Sonnenschein. Wir hatten Glück, daß gerade in diesem Moment ein Tisch an der Hauswand frei wurde. Es war mittlerweile 15:00 Uhr geworden, also die richtige Zeit für Kaffee und Kuchen und ein Helles vom Herzoglich Bayerischen Brauhaus Tegernsee - ein Traum. Die Sonne verschwand allmählich hinter den Bäumen und die Luft kühlte merklich ab - das Zeichen für den Aufbruch.

Gut besuchter Gasthof Riederstein, benannt ...

... nach dieser Felsnase gleich oberhalb

Sonne und Wärme tanken ...

... und dazu eine frische "Halbe" - Prosit

Wenn trocken - Sonne
 
2 x Weiß-blau - eine Schau
Abstieg:
Von wegen Abstieg. Zunächst einmal ging es talwärts, aber aus der Wanderkarte war zu ersehen, daß zum Parkplatz nochmals ein Anstieg von ca. 100 Höhenmetern zu bewältigen war. Die Alternative, sich in zwei Gruppen zu trennen, wobei die eine weiter talwärts bis zum Bahnhof Tegernsee marschiert und dort von der anderen "Gruppe der Autofahrer" abgeholt wird, fand keine Zustimmung. Also die einen mit Lust, die anderen mit Frust den letzten Anstieg hinauf. An mehreren Stellen boten sich nochmals schöne Ausblicke auf den Tegernsee im Gegenlicht der langsam untergehenden Sonne.
Gegen 17:30 Uhr standen wir bei unseren Autos und waren froh, endlich die Klamotten und vor allen Dingen die Bergschuhe gegen ein bequemeres Outfit wechseln zu können. Während des Umziehens wurden verschiedene Vorschläge diskutiert, wie's jetzt weiter gehen soll.

Des einen Freud ...

... des anderen Leid
Ausklang:
Da es zum Abendessen noch zu früh war, entschieden wir uns dazu, erst in Richtung Heimat zu fahren und dann beim Unertl in Haag einzukehren. Doch wir hatten Pech - es war leider kein Tisch mehr frei. Also 500m zurück zum "Griechen", dessen Straßenschild "Heute Livemusik" angekündigt hatte. Hier hatten wir Glück, daß eine Reservierung kurz zuvor zurückgegeben wurde; den Tisch nahmen wir dankbar an. Die Bedienungen und die Küche waren mit der Anzahl der Gäste überfordert. Abgesehen davon, daß die bestellten Vorspeisen nicht serviert wurden, klappte alles andere, wenn auch mit Verzögerung, ganz gut und das wichtigste: alle Essen schmeckten hervorragend, so wie man/frau es vom Griechenland-Urlaub her kennt. Als kleine Entschädigung gab es 3 (!) Runden Ouzo. Und - nicht zu vergessen - der Alleinunterhalter, der mit griechischen Liedern und Weisen für die passende Live-Stimmung sorgte.
 
Damit ging ein fantastischer Tag zu Ende. Die Bilder und Eindrücke werden sicherlich noch einige Zeit in unseren Köpfen präsent sein. Wer ähnliches auch einmal erleben möchte, der sollte bei der Familen-Bergwanderung im nächsten Jahr mitmachen! Bis dahin.

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