Protokoll zum Workshop des Bürgernetzverbandes e.V." Schulen ans Netz über die Bürgernetze" am10.01.98


Ort: Gymnasium Dorfen
Datum: 10.01.98
Beginn: 10.00 Uhr
Ende: 19.00 Uhr

Teilnehmerliste:

Name Schule/Organisation/Ort
Eder Georg Kultusministerium München
Wolf Manfred Akademie f. Lehrerfortbildung Dillingen
Weishaupt Zentralstelle f. Computer im Unterricht Augsburg
Platonova Nadja Deutschlehrerin aus Tschuwaschien, Russland
Gebauer Bertram Bürgernetzverband e.V., BN Schwindegg
Mederer Bernhard BN Eichstätt
Schmitt Rudolf BN Bamberg
Kaupp Michael Bad Kissingen, BN S.W.I.N
Stürmer Marc Bergrheinfeld, BN S.W.I.N
Sachers Wolfgang Ingolstadt, BN bingo
Mederer Albert Velden
Stindl Siegfried Bobingen, BN Augsburg, Vorsitz. d. Landeselternvereinigung
Schmidt Klaus Maxhütte
Urra Uwe BN Pfaffenhofen
Phillip Irmhild Obertaufkirchen, Grund-u. Teilhauptschule Oberbergkirchen-Zangberg
Hofstetter Josef Hohenpolding, Hauptschule Taufkirchen/Vils
Altermann Christiane Taufkirchen, Hauptschule Taufkirchen/Vils
Wolf Christian Landshut, BN Landshut
Moser Franz Haag, Gymnasium Markt Schwaben
Moises Heinz Ampfing, Gymnasium Dorfen
Voglhuber Johann Inning a. Holz, Realschule Taufkirchen/Vils
Langer Ina Dorfen, Realschule Taufkirchen/Vils
Goldmann Walter Schwandorf, BN Schwandorf
Daubmeier Barbara Karlskron, BN Neuburg a. d. Donau
Daubmeier Hubert Karlskron, BN Neuburg a. d. Donau
Gebauer Lioba Schwindegg, BN Schwindegg
Herrmann Thomas Geretsried, BN Isar-Loisach
Kertmann Udo Weißenburg, BN Weißenburg
Hermann Ludwig Fürstenfeldbruck, Viscardi-Gymnasium
Lang Anton Günding, BN Neumarkt (Oberpfalz)
Müller Franz Neumarkt, BN Neumarkt (Oberpfalz)
Fendt Hans Gessertshausen, Zentralstelle f. Computer im Unterricht Augsburg
Dr. Schraml Wolfgang Bayreuth, Richard-Wagner-Gymnasium
Krammer Markus BN Amberg
Bock Bernhard BN Fürstenfeldbruck
Heilmann Ina Forchheim, BN Forchheim
Baier Rupert Passau, BN Passau

Einladungsschreiben


Programm

Top 1 Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmer
Bertram Gebauer, Bürgernetzverband
Top 2 Überblick über die verschiedenen Maßnahmen, die unter dem Begriff "Schulen ans Netz" laufen,
Manfred Wolf, Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen
Top 3 Überblick über den Stand von "Telekommunikation und Multimedia an Schulen" im Rahmen von Bayern Online 2,
Ministerialrat Georg Eder, Kultusministerium
  Kaffeepause, dabei Gelegenheit zur Aussprache mit Herrn Eder
Top 4 Referat über ein internationales Schulprojekt
Nadja Platonova, russ. Republik Tschuwaschien
  Mittagspause
Top 5 Der "Schulserver " in Augsburg
Herr Weishaupt, Zentralstelle für Computer im Unterricht, Augsburg
Top 6 Die "virtuelle Lehrerfortbildung"
Manfred Wolf, Akademie für Lehrerfortbildung u. Personalführung Dillingen
Top 7 Planung der Zusammenarbeit zwischen den Bürgernetzen und den staatlichen Einrichtungen mit dem Ziel einer möglichst effizienten Einführung der Telekommunikation in den Schulen,
dabei Gelegenheit für alle Teilnehmer, eigene Ideen und Vorstellungen einzubringen.

zu Top 1:

Herr Häusler, Direktor des Gymnasiums Dorfen, begrüßt die Anwesenden und bringt seine Freude darüber zum Ausdruck, daß sich soviele gewichtige Personen in seiner Schule eingefunden haben, um der gesamtbayerischen Maßnahme "Schulen ans Netz" zum Nutzen und zum Erfolg zu verhelfen.

Danach begrüßt Herr Gebauer die Anwesenden im Namen des "Bürgernetzverband e.V." und bedankt sich bei Herrn Direktor Häusler für die Bereitstellung eines Tagungsraumes an seiner Schule. Ebenso bedankt er sich bei allen Teilnehmern für ihr zahlreiches Kommen, wodurch das Interesse und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert werde. Er bittet die Teilnehmer um eine kurze Vorstellung und die Benennung der Schule bzw. der Institution von der sie entsandt wurden.

zu Top 2:

Herr Manfred Wolf von der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen, Schulungsbeauftragter des Bürgernetzverbandes, zeigt auf, welche verschiedenen Maßnahmen bundesweit unter dem Begriff "Schulen ans Netz" laufen. Es wird deutlich, wie wichtig die Akademie für Lehrerfortbildung ist, zum einen als Lehrerfortbildungsinstitut bzgl. der neuen Technologien und zum anderen als Informationsquelle für verschiedene bundes-u. bayernweite Schulprojekte. Herr Wolf bietet den Teilnehmern des Seminars an, sich für weitere Auskünfte zur Verfügung zu stellen.

zu Top 3:

Herr Ministerialrat Eder aus dem Kultusministerium gibt einen kurzen Überblick über den Stand von "Telekommunikation und Multimedia an Schulen" im Rahmen von Bayern Online 2. Herr Eder verwaltet die Fördermittel aus Bayern Online 2, die bayerische Schulen im Rahmen der bayerischen Maßnahme "Schulen ans Netz" erhalten können. Unterlagen hierzu können den Schulen u./od. Sachaufwandsträgern auf Anfrage zugesandt werden. Bayern Online 2 stellt eine Fortstetzung von Bayern Online 1 dar. Insgesamt wurden DM 10 Millionen an Fördergeldern bereitgestellt. Die Maßnahme läuft noch das ganze Jahr 1998 und eventuell auch noch 1999 hindurch. Derzeit stehen noch etwa DM 5 Millionen zur Verfügung, die vorrangig für neu hinzukommende Schulen ausgegeben werden. Gefördert werden nicht nur Schulen, sondern auch zentrale Server, wie zum Beispiel der Serveraufbau an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen. Bereits 800 Schulen wurden in der Vergangenheit mit Fördermitteln bedacht.
Was bei der Förderung zu beachten ist: Gefördert werden kann nur die Netzanbindung , die Schaffung des Internet-Zuganges (Einwahlrouter, Telefonkosten, Arbeitszeitkosten für die Netzanbindung etc.) - und diese Kosten auch nur in Höhe von 40 % bzw. max. mit DM 6.000 ! Die restlichen Kosten und die Kosten für die einzelnen Computer, mit denen die Schüler und Lehrer arbeiten, sind vom Sachaufwandsträger zu bestreiten.
Herr Eder betont, daß die Schulen erst die Förderzusage aus dem Kultusministerium abwarten müssen, bevor sie mit der Anschaffung der Geräte beginnen. Eine Refinanzierung ist im Rahmen einer Förderung nicht möglich.
Herr Eder führt im weiteren aus, welche wichtige Rolle die Bürgernetze bei dieser Maßnahme spielen. Letztlich war es ihr Verdienst, daß so viele Schulen an das Internet angeschlossen werden konnten.
Das Redemanuskript von Herrn Eder ist auf einer gesonderten Seite nachzulesen.

zu Top 4:

Frau Nadja Platonova stellt zunächst ihre Heimat, die russische Republik Tschuwaschien, vor und berichtet dann von ihrer Schule (Gesamtschule mit Kindergarten), an der sie das Fach Deutsch unterrichtet. Sie erzählt, daß sie über das Goethe-Institut Verbindungen zu aktiven Deutschlehrern in aller Welt unterhält.

Diese Gruppe nimmt immer wieder an international ausgeschriebenen Wettbewerben für Schulen teil und arbeitet dort sehr erfolgreich. So wird Frau Platonova zusammen mit einem Partner aus Leverkusen am 18.2.1998 aus den Händen von Herrn Staatsminister Hans Zehetmeier den 2. Preis des BMW Awards für Interkulturelles Lernen entgegennehmen. Diesen Preis erhalten sie für eine Arbeit über die Darstellung der jeweiligen Kulturen in den Unterrichtsmaterialien, die in Deutschland im Rahmen des Russisch-Unterrichts und in Rußland im Rahmen des Deutschunterrichts verwendet werden. Die Schüler in den jeweiligen Ländern haben die Darstellung ihres Landes und ihrer Kultur im jeweils anderen Land untersucht und dazu per E-Mail Stellung genommen. So wurden zahlreiche Klischees beseitigt, ferner entstand im Laufe der Arbeit eine Sammlung von häufig verwendeten Redewendungen und Begriffen, die in den Standardwerken fehlten.

Ferner berichtet Frau Platonova von dem Projekt "Wasserwelten", an dem 5 Schulen aus verschiedenen Ländern beteiligt sind. Dieses Projekt wurde bei einem Seminar am deutschen Goetheinstitut im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, an dem Deutschlehrer aus verschiedenen Ländern teilgenommen hatten. Die Gewinner dieses Preisausschreibens werden u.a. Gelegenheit erhalten, ihre Arbeit im Rahmen der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover zu präsentieren.
Frau Platonova und ihre Partner aus Schweden, Italien, Griechenland und Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, welchen Stellenwert Wasser in den jeweiligen Ländern hat. Hierzu befragen Sie Schüler in einer möglichst großen Zahl von Schulen in den jeweiligen Ländern. Im Laufe ihres Aufenthalts hatte Frau Platonova über 100 Fragebogen in verschiedenen Schulen ausfüllen lassen, die sie nun zur Auswertung mit nach Rußland nimmt.

Über die praktische Arbeit mit dem Internet in Rußland erzählt Frau Platonova, daß es sehr schwierig ist, an die neuen Medien Computer und Internet zu gelangen. Sie hat sich aus eigenen Mitteln einen Laptop zugelegt und kann nur über das Institut, an dem ihr Mann arbeitet, ins Internet gelangen. Sie erarbeitet z.B. mit ihren Schülern e-mails offline und schickt diese dann am Institut ab.So korrespondiert sie auch mit den ausländischen Schulen. Da sie und ihre Schüler jedoch die Arbeit mit dem Internet fasziniert, ist es für sie ein Hauptanliegen, für ihre Schule mehrere Computer und einen Internetanschluß zu bekommen. Dabei könnte sie sich vorstellen, ein ähnliches Konstrukt wie in Bayern die Bürgernetze zur Anbindung der Schulen ans Internet (letztlich über das Hochschulnetz) auch in Tschuwaschien ins Leben zu rufen.

Zu Top 5:

Herr Weishaupt von der Zentralstelle für Computer im Unterricht stellt den bayerischen Schulserver vor. Dabei wird deutlich, daß die Bürgernetze beim Aufbau einer leistungsfähigen Arbeitsstruktur für Schulen wesentliche Hilfestellungen leisten können, etwa indem die an den Bürgernetzen angeschlossenen Schulen auf den Schulserver hingewiesen werden, z.B. indem

Die Ausführungen von Herrn Weishaupt werden begleitet durch eine anschauliche Powerpoint-Präsentation, die durch die Bürgernetze an die Schulen weitergegeben werden kann.

Zu Top 6:

Herr Wolf schildert die Planungen der Akademie für Lehrerfortbildung. Der Text ist im Internet unter der URL http://www.dillingen.baynet.de/~mwolf/alp/vtc zu finden.

Nach einem allgemeinen Überblick wechseln die Teilnehmer des Workshops in den Rechnerraum des Gymnasiums. Dort wird versucht, über das Internet auf die Seiten des "Bayerischen Schulservers" und der Akademie zuzugreifen.

Zu Top 7:

Durch einige technische Probleme bei der Projektion des Bildschirminhalts an die Wand entsteht eine längere Verzögerung, die genutzt wird, um einige technische Lösungen zum Anschluß von Schulen an das Internet vorzustellen. Herr Gebauer weist darauf hin, daß die Firma NCP für Schulen und Bürgernetze erhebliche Rabatte bei der Beschaffung von ISDN-Einwahlroutern einräumt. Herr Christian Wolf, Bürgernetz Landshut, stellt eine sehr flexible Lösung zur Anbindung von Schulen vor, genannt IAU (Internet Access Unit). Es handelt sich dabei um einen auf LINUX basierenden Rechner mit ISDN-Router (Herr Wolf empfiehlt 3COM), der "von der Stange" vorkonfiguriert in die Schule geliefert wird und dort innerhalb von 10 Minuten komplett eingerichtet werden kann. Die Lösung stößt allgemein auf großen Interesse. Herr Wolf bietet sich an, die Funktionen des Geräts näher zu erläutern und die Lösung auch anderen Bürgernetzen zugänglich zu machen.

Gegen 19 Uhr bedankt sich Herr Gebauer bei den Gästen für ihr Kommen und stellt noch einmal die Vorteile einer aktiven Partnerschaft zwischendem schulischen Bereich und den Bürgernetzen heraus. Er kündigt an, sich für eine Mailingliste aller an die Bürgernetze angeschlossenen Schulen einsetzen zu wollen, die als Plattform für den Aufbau elektronischer Kommunikationsstrukturen im Schulbereich dienen soll. Über diese Liste sollen auch alle für den Schulbereich wichtigen Institutionen erreichbar sein.

Danach schließt er die Veranstaltung.


© Januar 1998, Förderverein Bürgernetz Schwindegg e.V.
Lioba Gebauer