Montgelas: Von der Person zur Reform |
Geschrieben von Hans Braunhuber | |||||||||||
31.10.2006 | |||||||||||
Seite 8 von 9 Bürokratie und Beamte
Die funktionalen Änderungen im Staatswesen funktionieren nur mit qualifizierten und staatstreuen Bediensteten. Die gab es nicht: die sogenannten Beamten waren Bedienstete der Adeligen oder kirchlichen Herren, und ihrer Willkür ausgeliefert. Ein Staatsbewußtsein war kaum vorhanden, woher auch? 1805 schuf Montgelas daher die Rahmenbedingungen: Es wurden klare Ausbildungs- und Qualifikationsrichtlinien für die Beamten aufgestellt, im Gegenzug garantierte der Staat Besoldung und Schutz vor willkürlicher Entlassung, die Beamten hatten dafür ausschliesslich dem Staat gegenüber loyal zu sein. Die damals geschaffene "Ministerialbürokratie" hat in ihren Grundzügen die Wandlungen der letzten 200 Jahre überstanden. Sie hat sich aber weder bei Staatsregenten - da nur dem Staat, nicht dem Herrscher loyal -noch bei den Bürgern - da privilegiert "anders"- deshalb besondere Zuneigung erworben. Bereits 1821 kritisiert Graf Aloys von Rechberg "Diese Bureaukraten-Kaste ist der wahre Fluch unseres Staates, und unzereißbar ist das Netz, in dem sie den Monarchen gefangen hält, um ihn zu bevormunden....Der Dünkel mit dem sie den Adel behandeln, ist empörend."
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Letzte Aktualisierung ( 02.11.2006 ) |