letztes Treffen der aktuellen Amtsperiode |
Geschrieben von Werner Holzner | |
24.01.2010 | |
Am Mittwoch, 20.01.10 fand die letzte Kundenbeiratssitzung der aktuellen Amtsperiode statt. Wir hatten einen netten Abend, jedoch nicht ohne wieder interessante und wichtige Themen zum Bahnverkehr im Gebiet der Südostbayernbahn (SOB) zu diskutieren. Es waren 4 Manager der SOB, darunter der Chef Herr Kraller, anwesend. Es zeigt einfach das Interesse, das die SOB am Kundenbeirat hat. Sie SOB profitiert schließlich auch vom ehrlichen und von den Kunden hautnah eingeholten Feedback der Kundenbeiräte. Die Manager forderten die anwesenden Kundenbeiräte auf, sich wieder zu bewerben. Allerdings haben nicht alle Beiräte die Zeit, sich in den nächsten drei Jahren um die Belange der Bahnfahrer zu kümmern. Also besteht genügend Platz für jeden, sich ebenfalls bei der SOB um einen Platz im Kundenbeirat zu bewerben. Das geht allerdings nur noch bis Anfang Februar. Die notwendigen Unterlagen und das Bewerbungsformular wurden bereits im letzten Artikel veröffentlicht.
Haben Sie vielleicht zufällig den Bericht in der ARD Sendung Kontraste gesehen? Der Titel im Internet heißt „Spart die Bahn beim ICE auf Kosten der Sicherheit?“ und wenn die zur Sprache gebrachten Fakten tatsächlich zutreffen sollten, dann ist das schon sehr bedenklich. Deshalb wurden die Manager der SOB daraufhin angesprochen, wie die SOB als Tochter der Bahn AG zu diesem Thema steht. Einhellig bestätigten uns die anwesenden Manager, dass im Bereich der SOB die Sicherheit oberstes Gebot ist. Dazu wird die Wartung gemäß der Bestimmungen in der eigenen Werkstatt durchgeführt und die Intervalle peinlichst eingehalten. Als Beispiel wurde der im Grunde richtig übel abgelaufene Vorfall vom 17.12.09 genannt. Ein Zug aus Simbach hatte technische Problem und kam stark verspätet in Mühldorf an. Dort wurde die Lokomotive getauscht. Da ein Fahrgast des Zuges während der Fahrt einen „Schlag“ im ersten Wagon wahrgenommen und der SOB gemeldet hat, wurde auch dieser Wagon aus dem Zug genommen und zur Prüfung in die Werkstatt gebracht. Alles andere war allerdings im Nachhinein erklärbar für alle Betroffenen aber wirklich nervenaufreibend. Die Rottalbahn ging beim Fahrplanwechsel im Dezember in einen Stundentakt. Damit das möglich wurde, wurde die Strecke an vielen Stellen entsprechend ertüchtigt. Außerdem wurden zwei zusätzliche Halte mit aufgenommen. Bisher gibt es im Betriebsablauf nur sehr wenige Vorfälle, so dass der Stundentakt gut funktioniert. Trotzdem werden die vielen noch verbliebenen Bahnübergänge, die immer eine Gefahr darstellen, da die Strecke nun wesentlich häufiger befahren wird als früher, weiterhin im Fokus der SOB stehen. Über die Akzeptanz bei den Fahrgästen kann allerdings noch nichts gesagt werden, weil der Betrieb noch nicht lange genug läuft. Es gibt noch 8 Doppelstockwagen, die im alten „grünen“ Design über die Strecke fahren. Leider wird es noch eine ganze Weile dauern, bis auch diese letzten 8 Doppelstockwagen dem Redesign in Wittenberge unterzogen werden können. Und die für die Zukunft der Strecke Mühldorf – München entscheidende Frage ist der zweigleisige Ausbau. Hier gibt es keine wirklich guten Nachrichten. Aufgrund des europäischen Fokus, der auf der Strecke liegt, seit diese Teil der europäischen Magistrale ist, wird es immer unwahrscheinlicher, dass die SOB oder auch die Bahn selbst diesen Ausbau vornehmen kann. Viel wahrscheinlicher ist es, dass keine Bauvorhaben auf bzw. an dieser Strecke von der europäischen Instanz mehr genehmigt werden, bis Europa selbst diese Strecke ausbauen wird. Und dazu gibt es nun überhaupt keine Anzeichen. Dafür zeichnen sich Umbaumaßnahmen am Ostbahnhof ab. Der Bahnsteig zwischen Gleis 11 und Gleis 12 soll umgebaut werden, so dass er barrierefei erreicht werden kann. Für uns Fahrgäste wird es jede Menge Unannehmlichkeiten geben, da der Bahnsteig nur noch über eine der beiden Treppen erreicht werden und der Bahnsteig in verschiedenen Bauabschnitten nicht über die komplette Länge genutzt werden kann. Die SOB wird zwar versuchen gerade in der Hauptverkehrszeit, keine Züge über Gleis11 abzuwickeln, aber das letzte Wort wird immer der Fahrdienstleiter im Ostbahnhof haben. Der größte Nachteil ist jedoch, dass hier „nur“ der Bahnsteig erneuert wird und der wichtige zweite Zugang von der S-Bahn her gar nicht zur Debatte steht. Wenigstens soll das Dach auf einer Länge von 140 m komplett neu gebaut werden. Das ist ja immerhin eine Verbesserung.
Also schauen wir, was in der neuen Amtsperiode der neue Kundenbeirat ab März 2010 bewegen kann. |
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Letzte Aktualisierung ( 23.03.2010 ) |