MEDIEN
(03)
Martin Kamphuis
war ehemaliger Buddhist und ist dann zum Christentum konvertiert. Er ist
der Verfasser des Buches "Ich war Buddhist". Zum
Kalachakra-Tantra hat er die folgende Initiative gegründet.
Initiative gegen
„Kalachakra für den Weltfrieden“
Der Dalai Lama hält vom 11.-23. Okt. 2002
eine Kalachkra-Einweihungszeremonie in der
österreichischen Stadt Graz. Erwartet werden etwa 15.000 Menschen aus aller
Welt, die sich in die Gottheit Kalachakra, deren Lehre und Mandala
einweihen lassen.
In den Ankündigungen heißt es: „Das
Kalachakra Ritual fördert eine Ethik des Friedens, der Toleranz und der
Harmonie im Menschen selbst und zwischen den Menschen verschiedener
Kulturen und Religionen.“
Da unsere Welt zur Zeit
von Krieg, Terror und Katastrophen erschüttert wird, sehnen sich die
Menschen nach Frieden und freuen sich über jeden Beitrag dazu.
Fraglich ist jedoch, ob der Dalai Lama mit
dieser Einweihung wirklich zum Weltfrieden beitragen kann?
Fraglich, weil das ursprüngliche
Schrifttum zum Kalachakra-Tantra (Shri-Kalachakra) den erhobenen Anspruch zu diesem
Weltfrieden nicht gerecht wird:
Das Kalachakra-Tantra ist alles
andere als pazifistisch, sondern es prophezeit und fördert ideologisch
einen blutigen Religionskrieg zwischen Buddhisten und Nicht-Buddhisten um
die Weltherrschaft (Shambhala-Mythos).
Als Gegner des Buddhismus nennt der Text
explizit die "Führer" der
drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam): "Abraham,
Mose, Jesus und Mohammed". Das Kalachakra-Tantra
bezeichnet sie als "die Familie der dämonischen Schlangen“
(Shri Kalachakra
I. 154).
Seitenlang werden im Kalachakra-Tantra
mörderische Superwaffen, über welche die buddhistische Shambhala Armee
verfügt und die sie gegen die "Feinde der Lehre" einsetzt,
beschrieben. (Shri Kalachakra
I. 128-142) "Die äußerst wilden [buddhistischen] Krieger sind "gnadenlos"
und "grausam" und „werden die barbarischen Horden
niederwerfen" und "eliminieren." (Shri Kalachakra
I. 163/165)
Auch wenn der prophezeite Krieg gemäß den
Schriften erst in mehr als 300 Jahren stattfinden soll, beschreiben sie den
Kampf in aller Deutlichkeit.
Auch wenn diese Texte nur geistlich
gedeutet werden (z.B. Krieg gegen Unwissenheit), sprechen sie von Kampf
(z.B. gegen die Annahme einer eigenständigen Existenz der Menschen und
Gottes).
Auch wenn sie den angeblich friedvollen
Zustand des Nirwana fördern möchten, droht der Krieg allen die glauben: Es
gibt einen Gott!
Auch wenn Kalachakra einen buddhistischen
Frieden wünscht, beleidigt das Schrifttum die Religionsstifter
monotheistischer Religionen und macht klar, dass dieser angebliche Friede,
gottgläubige Menschen nicht toleriert.
Ich erhebe hiermit
Protest gegen dieses System, das seinem Anspruch (auf Weltfrieden) nicht
gerecht werden kann. Ich erkläre hiermit, gegen die öffentliche
Durchführung der Kalachakra-Einweihung zu sein.
Martin Kamphuis
„Kalachakra für den
Weltfrieden?“ sorgt für Wirbel
Die Broschüre „Kalachakra für den Weltfrieden?“ hat in Graz für Aufregung
gesorgt. Nachdem die Evangelische Allianz Graz die Broschüre mit einem
Begleitbrief an führende Personen aus Politik und Kirche von Graz gesendet
hatte, stand als Reaktion in der Kronenzeitung: „Kreuzzug gegen die
Kalachakra!“ Darin wurde die Evangelische Allianz in das fundamentale
Spektrum verwiesen und der Vorsitzende des Kalachakra Komitees M. Klell meinte, es ein „unseriöser Versuch von
Meinungsmanipulation.“ Nach seiner Meinung seien die Aussagen über die
Bedeutung von tatsächlichen Kriegs- und sexuellen Handlungen in den
Schriften des Kalachakra eine Fehlinterpretation. Die Schriften sprechen
jedoch eindeutig von einer blutigen Endschlacht, und weisen eindeutig
daraufhin, dass ein Meister, will er den Frieden der Erleuchtung über den
Tantra-Weg erlangen, auch leiblich einen rituellen Geschlechtsakt mit einer
Partnerin durchführen muss.
Auf die Aussage, die Stifter monotheistischer Religionen wie,
Abraham, Mose Jesus und Mohammed gehören zur „Familie der dämonischen Schlangen“
ging er nicht ein. Eine reine „Vergeistlichung“
der Beschreibungen in den Kalachakra-Schriften
oder der Satz, dies könne nur ein Meister recht verstehen, ist hier
unangebracht!
Bürgermeister Stingel schreibt, kein
Verständnis für den Vergleich zu haben, ein buddhistischer Lama könne ein
Hitler sein. Dabei reagiert er auf die Aussage eines Lama „Hitler könne
vielleicht sogar ein Bodhisattva gewesen sein,“
die dieser in meinem Beisein in einer öffentlichen Fragestunde machte.
Die „persönliche Integrität“ des Dalai Lama soll unumstritten sein.
In der Tat geht er innerhalb seines Glaubenssystems einen verständlichen
und geraden Weg. Es ist gerade dieses System, das in Frage gestellt werden
muss. Von Seiten des Dalai Lama und seiner Vertreter wurde z.B. keine Erklärung
zu zweifelhaften Stellen in dem Schrifttum Kalachakras
gegeben.
Klell vertritt den buddhistischen Standpunkt: Es findet
keine Dämonenbeschwörung statt. Kalachakra ist „ein Buddhaaspekt, eine
Manifestation des erleuchteten Bewusstsein.“ Genau so wie Buddhisten die
Existenz eines realen Schöpfer- und Erlösergottes ablehnen, müssen Christen
die Existenz neutraler Buddhawesen ablehnen, die sich von der Lehre her
über den Gott der Bibel stellen. Aus Sicht der Bibel sind Wesen, die die
Existenz Gottes verleugnen, dämonisch.
Ungefähr die Hälfte der angeschriebenen Personen reagierte aber auch
positiv. So z.B. der Bischoff
Kapellari von der katholischen Kirche. Er forderte die Gläubigen
klar dazu auf, nicht an der Initiation teilzunehmen.
Die katholische Gemeindeerneuerung mietete kurz entschlossen für ein
paar Tage die Eishalle für ein „Fest für Jesus“ und verkündigte das
Evangelium. Der eingeladene Sprecher, ein indischer Priester, sprach den
ganzen Samstagmorgen gegen den Buddhismus.
Die Christen in Graz stehen wahrlich in einem Kampf. Gott sagt:
Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste, Zauberei, Geisterbeschwörungen,
Zeichendeuterei sind ihm ein Gräuel (5Mose 18,10-12). All diese Praktiken
werden jedoch in diesem magischen Ritual verwendet. Wenn wir Gottes Sicht
der Sache kennen und ernst nehmen, müssen wir beunruhigt sein über die
geistliche Entwicklung in unserem Land, wo ein solches Ereignis sogar
öffentlich gefördert wird.
Seid mutig und bezieht Stellung, auch wenn diese Stellung nur Hohn
einbringen wird! Seid wachsam und lasst euch nicht auf eine halbe Annahme
der Sache „Kalachakra für den Weltfrieden“ ein. Betet für Graz, für
Österreich, für Europa!
|