Portrait der Kreisgruppe Mühldorf am Inn
Die Kreisgruppe Mühldorf am Inn wurde am 9. April 1975
in der Kreisstadt gegründet und hat inzwischen fast 900 Mitglieder.
Nach und nach entstanden auch Ortsgruppen in Ampfing, Aschau, Kraiburg/Taufkirchen,
Haag, Mühldorf, Neumarkt St. Veit, Schwindegg und Waldkraiburg.
Dem Kreisgruppenvorstand gehören an:

Gerd & Andreas
- 1. Vorsitzender Gerd Ruchlinski aus Waldkraiburg (Tel.:
08638/85397),
- 2. Vorsitzender Dr. Andreas Zahn aus Waldkraiburg (Tel.:
08638/86117),
- Sebastian Huber aus Mühldorf (Schatzmeister),
- Maria Rabenbauer aus Mühldorf (Schriftführerin),
- Thomas Schirlitz aus Unterreit (Beisitzer),
- Bärbel Müller aus Neumarkt St. Veit (Beisitzerin),
- Roland Schlesier aus Waldkraiburg (Delegierter)
- Hans Wild aus Jettenbach (Delegierter).
Zum erweiterten Vorstand koordiniert gehören auch die Vertreter
und Vertreterinnen der Ortsgruppen und Arbeitskreise.

Ein Teil des Kreisgruppenvorstandes: von links - Günther Manz,
OG Aschau, Maria Rabenbauer, Schriftführerin, Oskar Rau, OG Mühldorf
am Inn, Gerd ruchlinski, 1. Kreisvorsitzender, Bärbel Müller,
OG Neumarkt St. Veit, Thomas Schirlitz, Beisitzer, Hans Wild, Delegierter,
vorne: Dr. Andreas Zahn, 2. Kreisvorsitzender mit Bilbo.
Das neue Geschäftsstellenteam das seit Anfang 2001 für
uns tätig ist:

Jutta Gölkel (li), Geschäftsführung und Ute Niedermeier
(re), Diplom Biologin, Kindergruppen, fachliche Betreuung der Kreis-
und der Ortsgruppen, Öffentlichkeitsarbeit.
Schwerpunkte der Kreisgruppen - Arbeit
Öffentlichkeitsarbeit:
- Durch Informationsveranstaltungen,
Podiumsdiskussionen, Informationsstände und Ausstellungen werden
die verschiedenen Umweltthemen in die Öffentlichkeit gebracht.
- Sachkundige BN-ler halten Vorträge in Schulen und Volkshochschulen,
beim Kreisbildungswerk und bei Vereinen. Angeboten werden Themen
wie Naturgarten, Amphibienschutz, Schmetterlinge, Lebensraum Wald
(Wasser, Wiese, etc.), Natur am Inn, Umweltschutz im Haushalt.
- Die Geschäftsstelle der Kreisgruppe in Waldkraiburg
(Graslitzerstraße 35, Tel. und Fax: 08638/3701) dient als
Anlaufstelle für alle, die Fragen und Problemen in Sachen Natur
und Umwelt haben. Hier wird reichhaltiges Informationsmaterial zu
den verschiedensten Themen bereitgehalten. Ebenso besteht die Möglichkeit,
ein Strommeßgerät auszuleihen.
- Seit 1990 wird jährlich ein Umwelttaler
verliehen, den die Kreisgruppe geschaffen hat.
Verbandsbeteiligung:
- Der Bund Naturschutz wird als anerkannter Naturschutzverband bei
öffentlichen Planungen im Rahmen von Raumordnungsverfahren,
Erstellung von Flächennutzungsplänen usw. beteiligt. Die
Stellungnahmen, müssen bei der Abwägung der unterschiedlichen
Belange berücksichtigt werden. Durch die Mitwirkung in solchen
Verfahren gelingt es oft, Eingriffe in Natur und Landschaft zu mildern
und "Ausgleich" bzw. "Ersatz" für Schäden im Naturhaushalt
durchzusetzen.
Biotopschutz:
- Nur wenige Reste naturnaher Lebensräume sind in unserer durch
den Menschen intensiv genutzten Landschaft verblieben. Magere Wiesen,
Feuchtgebiete, Hecken, Feldgehölze, naturnahe Laubwälder
und Gewässer - ein weiterer Rückgang dieser Biotope kann
nicht verkraftet werden, wie das Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten
beweist. Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz versucht daher in
Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden und den Grundeigentümern
solche Lebensräume zu erhalten, Schäden zu beseitigen,
Schutzkonzepte zu entwickeln und Pflegemaßnahmen durchzuführen.
- So wurden z.B. bei Haag 1989 und 1990 elf zugeschüttete Toteiskessel
(das sind Kleingewässer, die durch die Eiszeit entstanden sind)
von Müll, Schutt und Holzabfällen befreit.
- Außerdem gelang es der Kreisgruppe 1996 ein Modellprojekt
für Biotop- und Artenschutz in Jettenbach
zu initiieren. Dort wurde ein ca. 10 ha großes Grundstück
gepachtet, das jetzt nach naturschutzfachlichen Zielen gepflegt
wird. Auf der Fläche werden Galloways gehalten, die als "biologische
Rasenmäher" eine weitere Verbuschung und damit das zuwachsen
des Tales verhindern. Schon nach kurzer Zeit haben sich eine Reihe
von Libellen-, Heuschrecken- und Schmetterlingsarten eingefunden,
die vorher auf der Fläche keinen geeigneten Lebensraum mehr
hatten.
- Im Isental bei Walkersaich und Schwindegg wird die Wiederaufnahme
der Streuwiesenpflege voran getrieben, um auch dort eine totale
Verbuschung zu verhindern und seltenen Pflanzen- und Tierarten Überlebenschancen
zu ermöglichen.
- Für die Kiesgruben
im Landkreis strebt die Kreisgruppe die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes
an, um den Erhalt von Lebensraumspezialisten wie Wechselkröte
und Flußregenpfeifer zu sichern.
- Mitarbeit in der "INN - Allianz",
um die letzte freie Fließwasserstrecke des Inn zu bewahren
und diesen Teil des Inn langfristig als Naturschutzgebiet ausweisen
zu lassen.
Biotop Neuanlagen:
- Viele Lebensräume haben so stark abgenommen, daß eine
Neuanlage unbedingt erforderlich ist. So geht aus einer Untersuchung
des Bund Naturschutz hervor, daß die Zahl der Weiher im Südosten
des Landkreises Mühldorf - der dem Naturraum "Alzplatte" zugeordnet
wird - um über 70% zurückgegangen ist. Der Bund Naturschutz
sucht daher Standorte für neue Weiher, Hecken oder Feldgehölze
und führt die fachgerechte Anlage durch.
- Bisher wurden mehrere tausend Meter Hecken in der freien Landschaft
gepflanzt und etliche Weiher und Ersatzlaichgewässer für
Amphibien angelegt.
- In vielen Fällen wirkt der Bund Naturschutz auch als Fachberater
bei der Anlage solcher Lebensräume.
Müll:
- Seit mehreren Jahren bildet das Müllproblem einen Schwerpunkt
der Kreisgruppenarbeit. Durch Ausstellungen und Vorträge wird
versucht, die Bevölkerung über Müllvermeidung und
Verwertung zu informieren.
- Bei der Errichtung einer neuen Mülldeponie fordert der Bund
Naturschutz sowohl einen geologisch geeigneten Standort (geologische
Barriere) als auch den Einsatz modernster Deponietechnik. Die Deponie
muß kontrollierbar und reparierbar sein.
- Statt der Errichtung weiterer Müllverbrennungsanlagen empfiehlt
der Bund Naturschutz die Möglichkeiten zur Müllvermeidung
und Wiederverwertung voll auszuschöpfen.
- Zum Thema "Müllfreie Schule" (z.B. Gymnasium Mühldorf,
Handelsschule Gester, Mühldorf, Berufsförderungszentrum
Peters, Waldkraiburg) wurden Konzepte entwickelt und konkret umgesetzt.
Verkehr:
- Seit Jahren setzt sich der Bund Naturschutz für den Ausbau
der Bahnverbindung München - Mühldorf - Freilassing ein.
- Beim Straßenbau versucht der Bund Naturschutz, überzogene
Planungen zu bremsen und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für
die Natur durchzusetzen.
- Die umweltverträglichere Alternative zur A94
fordert der Bund Naturschutz schon seit 1975: Den Ausbau der B12
zu einer vierspurigen, kreuzungsfreien Schnellstraße. Gutachten
haben gezeigt, daß dieser Ausbau möglich und für
den Verkehr ausreichend ist. Überdies wird die Landschaft deutlich
geschont und die Ortschaften an der B12 durch die nötigen Umfahrungen
erheblich stärker entlastet, als durch die entfernt vorbeiführende
Autobahn.
Umwelterziehung:
- Verstärkt bemüht sich der Bund Naturschutz, das Verständnis
für die Natur zu fördern und den Umgang mit der Natur
zu sensibilisieren. Zielgruppen in der Umwelterziehung sind vor
allem die Kinder und Jugendlichen.
- In der Kindergruppenarbeit geht es um das spielerische "Erfahren"
der Natur und der näheren Umgebung. Kindergruppen
existieren derzeit in Haag, Neumarkt St. Veit und in Waldkraiburg.
- Durch die Leitung von Exkursionen zu lehrplanrelevanten Themen
an den Schulen wird Kindern und Jugendlichen die Natur mit allen
Sinnen nähergebracht. Das "Lernen vor Ort" macht Spaß
und geht tiefer unter die Haut. Themen wie Lebensraum Wald oder
Wasser eignen sich besonders gut für einen Unterricht im Freien.
Kinder und Jugendliche werden auf diese Weise ganz natürlich
zum eigenen Nachdenken und Handeln angeregt.
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