Die Not der Hunde
reißt nicht ab. Auch uns trifft es immer wieder und das
Telefon steht nicht still. Die Menschen haben nichts dazu gelernt. Seit
Jahren versuchen wir darauf Einfluss zu nehmen, das Bewusstsein zum
Haustier zu hinterfragen. Missstände machen uns laufend darauf
aufmerksam, dass wir die Welt nicht ändern können,
und das macht ohnmächtig.
Zum Jahreswechsel haben sechs
arme Seelen bei uns im Tierhospiz ein neues Zuhause gefunden. Sie haben
zwar nicht mehr viel Zeit, da sie den Großteil ihres Lebens
als Zuchthunde im Privathaushalt unter übelsten Bedingungen
verbracht haben. Diese Hunde haben nie die freie Welt gesehen oder Gras
unter den Pfoten gehabt, noch haben sie je einmal eine freundliche Hand
gespürt. Trotz ihres Alters, von 12 bis 14 Jahren, und trotz
ihrer Handicaps, blind, taub und einäugig, zeigen sie langsam
Neugierde und Vertrauen für ihre neue Welt.
Mit viel Achtsamkeit und
konsequentem, vertrauen schaffenden Rahmen, beginnen die sechs Neuen zu
erfahren, wie es sich anfühlt, in einem Körbchen im
Haus zu schlafen, zu bestimmten Zeiten regelmäßig
raus in den Garten zu gehen, um sein Geschäft zu machen und
Vertrauen zu seinen Menschen aufzubauen. So lernen sie als Mitglieder
in der Hospizfamilie sozial mit ihren Artgenossen vertrauensvoll zu
leben.
Für die
Herbergseltern ist es ein großer Aufwand, für die
Neuankömmlinge den Rahmen zu schaffen, dass eine Routine
entsteht, an der sich die Hunde orientieren können. Das baut
Vertrauen auf und hilft den Hunden, sich in ihrer neuen Welt zu
integrieren. Vor allem braucht es Zeit, die mit uns arbeitet, und so
entfaltet sich für die armen Seelen ein Weg der Heilung in
einem sicheren Zuhause und in Geborgenheit.
Die
Einführung in ihr neues Leben klappt schon ganz gut.
Unsere Neuen
zeigen Neugierde
Boomer gewinnt
Vertrauen
Die blinde
Emma erkundet mit der Nase ihr neues Zuhause
Teddy
trägt einen Rollkragenpullover zum Schutz vor der
Kälte
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