Der Schatten des Dalai Lama

Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus

 

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MEDIEN (16)

1.) Zeitschrift für Politikwissenschaft - "Eine bislang unbekannte Sicht" - November 1999

2.) Bibliotheknachrichten - "Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und auch praktizierenden Buddhisten zu empfehlen ist" Roman Schweidlenka - November 1999

3.) Erwachsenenbildung 1/00 - "Geheime Lehren und Praktiken gehören offengelegt" - April 2000

4.) Anzeiger für die Seelsorge - "Abseits modischer Oberflächlichkeiten" - April 2000

5.) Rheinische Post - "Attacke gegen das Hochjubeln des Buddhismus" von Christoph Weiss - September 1999

6.) Freidenker Nr. 4 - Der Buddhismus wird Trendreligion, der Dalai Lama Friedensfürst - Dezember 1999

7.) Spuren - Seiner Heiligkeit Schatten - Martin Frischknecht - September 1999

8.) TOPIC - Nr. 5 - Buddhismus versucht mit Okkultismus die Weltherrschaft zu erringen - Mai 2000


Zeitschrift für Politikwissenschaft - November 1999

"Eine bislang unbekannte Sicht"

Nach wie vor gilt der Dalai Lama weltweit als Inkarnation des friedlichen Kampfes eines brutal unterdrückten Volkes um seine kulturellen und religiösen Grundlagen. In ihrem sehr umfangreichen und detailreichen Buch vertreten die Autoren eine klare Gegenmeinung, die viele überraschen dürfte. In ihren Augen ist der Dalai Lama das Oberhaupt einer Religion, die hinter der Maske der Friedfertigkeit die Errichtung einer Weltherrschaft des Buddhismus anstrebt. Die Autorin und der Autor beschreiben in großer Ausführlichkeit, auf welchen kultischen und religiösen Hintergründen der tibetische Buddhismus und Lamaismus beruhen, welche sexuellen und kriegerischen Obsessionen dahinterstecken und wie sich das in der tibetanischen Geschichte ausgewirkt hat. Sie suchen nachzuweisen, dass der tibetanische Buddhismus einen im Kern atavistischen, fundamentalistischen, sexistischen und kriegerischen Kulturentwurf darstellt, der den Werten westlicher Demokratien diametral entgegengesetzt ist. Das Buch ist durch seinen Faktenreichtum nicht leicht zu lesen. In manchen Passagen könnte man es geradezu eine unappetitliche Lektüre nennen. Es bietet jedoch eine bislang unbekannte Sicht auf eine oft idealisierte Religion, ihr Oberhaupt und den Zusammenhang von Religion und Politik.


Bibliotheknachrichten - Roman Schweidlenka - November 1999

"Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und auch praktizierenden Buddhisten zu empfehlen ist"

Hinter den Trimondis verbergen sich Herbert und Mariana Röttgen. Herbert Röttgen war einst mit seinem Trikont Verlag ein wichtiges publizistisches Standbein der Linken, ehe er sich der neuen Spiritualität und den Mythen zuwandte und als Dianus-Trikont Verlag zum wichtigsten Organ der damals entstehenden Alternativbewegung wurde. Dabei publizierte Röttgen auch einiges zum Thema Buddhismus. Im vorliegenden Buch übt er Kritik, die in der allgegenwärtigen Dalai-Lama-Euphorie gerne übersehen wird. Ganz konkret zeigen die Autoren den Weg des tibetischen Buddhismus von eher anarchisch anmutenden Gesellschaftssystemen hin zu einer straffen Theokratie. Kritisiert werden kriegsverherrlichende Mythologien, sexualmagische Praktiken, Verbindungen zu esoterischen Rechtsextremisten und eine fest verankerte Frauenfeindlichkeit. Sogar Folterungen, Mord und eine heimliche Zusammenarbeit mit den Chinesen werfen die Autoren dem Dalai Lama vor. Ein heißes Buch!

Dennoch ist etliches übersehen worden, was zu einer ausgewogenen Darstellung dazu gehört: Der Reformwille des Dalai Lama, der mit ersten demokratischen Gehversuchen bereits umgesetzt wurde. Auch die Weltherrschaftsgelüste einer um ihr Überleben kämpfende Kultur überzeugen nicht. Der Vorwurf, der Dalai Lama sei ein Freund des japanischen Sektenbosses Shoko Asahara, der bekanntlich den Giftgasanschlag auf die U-Bahn in Tokio zu verantworten hat, übersieht, dass der Dalai Lama nach einer ersten Begegnung zum Sektenchef auf Distanz ging.

Fazit: Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und auch praktizierenden Buddhisten zu empfehlen ist.


Erwachsenenbildung 1/00 - April 2000

"Geheime Lehren und Praktiken gehören offengelegt"

"Was macht die Faszination des Dalai Lama im Westen aus?" - so fragt die Herder Korrespondenz (10/99) und ließ den Experten Michael von Brück, Autor von "Religion und Politik im tibetischen Buddhismus" (1999) zu Wort kommen, der kritische Anmerkungen über "die oft klischeehafte Wahrnehmung Tibets und das ungenaue Bild des tibetischen Buddhismus in der westlichen Öffentlichkeit" in sein insgesamt eher begeistertes Porträt des "Ozeans des Weisheit" (d.h. "Dalai Lama) einflocht.

Allerdings, seit Ende der 90er Jahre hat, nicht zuletzt wegen der bekannt gewordenen Intrigen und Kämpfe in der exiltibetischen Gemeinde, die Faszination etwas gelitten. Eine grundsätzliche Skepsis dokumentieren die beiden angezeigten Veröffentlichungen, deren Autoren in einem polemischen Verhältnis zueinander stehen, obwohl sie sich in der Grundrichtung ihrer Kritik nicht gravierend unterscheiden. Beide konfrontieren die "Lichtgestalt" des Dalai Lama mit einem dunklen Hintergrund: einmal mit den "sexualmagischen" Praktiken und theokratischen Ambitionen des tibetischen Buddhismus, das andere mal mit Fakten aus der politischen Biographie des nationalreligiösen Oberhauptes. Beide bemühen sich um eine Entmythologisierung des "Gottkönigs" (wie seine theologisch umstrittene Bezeichnung lautet), lassen dabei aber spezifische Defizite erkennen.

Goldner geht auf seine Art schlüssig vor. Er hält sich an die zahlreich vorliegenden Selbstauskünfte des Dalai Lama und konfrontiert sie mit biographischen Fakten und der Chronologie des neueren Tibetkonfliktes. Das Glaubensgebäude und die gesellschaftlichen Zusammenhänge werden in Exkursen dargelegt, wobei das Biographische die Ausführungen strukturiert. Damit wird die eigentliche Analyse des politisch-ideologischen Tibetkonflikts - und auf diesen Boden der Tatsachen will Goldner den Leser zurückholen - personalisiert. Vermutlich sollte nach der ursprünglichen Publikationsplanung der gesellschaftlich-zeitgeschichtliche Kontext weiter ausgebreitet werden, in der vorliegenden Form wirkt manches verkürzt, anderes zu weitschweifig. Goldner hat dabei keineswegs , wie von exiltibetischen Parteigängern in solchen Fällen immer unterstellt, eine Rehabilitierung der Pekinger Politik im Auge; er will vielmehr Geschichtslegenden überprüfen, gerät dabei aber in eine - gerade auch angesichts des Mangels verbürgter Informationen - recht unergiebige Debatte.

Das sachliche Problem, das hier der Aufklärung bedürfte, liegt nicht so sehr in der Qualifikation und Glaubwürdigkeit des nationalreligiösen Führers, Notwendig wäre eine Untersuchung der Konfliktlage, insbesondere der chinesischen Nationalitätenpolitik sowie der Modernisierungskonzepte und -prozesse seit Mao und seit den neuen Transformationsstrategien in Peking, die mit dem alten maoistischen Programm wenig gemeinsam haben. Letztlich müsste das zu einer Auseinandersetzung mit der völkischen Mobilisierung führen, wie sie sich heute (nicht nur in Tibet) als eine gefährliche Konfliktursache darstellt. Was Goldner nachweist, ist die Tatsache, dass der Dalai Lama mit viel propagandistischem Aufwand eigennützige, konfessionspolitische Interessen kaschiert.

Victor und Victoria Trimondi (Pseudonym für Herbert und Mariana Röttgen) schlagen einen gewagteren Weg ein. Sie betreiben die Entmythologisierung über eine mythologische Interpretation, die sich insbesondere dem sexualmagischen Kern des Lamaismus, fixiert im Kalachakra Ritual, und dem apokalyptischen Shambhala Mythos vom Endkampf der Buddhokratie gegen die (muslimischen) Glaubensfeinde widmet. Sie bieten also gegen den gegenwärtigen Dalai Lama, der sich in einer Aura von Toleranz, Menschenfreundlichkeit und Gewaltlosigkeit gefällt, dessen eigene religiöse Tradition auf, geraten damit freilich in eine problematische Auseinandersetzung darüber, welche Deutung und Relevanz solchen Traditionsbeständen heute angemessen ist. Informativ ist dies insofern, als ein Einblick in die verborgenen bzw. verborgen gehaltenen Ursprünge des tibetischen Buddhismus gewährt wird - in einen dunklen Bezirk, dessen Gewicht auch v. Brück mit der vieldeutigen Formulierung betont, dass "das Verstehen des sexuellen Symbolik des Tantra für die Wahrnehmung des tibetischen Buddhismus äußerst wichtig, aber nicht leicht ist."

Im Kern läuft der Nachweis der Trimondis darauf hinaus, dass im Lamaismus ein fundamentalistisches Potential vorhanden ist. Selbstkritische Töne im Blick auf die christlich-abendländischen Entwicklungslinien schlagen sie zwar ebenfalls an, doch fügt sich das letztlich in die unreflektierte Übernahme vom Kampfbegriff der "westlichen Kultur" ein, wie ihn Samuel P. Huntington n seinem "Kampf der Kulturen" formuliert hat: Fundamentalismus erscheint vorrangig als Gefahr , die den westlichen Ländern von außen droht. Diese haben wiederum das recht, zu definieren, was moderne, demokratische Religiosität ist. So plädieren die beiden Autoren für eine grundsätzliche Erneuerung des religiösen Prozesses", deren sich die "Kultur des Westens" annehmen soll: "Die bestehenden Traditionen (und die hinter ihnen stehenden Gottheiten und Mysterien) dürften in einem solchen Erneuerungsprozess nur insofern behilflich sein, als sie sich an bestimmte Grundsätze wie gegenseitigen Respekt, Friedfertigkeit, Transparenz, Gleichberechtigung der Geschlechter, Kooperation mit der Natur, Nächstenliebe usw. halten." Die Offenheit, mit der hier die diversen Gottheiten zur Ordnung gerufen werden, ist entwaffnend, sie wir noch durch das geniale "Undsoweiter" übertroffen.

Diese Defizite ändern jedoch nichts daran, dass mit den vorliegenden Einwänden eine notwendige Auseinandersetzung begonnen wurde. Die tibetische Nationalbewegung ist aus einer Feudalordnung hervorgegangen und präsentiert sich heute mit einem Oberhaupt, das seine Legitimität auf einen göttlichen Ursprung zurückführt, wenn nicht sogar auf dessen unmittelbare Emanation oder Inkarnation. Dieses politische Programm wird im Westen nicht auf seine totalitären Züge hin befragt, der Verdacht des Totalitarismus ist vielmehr für China reserviert, das seine multiethnische Bevölkerung einer rücksichtslosen marktwirtschaftlichen Transformation unter Führung der Staatspartei unterwirft. Bei dieser Erschließung eines Marktes erfährt die Pekinger Führung alle praktisch-politische Förderung des Westens, während in berechnender Weise das moralische recht des tibetischen Separatismus hochgehalten wird.

Resultat ist, dass im Westen Vorstellungen über das ferne Schneeland zirkulieren, die an Idyllik und Klischeehaftigkeit kaum zu übertreffen sind. Die Aufzeichnungen des ehemaligen SS Mannes Heinrich Harrer gelten als seriöse Quelle, kitschige Hollywood Filme ersetzen die Landeskunde, Show-Business-Größen wie Richard Gere oder Tina Turner stellen sich für die Propagandamaschinerie zur Verfügung. Selbst die vor Jahren bekannt gewordene Verbindung zwischen dem Dalai Lama und dem Begründer der japanischen Weltuntergangssekte AUM, Shoko Asahara, der mit Giftgasanschlägen auf seine Deutung des Shambhala Mythos aufmerksam machen wollte, ha zu keiner Nachdenklichkeit geführt. Die FAZ zum Beispiel (23.9.99) stellte die kritischen Thesen der Trimondis in einem Text vor, den man kaum noch Rezension bezeichnen kann, und titelte: "Da lacht der Dalai Lama". Dieser ewig lächelnde, im New Age Ton daher philosophierende, die moderne Bewusstseinsindustrie versiert handhabende Guru gilt als sakrosankt, dass eine kritische Befragung seines Programms (und nicht nur eine Enthüllung einzelner Skandale) mehr als überfällig ist.


Anzeiger für die Seelsorge - April 2000

"Abseits modischer Oberflächlichkeiten"

Die beiden Autoren setzen sich in eingehenden Quellendarstellungen und Analysen kritisch mit dem Welt und Menschenbild, den kultischen und rituellen Praktiken sowie mit dem Selbstverständnis der religiösen Führer des tibetischen Buddhismus auseinander. Eine besondere Rolle spielt dabei das, was die Verfasser die "sexuellen und kriegerischen Obsessionen" dieser Spielart des Buddhismus nennen. Ausführlich beleuchtet wird auch das Verständnis der Frau. Auch wenn man sicher nicht jeder kritischen These zustimmen muss, ist das Buch zweifellos ein wichtiger Beitrag zu einer ernsthaften Auseinandersetzung abseits modischer Oberflächlichkeiten.


Rheinische Post - September 1999

Attacke gegen das Hochjubeln des Buddhismus

Dalai Lama in ungewohnt kritischem Licht

von Christoph Weiss

Trimondis Thesen sind provozierend: Sehnsucht nach dem Weltuntergang, ein aggressiver Kult, das Ziel nach Weltherrschaft und sexuelle Ausbeutung von Frauen - "starker Tobak", was dem tibetischen Buddhismus vorgeworfen wird. Tatsächlich wird mit diesem Buch zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum der Buddhismus und der Dalai Lama selbst einer umfassenden Kritik unterzogen.

Diese stammt von Kennern der Szene. Herbert und Mariana Röttgen, die unter dem Pseudonym Trimondi schreiben, organisierten mehrere Veranstaltungen für den Dalai Lama. Dabei hatten sie auch öfters persönlichen Kontakt mit ihm.

Für viele Menschen scheint die Vorherrschaft christlichen Denkens im Westen gebrochen. So fand eine Sinnsuche nach neuen Werten statt. Besonders fernöstliches Denken verbreitete sich. Nach der Vertreibung aus Tibet ließen sich buddhistische Mönchen, Gurus und einfach Anhänger überall in der Welt nieder und verbreiteten ihre Religion. Der Buddhismus pries sich als starker Kraftquell an.

Tatsächlich sind es zahlreiche Prominente - besonders aus der Showbranche - die unreflektiert diese Religion propagieren. Dieser Kritiklosigkeit will "Der Schatten des Dalai Lama" entgegentreten. In allen bisherigen Büchern, Reportagen, Essays und Filmberichten begegnet uns immer wieder das gleiche Bild eines demütigen, friedlichen und vertrauenswürdigen Charakters. Ein neuer "World Leader", der alle Probleme lösen kann, ohne dabei an sich selbst zu denken. Für die beiden Autoren ist das ein reines Trugbild. Hinter dem sorgfältig aufgebauten Medienaltar soll sich eine höchst zweifelhafte Persönlichkeit verbergen. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, an einer Konfrontation zwischen dem Islam und dem Buddhismus stark interessiert zu sein, da die Weltherrschaft des Buddhismus erst nach einem Weltkrieg zu verwirklichen sei.

Auch Angriffe aus dem eigenen Lager durch Exil-Tibeter häufen sich. Etwa der des Ausverkaufs des eigenen Landes an die Chinesen, politische Lügen, Geschichtsklitterung und anderes.

Die Autoren informieren ihre Leser ausführlich über die Entwicklung des Buddhismus und dessen kultische Verästelungen. Sie wenden sich dagegen, dass der Buddhismus von einer Medien- und Kulturschickeria hochgejubelt wird, ohne dessen historische und kulturelle Hintergründe zu kennen. Diese Unkenntnis der Thematik, die Ignoranz der Hintergründe, wollen die Autoren mit ihrem Buch beenden. Die Thesen des Buches sind ausführlich in der Beschreibung und mit zahlreichen Quellennachweisen versehen. Die Hintergründe der kultischen und rituellen Praktiken, der sexuellen und kriegerischen Obsessionen des Buddhismus sind genau beschrieben. Ein Problem des Buches ist, dass manche Behauptungen schwer verständlich sind.


Freidenker Nr. 4 - Dezember 1999

Der Buddhismus wird Trendreligion, der Dalai Lama Friedensfürst

Was wir von Religion und Fürsten halten braucht hier nicht näher erläutert zu werden. Nun hat der Patmos Verlag unter dem Titel "Der Schatten des Dalai Lama" einen dicken Wälzer herausgebracht. Der Teil 1 "Ritual als Politik" interessiert uns weniger, obwohl die "drei Rollen der Sexualpartnerin im buddhistischen Tantrismus" nicht ohne Kopfschütteln in einem Lande und zu einer Zeit, wo die Gleichstellung der Frau auf der Tagesordnung steht, gelesen werden könne. Unsere Neugier gilt aber dem zweiten Teil und dort dem Abschnitt "Die soziale Wirklichkeit im Alten (vor der chinesischen Invasion) Tibet". Es gibt Untersuchungen, die Tibet als eine mittelalterliche grausame Theokratie bezeichnen, aber die US-amerikanische steht ebenso wie die weltweite durch die Emigranten angeheizte Meinung auf dem Standpunkt, das sei nur chinesisch marxistisches Geschreibsel und man kann davon ausgehen, dass jede um Neutralität bemühte historische Analyse Tibets als kommunistische Propagandaschrift diffamiert wird. Selbst Heinrich Harrer, der "beste Freund des Dalai Lama", schreibt über das Land in den 40er Jahren, die Herrschaft "lässt sich nur mit einer strengen Diktatur vergleichen. Misstrauisch wachen die Mönche über jeden Einfluss von außen, der ihre Macht gefährden könnte." Das Leben im Reiche des Dalai Lama war geprägt von "Beamtenwillkür, Gehirnwäsche und paranoidem Dämonenglauben, spiritueller Kontrolle und kriecherischer Servilität, bitterster Armut und orientalischem Reichtum, Sklaverei, Leibeigenschaft, Hunger, Krankheit, Mangel an jeglicher Hygiene, Trunksucht, grausamen Strafen, Folter, politischem und privatem Mord, Angst und Gewalt, Diebstahl, Räuberei und gegenseitigem Misstrauen." Da kann man sich freuen, dass sich die Bestrafung von Kriminellen nicht auf das diesseitige Leben konzentrieren, sondern dass man die Menschen für Millionen Jahre in die scheußlichsten Höllen verbannen wollte. - Die Gleichheit vor dem Gesetz war nach sozialer Stellung und Börse unterschiedlich. Noch Mitte dieses Jahrhunderts zahlte man für einen Mord ein "Lebensgeld", das unterschiedlich war von einem hohen Mönchsbeamten 8 - bis 10.000 Dollar bis zu 10 Liang (11 Unzen Silber) für eine Frau aus den Unterkasten.

" Prächtig blühte das lamaistische Apothekerwesen. Ausscheidungen (Kot und Urin) hoher Tulkus wurden als wertvolle Medikamente zu Pillen verarbeitet und verkauft. Auch heute verkaufen die Lamas im Westen Hunderttausende kleiner Pillen als Heilmittel, deren Grundsubstanz Tierkost darstellt, die aber als eine Mischung aus gemahlenen Edelsteinen angepriesen werden.. Als höchstes Palliativ galt selbstverständlich der Kot des "lebenden Buddha". Als sich der XIV Dalai Lama in China aufhielt, sammelte sein Kammerherr täglich seine Exkremente in einem goldenen Topf, um sie anschließend nach Lhasa zu schicken und dort zu einem Medikament zu verarbeiten. Victor und Victoria Trimondi glauben nach ihren Untersuchungen, dass die aktuelle gesellschaftliche Situation nicht ideal sei, dass aber das tibetische Volk heute besser lebt als unter der Herrschaft des Lamaismus. Sonst noch Fragen? Ja, das Kapitel "Der Faschismus und seine enge Beziehung zum buddhistischen Tantrismus". "Die buddhistische Staatsform hat eine außergewöhnlich große Faszination auf den visionären Faschismus ausgeübt und übt sie immer noch aus." Auf jeden Fall hatte man drei SS-Größen nach Lhasa geschickt, um die Verwandtschaft zur arischen Rasse festzustellen. Beger traf "Seine Heiligkeit" fünfmal, zuletzt 1994 und schrieb eine Broschüre "Meine Begegnung mit dem Ozean des Wissens". Miguel Serrano, der Chefideologe des "esoterischen Hitlerismus" rühmt sich der "innigen Freundschaft" des Dalai Lama ......


Spuren - September 1999

Seiner Heiligkeit Schatten

von Martin Frischknecht

Über Tibet sind bei uns viele hochfliegende Vorstellungen verbreitet. Dass diese Projektionen mit der Wirklichkeit der Tibeter und deren Religion nur bedingt übereinstimmen, haben wir in dieser Zeitschrift wiederholt aufgezeigt. Die gläubige Verehrung, die der tibetische Buddhismus bei uns erfährt, scheint dennoch ungebrochen.

Daran ändert wohl auch Victor und Victoria Trimondis Buch Der Schatten des Dalai Lama wenig. Die Trimondis (Pseudonym für Herbert und Mariana Röttgen) haben sämtliche Skandalmeldungen der vergangenen Jahre zusammengetragen, sie mit den Berichten mehrerer kritischer Tibetforscher kombiniert und zu einem 800 Seiten starken Schwarzbuch des tibetischen Buddhismus aufbereitet.

Seine Heiligkeit der XIV Dalai Lama, der Friedensnobelpreisträger von 1989, sei in Wirklichkeit der Anführer eines gemeingefährlichen Kultes, dessen wahre Ziele er hinter einer Maske von Mitgefühl und Weisheit verstecke. Im geheimgehaltenen Kern des von ihm weltweit praktizierten Kalachakra Tantra-Rituals stehe die sexuelle Vereinigung tantrischer Meister mit willigen Gespielinnen. Den Frauen werde bei diesem rituellen Akt Lebenskraft entzogen und auf die nach Weltmacht strebenden Lamas übertragen.

Das tönt abstrus, doch die Trimondis verweisen auf manch einen wunden Punkt, den Tibetbegeisterte gerne übersehen: Wie jede andere institutionalisierte Religion hat auch der Lamaismus seine gravierenden Schattenseiten. Trotz lobenswerter Versuche ist es bisher nicht gelungen, diese Schattenseiten glaubwürdig aufzuarbeiten. Geheime Lehren und Praktiken gehören offengelegt. Die Verquickung von Religion und Politik ist ein überholtes Gesellschaftsmodell, auch den Tibetern gereicht es nicht zum Vorteil.

Um das zu beweisen, hätte es nicht der Agitation eines Wälzers bedurft. Tibetologen haben entsetzt darauf reagiert und sich vom Autorenpaar distanziert. Die Trimondis, die einst selber den Dalai Lama förderten, scheinen damit eine alte Rechnung begleichen zu wollen. Fragt sich bloß, in welcher Form die Kritik denn daher kommen müsste, damit sie nicht bloß wahrgenommen würde, sondern zu entsprechenden Konsequenzen führte.


TOPIC - Nr. 5 Mai 2000

Buddhismus versucht mit Okkultismus die Weltherrschaft zu erringen

Der lächelnde Gottkönig aus Tibet ist längst zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Westen geworden. Seit der Dalai Lama 1989 den Friedensnobelpreis verliehen bekam, ist der Buddhist ein gern gesehener Gast. So auch am 14. Mai in München. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte den Dalai Lama eingeladen, um vor rund 6000 Besuchern einer SPD-Veranstaltung mit ihm über das Thema "Frieden und soziale Gerechtigkeit im neuen Jahrhundert" zu diskutieren.

Doch der Dalai Lama ist längst nicht mehr unumstritten. In den letzten Monaten sind eine Reihe von kritischen Büchern erschienen, die den tibetischen Buddhismus und dessen geistliches Oberhaupt in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Geschrieben wurden diese Bücher von einstigen Buddhisten oder ehemaligen eingefleischten Anhängern des Dalai Lama. Die wohl ausführlichste Kritik brachten Victor und Victoria Trimondi alias Mariana und Herbert Röttgen zu Papier. Ihr 816-Seiten-Buch "Der Schatten des Dalai Lama - Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus" (Patmos Verlag, ISBN 3-491-72407-4) präsentiert eine umfassende Darstellung der Hintergründe des Buddhismus, die im Westen völlig unbekannt sind. Herbert Röttgen verlegte in den 80er Jahren Bücher des Dalai Lama und veranstaltete Kongresse mit dem tibetischen Kirchenfürsten und Vertretern anderer Religionen u. a. zum Thema "Interreligiöser Dialog". Doch das Ehepaar Röttgen vollzog einen Gesinnungswandel. In einem Interview mit TOPIC beschreiben sie diesen so:

"Als wir mit der Arbeit an unserem Buch über den tibetischen Buddhismus vor sechs Jahren begannen, waren wir noch davon überzeugt, dass die Toleranz, die humanpolitischen Bekenntnisse, die ethischen Wertvorstellungen und die friedvollen Visionen, die wir aus den Auftritten des Dalai Lama kennen, ernst gemeint und richtungsweisend sein könnten. Nach einem intensiven Studium der tibetischen Geschichte, des lamaistischen Ritualwesens, der religionspolitischen Absichten des Lamaismus und der gesellschaftspolitischen Situation unter den Exil-Tibetern sind wir jedoch zu einem ganz anderen Schluss gekommen: Wir haben einen fundamentalistischen, autokratischen, kriegerischen, sexistischen Kulturentwurf vorgefunden, der sich nicht mit den humanpolitischen Grundsätzen der europäischen Tradition vereinbaren lässt."

Wer vermutet schon, dass der Friedensnobelpreis-Träger Dalai Lama eine der schaurigsten Göttinnen des tibetischen Götter-Himmels als persönliche Schutzgöttin verehrt. Palden Lhamo, so die buddhistische Glaubenserzählung, habe ihren Sohn ermordet, weil er den buddhistischen Glauben nicht annehmen wollte. Mit der Haut des Leichnams ihres Sohnes habe sie den Sattel ihres Maultieres bezogen. So reite sie durch einen Blutsee, bereit, jeden Feind der buddhistischen Lehre zu vernichten. Auch Pehar/Nechung gilt als grausiger Dämon. Er ist nicht nur der persönliche Orakel-Gott des Dalai Lama, den er in wichtigen Entscheidungen befragt, sondern auch das offizielle Staatsorakel der exiltibetischen Regierung. Große Teile des Buches verwendet das Ehepaar Röttgen dafür, den okkulten Hintergrund des tibetanischen Buddhismus zu beleuchten. Dabei gehen sie auch auf die "Mandala-Politik" des Dalai Lama ein. Die Mandalas, geheimnisvolle Zeichnungen oder Gebilde, werden hierzulande als hochwertige traditionelle Kunstwerke eingestuft. Aus Sicht des Buddhismus sind sie allerdings Instrumente einer okkulten Machtpolitik. Die Lamas, die Okkult-Experten des Buddhismus, zeichnen Mandalas oder bauen sie auf, um damit Buddhas, Götter oder Asuras (Dämonen) anrufen zu können. Sie sollen in dem Mandalapalast ihren Wohnsitz aufschlagen. Im magischen Weltbild des tibetischen Buddhismus hat die Konstruktion und Installation eines Mandalas Auswirkungen auf die Personen, die es betrachten, und auf die Region, in der das Mandala platziert wurde. Das machtvollste Mandala ist das sogenannte Kalachakra-Sand-Mandala. Einige Tage nach der Errichtung wird dieses Mandala durch den Kalachakra-Meister, den Dalai Lama, wieder zerstört. Dadurch wird er selbst zu dieser Gottheit (oder diesem Dämon) und verfügt über diese Kräfte bzw. beherrscht sie. Ein solches Kalachakra-Mandala wurde 1996 auf einer großen Tibet-Ausstellung in Bonn errichtet und wahrscheinlich vom Dalai Lama benutzt, bevor er seinen erfolgreichen Auftritt im deutschen Bundestag hatte. Ob dies eine Rolle spielte oder nicht, jedenfalls: Die Regierung Kohl schlitterte direkt danach wegen der Tibetfrage in eine große Krise mit China. Überall auf der Welt, so das Autoren-Ehepaar in seinem Buch, habe der Dalai Lama Mandalas errichten lassen, um damit eine okkulte Machtpolitik betreiben zu können. Nach TOPIC-Informationen gehört dazu auch das Meru-Mandala, das von tibetischen Mönchen in einem Teil des Münchner Nymphenburg-Schlossrondells, der im Besitz einer privaten Stiftung ist, aufgebaut wurde. Es soll dort die buddhistische Weltherrschaft manifestieren helfen. Zu der Mandala-Politik kommen getarnte okkulte Kalachakra-Masseneinweihungen hinzu, wie die für das Jahr 2002 geplante Veranstaltung im österreichischen Graz. Tausende Buddhisten aus aller Welt werden in Graz erwartet. Ziel dieser Kalachakra-Politik mittels Magie sei die Weltherrschaft des tibetischen Buddhismus mit der Vernichtung aller Andersgläubigen, belegen Röttgens in ihrem Buch. Dies werde zwar vom Dalai Lama nie öffentlich zugegeben, dennoch besagten es buddhistische Schriften und Rituale des Kalachakra-Tantra (Tantra=heilige Texte) unmissverständlich.

Dass das Streben nach Weltherrschaft keineswegs nur in alten Schriften zu finden ist, zeigt auch ein neues Buch des Amerikaners Robert Thurman ("Revolution von innen - Die Lehren des Buddhismus oder das vollkommene Glück", Econ Verlag). Thurman ist nicht irgendwer. Er ist der erste Abendländer, der auf Anlass des Dalai Lama zum tibetischen Mönch geweiht wurde. Heute gilt Thurman als Sprachrohr des Dalai Lama in den USA und gehört laut US-Nachrichtenmagazin Time zu den 25 einflussreichsten Meinungsmachern der USA. Thurman fordert bei seinem Auftritt auf der Bonner Tibet-Konferenz (1996) und in seinem Buch ungeschminkt die "Errichtung einer weltweiten Buddhokratie", eine Art globale Mönchsdiktatur nach tibetischem Muster.

Mariana und Herbert Röttgen gehören heute zu den wenigen, die offen und mutig aussprechen, was viele im Westen nicht glauben können. In einem Kapitel ihres Buches beleuchtet das Autoren-Paar auch die ökumenische und interreligiöse Schiene, auf der der Dalai versucht, dem Buddhismus Einfluss zu verschaffen. So ist der tibetische Gottkönig einer der Präsidenten des "Parlamentes der Welt-Religionen" (siehe TOPIC 1/2000). Seit Jahrzehnten gibt es eine konkrete Annäherung zwischen Buddhismus und Christentum, schreibt das "Ökumene-Lexikon" (Ausgabe 1987). In einem interreligiösen Gottesdienst in der Genfer Calvin-Kirche im letzen Jahr predigte der Dalai Lama vor ranghohen Religionsvertretern. Wer Religionskriege führe, setze seinen eigenen Glauben nicht in die Tat um, beteuerte der Gottkönig mit der blutrünstigen Schutzgöttin lammfromm. Für den evangelischen Bereich in Deutschland ist Prof. Dr. Michael von Brück eine der Schlüsselfiguren. Er lehrt an der Ev.-Theol. Fakultät in München Missions- und Religionswissenschaft. Nach seinem Studium der Theologie ließ sich von Brück in tibetischen Klöstern Indiens in den Buddhismus einführen. Er gilt heute in der buddhistischen Szene als "Dialogpartner des Dalai Lama" und soll 1993 in München dem Dalai Lama einen Auftrittstermin auf dem Ev. Kirchentag verschafft haben.

"Im Westen tritt der Dalai Lama als der ‘bessere Christ’ auf, das ist seine Methode", meinte Ehepaar Röttgen gegenüber TOPIC und empfahl als Gegenstrategie "eine ehrliche, umfangreiche, objektive, emotionslose und ständige Aufklärung über den Lamaismus, die Geschichte Tibets und den Dalai Lama sowie Informationen über die ‘Schattenseiten’ dieser Religion. Die Tatsachen, die dann ans Licht kommen, dürften hinreichen, um nicht mehr der Manipulation zu verfallen."


 

 

 

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