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     LESERBRIEFE 
      
    
      
    
    Die braunen Flecken des Buddhismus Schon
    das letzte Buch von Victor und Victoria Trimondi "Der Schatten des
    Dalai Lama" war eine ausgezeichnete und höchst kompetente Analyse über
    den Lamaismus, hat international für rege Diskussionen gesorgt, die
    verklärte Rezeption des tibetischen Buddhismus und des Dalai Lama im Westen
    entmythologisiert und hat für viele Nachgeburten wie Colin Goldner, Michael
    von Brück, Bruno Waldvogel-Frei und Martin Kamphuis, die in ihren Büchern
    die Recherchen der Trimondis übernommen haben, gesorgt. Das jetzige neue
    Buch des Autorenpaares "Hitler-Buddha-Krishna" ist noch um
    einiges brillanter als das erste, ist hervorragend recherchiert, spannend
    zu lesen und zeigt eine bisher völlig übersehene Seite in der Geschichte
    des Nationalsozialismus. Dass Himmler und seine SS mit der Hilfe berühmter
    Orientalisten und NS-Wissenschaftler tatsächlich im SS-Ahnenerbe eine
    eigene Kriegerreligion gründen wollte und dass diese auf den
    "indo-arischen Fundamenten" der östlichen Lehren aufbauen sollte,
    ist nicht nur neu, sondern eigentlich eine erschütternde Sensation. Denn
    diese auf akademischer Ebene geführte Religionsgründung hatte als Ziel die
    Vergöttlichung des Führers nach dem asiatischen Modell der Inkarnation und
    scheute nicht davor zurück, Hitler offiziell mit Buddha und dem Gott
    Krishna zu vergleichen, beziehungsweise eine metaphysische Bedeutung und
    Legitimation für den Krieg, für das Soldatentum und nicht zuletzt dank des
    indischen Karmagesetztes für den Massenmord an Millionen von Unschuldigen
    zu formulieren. Das besonders beunruhigende an der Sache ist, dass diese
    NS-Rezeption nach dem Krieg weitergeht und sich als religiöser
    Neofaschismus weltweit ausbreitet.  
    Das Buch ist eine echte Herausforderung
    für all jene blinde Verehrer der asiatischen Religionen, die sich nun
    endlich, so wie es auch die Christen getan haben, mit der Nazi- und
    Fascho-Vergangenheit ihrer Lehrer (Dürckheim, Herrigel, Suzuki und Co) und
    derjenigen zahlreicher Buddhisten auseinandersetzen müssen. Wenn man sich
    die buddhistischen Reaktionen auf das neue Trimondi Buch ansieht, so wird
    hier wieder vertuscht, gelogen, unterstellt, aggressiv reagiert, um das
    Thema unter den Teppich zu kehren. Das ist höchst verantwortungslos. 4
    Wichtiger Beitrag "Da das Hakenkreuz auch uns Deutschen höchstes und
    heiligstes Sinnbild bedeutet, so steht unser Besuch unter dem Leitspruch:
    Treffen des westlichen und östlichen Hakenkreuzes in Freundschaft und
    Frieden." Das sagte Ernst Schäfer, Leiter der SS-Tibetexpedition. Das
    Buch der Trimondis ist vollgepackt mit Recherchen, Zitaten und Fakten
    dieser Art. Hitlers Schutzstaffel und innerhalb dieser Organisation das
    SS-Ahnenerbe waren demnach der eigentliche Kern einer möglichen
    nationalsozialistischen Religionsbildung. Zitat Trimondi: "Hier wurde
    klar, bewusst und zielgerichtet an der Konstruktion eines arischen Glaubens
    gearbeitet." (S.547) Im Zentrum stand die Schaffung einer religiösen
    Kriegerkaste, "eines faschistischen Gotteskriegers".  
    In diesem Zusammenhang wird auf einen
    interessanten Aspekt verwiesen. Im Science-Fiction "Krieg der
    Sterne" treten sakrale Kriegerclans auf. In vielen anderen Filmen
    ("Matrix", "Ghost Dog" usw.) lösen die Helden die
    Konflikte mit Gewalt. Sie beherrschen eine Tötungskunst, die auf völliger
    Gefühlskontrolle basiert. Es sit die Gefühlskälte eines Samurai und die
    innere Unbeteiligtheit eines Shaolin-Kämpfers. Der buddhistische
    Shamabala-Mythos beinhaltet denn auch einen kommenden religiösen
    Weltenkrieg. - Dieses Buch warnt vor vielen Einflüssen, welche durch den
    vermeintlich gewaltlosen Buddhismus importiert wird. Schade ist die zu hohe
    Detaildichte. Weniger und prägnanter, wäre mehr gewesen. Trotzdem ist diese
    Fleißarbeit eines der wichtigen religionskritischen Werke dieses Jahres. 4
    Wichtige Hintergründe Es ist klar, dass dieses Buch hohe Wellen wirft.
    Längst hat sich das buddhistische Denken im Westen eingeschlichen. Der
    Dalai Lama ist zum Friedefürsten schlechthin transformiert worden. Diese
    Lichtgestalt und seine Religion dürfen ganz einfach keine Schattenseiten
    haben... Nun bringen die Trimondis Fakten, Ereignisse und
    Ritual-Bedeutungen ans Licht, die bislang im Westen unbekannt waren. Es ist
    spannend zu lesen, welche Verbindungen in der Zeit des Nationalsozialismus
    bestanden und dass die Nazis daran waren, eine eigene Religion - eine
    indo-arische - aufzubauen. Die Ideen dazu fanden sie in der Himalaja-Region.
    Äußerst spannend sind auch die Vergleiche zwischen der östlichen
    Kriegerkaste und Beispielen aus aktuellen Filmen. Die Vorstellung des
    mental unbesiegbaren und entsprechend gewissenlosen, kaltherzigen Kämpfers
    lässt aufhorchen. Dieses Buch - ob man es nun mag oder nicht - ist zu
    gewichtig und zu gut auf Fakten abgestützt, als dass man es als "reißerisch"
    und "kenntnislos" abtun könnte. Es ist ein wichtiger Beitrag zur
    aktuellen Religionsdiskussion. 
    www.123recht_net.de  
    
      
    
    Die von
    den Trimondis hier publizierten Forschungsergebnisse stellen - auch wenn
    sie bewusst ent-täuschen - einen immens wichtigen kulturellen Beitrag dar,
    in Zeiten weltweiter fundamentalistischer und kriegerischer Aufheizung, wie
    wir sie gerade erleben müssen. Der spektakuläre Titel des Buches befördert
    es aus der akademischen Nische mitten in den öffentlichen Diskurs - wie ich
    finde richtig platziert - bedenkt man den enormen Zulauf, den östlichen
    Religionen auch in Deutschland seit den 70er Jahren zu verzeichnen haben. 
     
    Ernüchtert musste ich eingestehen, dass gerade die tibetisch buddhistische
    Tradition eine Vielzahl grotesker, chauvinistischer Schattenseiten
    aufweist, die von höchsten SS-Funktionären und -Akademikern offensichtlich
    begeistert adaptiert und als philosophischer Unterbau für die Etablierung
    ihrer kalten massenmörderischen Ideologie genutzt werden konnte. 
     
     
    Dadurch
    bekommt die viel gerühmte Zeitlosigkeit östlicher Religionen einen bitteren
    Beigeschmack. Ab jetzt lässt sich - ob naiv oder zynisch motiviert - nicht
    mehr ausblenden, dass ein Gutteil tibetisch-buddhistischer und
    hinduistischer Schriften offen mit frauenverachtenden und
    menschenfeindlichen Allegorien operieren. Die entsprechenden Texte und
    Rituale wie bisher üblich als "Nur-Methapher" zu relativieren,
    überstrapaziert inzwischen eindeutig jegliche Toleranz. 
     
     
    Auch
    wenn das Buch auf spirituell engagierte, mit indischen Philosophien
    sympathisierende Menschen desillusionierend wirken mag, meine ich, dass wir
    uns hiervon nicht beirren lassen und in die altbekannten, absurd anmutenden
    Leugnungs- bzw. Verdrängungsmuster verfallen dürfen. In mir entfachte die
    Reflektion der Lektüre eine wichtige Entwicklung - die Wiedergewinnung
    meines kritischen Bewusstseins -, das, wie ich eingestehen muss, vom
    exotischen Flair des tibetischen Lamaismus zeitweilig verdeckt war. 
     
    Gerade für westliche Buddhisten und andere östlich orientierte Suchende
    stellt die vorliegende Materialsammlung glaube ich eine Aufforderung dar,
    die evolutionär noch junge westliche Tradition der Aufklärung nicht einfach
    aufzugeben, sondern sie zusammen mit den positiven Seiten östlicher
    ethisch/philosophischer Errungenschaften zu nutzen und endlich damit zu
    beginnen, vorgefundene starre Machtstrukturen und die oft bizarr anmutenden
    Dominanz-Unterwerfungsrituale im religiösen Umfeld zu dekodieren und zu
    verändern. 
     
    Tibeter und auch Hindus haben, wie ich glaube, den Feudalismus noch zu
    transformieren und es wäre fatal, wenn wir Westler uns blauäugig und passiv
    von atavistischen Bestrebungen vereinnahmen ließen. Man kann nur wünschen,
    dass das Buch demnächst auch als Paperback weniger bemittelten
    Interessierten zugänglich gemacht wird. 
      
    www.reviewcentre.de  
    
      
    
      
    Es ist
    klar, dass dieses Buch hohe Wellen wirft. Längst hat sich das buddhistische
    Denken im Westen eingeschlichen. Der Dalai Lama ist zum Friedefürsten
    schlechthin transformiert worden. Diese Lichtgestalt und seine Religion
    dürfen ganz einfach keine Schattenseiten haben... Nun bringen die Trimondis
    Fakten, Ereignisse und Ritual-Bedeutungen ans Licht, die bislang im Westen
    unbekannt waren. Es ist spannend zu lesen, welche Verbindungen in der Zeit
    des Nationalsozialismus bestanden und dass die Nazis daran waren, eine
    eigene Religion - eine indo-arische - aufzubauen. Die Ideen dazu fanden sie
    in der Himalaja-Region. Äußerst spannend sind auch die Vergleiche zwischen
    der östlichen Kriegerkaste und Beispielen aus aktuellen Filmen. Die
    Vorstellung des mental unbesiegbaren und entsprechend gewissenlosen,
    kaltherzigen Kämpfers lässt aufhorchen. Dieses Buch - ob man es nun mag
    oder nicht - ist zu gewichtig und zu gut auf Fakten abgestützt, als dass
    man es als "reißerisch" und "kenntnislos" abtun könnte.
    Es ist ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Religionsdiskussion. 
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