Schützengesellschaft Steeg 1886 e.V.
Steeger Schützen
Schützenheim:
Steeg 13
84428 Buchbach
Anschrift: Franz Schmid, 1. Schützenmeister
Gumpolding 2a
84428 Buchbach
SG Steeg 1886
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Ortsgeschichte
Geschichte der Ortschaft Steeg
Wo jetzt ein Kirchlein steht, war einst der Sitz der Mandl, ein Wasserschloß von seltener Schönheit, wie urkundlich nachgewiesen
ist. In manchem Hausflur in Steeg und der nahen Umgebung hängt noch ein Bild von diesem einzigartigem Bauwerk (Allerdings
gibt es auch eine andere Version als Gemälde im Rathaus Buchbach).
Letzter Besitzer war Baron Leonhard Sinbert v. Mandl, der das Schloß um 1840 verkaufte und nach Landshut übersiedelte, wo er
bei der damaligen Regierung ein hohes Amt übernahm und später auch in Landshut verstarb. Seine Ehe war kinderlos. Das
Schloß ist dem Abbruch verfallen, der mehrere Jahre dauerte. Das Hoheitsgebiet des Schloßherrn von Steeg reicht bis
Kastenberg, Viehweid bei Schwindegg und Dözkirchen.
Die Untertanen unterschieden sich in zwei Gruppen, nämlich in die Besitzenden und die Hörigen. Letztere waren soviel wie
Pächter auf ihren Gütern. Die Abgabe an den Schloßherrn hieß man Zehent, daß heißt, es mußte jedes Zehntel der erarbeiteten
Feldfrüchte abgeliefert werden. Ein Unterschied bestand darin, daß die Hörigen auch noch zu Hand- und Spanndiensten
herangezogen wurden. Die abgelieferten Feldfrüchte wurden in einem großen Stadel, der zwischen dem jetzigen Müller- und Rott-
Anwesen stand, untergebracht und mußten dann von den Hörigen durch Handarbeit den Winter über marktfähig gemacht werden
und nach Landshut zum Markt (damals Schranne genannt) gefahren werden. Die gesamten Einnahmen hiervon flossen dem
Schloßherren zu.
Besonders zu erwähnen ist die Zugbrücke, die nach jedem Passieren von Fußgängern, Reitern oder Fuhrwerken von und zum
Schloß wieder hochgezogen wurde. Dann die Schloßmühle und das Kettenbergerhaus (letzteres jetzt Rinberger). In diesem war
das Vollstreckungsgericht untergebracht, den Vollstreckungsbeamten nannte man im Volksmund den Schürg (Scherge). Es sollten
seinerzeit dort auch noch körperliche Züchtigungen Anwendung gefunden haben.
Die Verbindung zwischen Schloß und dem Kettenbergerhaus war ein schwerer Holzsteg, der über die nassen und moorigen
Wiesen führte, und nur von Angehörigen des Schlosses benutzt werden durfte (auf diesen Holzsteg ist der jetzige Ortsname Steeg
zurückzuführen). Vorsitzender bei Gerichtsverhandlungen war einzig und allein der Schloßherr, meistens zog er noch einige
seiner engsten Mitarbeiter als Beisitzer heran.
Vor seinem Wegzug ließ der Schloßherr das sogenannte Herrenhaus (Weindlhaus, jetzt Vielhuber) und später die jetzige Kapelle
errichten und gründete ein selbständiges Benevizium. Durch eine großzügige Stiftung konnte hier ein alter, gebrechlicher Priester
seinen Lebensabend verbringen. Soviel noch bekannt ist, waren die beiden Letzten, Herr Pfarrer Knie und Herr Beneviziat Elas.
Das ganze Vermögen ist dann der Inflation zum Opfer gefallen, und das Benevizium wurde bereits 1917 der Pfarrei Buchbach
einverleibt.
Das Steeger Kirchlein beherbergt heute noch besondere kostbare Heiligenfiguren und Gemälde, wobei der Kreuzweg in erster
Linie zu erwähnen ist. Auch die Einrichtung der Sakristei ist, wie von Fachleuten wiederholt festgestellt wurde, von ganz großem
Wert.
Geschrieben am 20. Febr. 1969 von
Xaver Engl, ehem. Bürgermeister der Gemeinde Walkersaich
und langjähriger Kassier der SG Steeg 1886
135 Jahre
1886
2021
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