Schützengesellschaft Steeg 1886 e.V.
Steeger Schützen
Schützenheim:
Steeg 13
84428 Buchbach
Anschrift: Franz Schmid, 1. Schützenmeister
Gumpolding 2a
84428 Buchbach
SG Steeg 1886
Ortsgeschichte
Ehemalige Schlosskirche, St. Marien, schlichter Barockbau, im Kern 18. Jahrhundert, letzter Rest des
ehemaligen Wasserschlosses Steeg - restauriert 1981/82 unter Architekt Dipl.Ing.(FH) Rudolf Lechner.
Die Schloßkapelle in Steeg
Ein schlichter Barockbau, im Kern 18. Jh. mit der Ausstattung vom letzten Rest des Wasserschlosses
Steeg (denkmalgeschützt).
Wenn wir dem letzten Gerichtshalter der Maendl`schen Schlossherrschaft von Steeg Lorenz Brunner
glauben, so wurde in der dortigen Schlosskapelle schon um 1257 die heilige Messe gelesen. Darüber
hinaus erfahren wir aus seinen Aufzeichnungen aus dem Jahr 1849 Einzelheiten der religiösen
Entwicklung über acht Jahrhunderte hinweg, die uns die Schlosskapelle in einem besonderen Licht
zeigen.
Die Pfäffinger 1203 - 1476
Das erste Benefizium in seiner Schlosskapelle stiftete 1449 „Ritter Hanns Pfäffinger zum Steeg und
Erbmarschall in Bayern". Mit wenigen Unterbrechungen hatten von diesem Jahr an die adeligen Steeger
Schlossherren ihre eigenen geistlichen Herren. Totenkult und Reliquienverehrung standen im frühen
Christentum an hervorragender Stelle. Dazu kam der Ablassglaube, der den Gläubigen geringere Leiden
im Jenseits verhieß. Als eifrigster Sammler von Reliquien galt der bekannte Ritter Degenhart Pfäffinger
aus der Salmanskirchener Sippschaft. Aber auch die Steeger Vettern bewahrten einen stattlichen
Reliquienschatz von rund 150 Einzelstücken auf. Unter anderem: „Von unseres lieben Herrn seiner Cron
ein Dohrn", „Splitter von der Säull, daran Christus ge-geißlet worden" , „Particul vom hl. Creuz" und viele
andere. Die Kreuzpartikel gelangten später in den Besitz der Pfarrkirche St. Jakob in Buchbach. Sie
wurden um 1740 bei Prozessionen mitgeführt und wir finden sie 1827 in einem Inventarium wieder. Sie
sind heute noch im Besitz der Pfarrkirche.
Die Loßnitzer 1476 - 1641
Rittmeister Cuno von Loßnitz gelang laut Dekret des Papstes 1492 und 1581 für seine Schlosska-pelle
eine Reihe von Ablässen zu erwirken. So an den vier Frauentagen „Reinigung, Verkündi-gung,
Himmelfahrt und Geburt. Dann zur Kirchweihe „jederzeit einen 100-tägigen" und einen vollkommenen
Ablass am Fest des hl. Franz Seraph. Berühren und Küssen von Reliquien, dazu das Gewinnen von
Ablässen fanden großen Zuspruch bei den Gläubigen. Die Schlosskapelle kam zu einer überörtlichen
Bedeutung, weil Ablässe, meist mit einem finanziellen Beitrag in die „Opferpixn" (Opferbüchse)
verbunden, einen gewissen Wohlstand sicherten. Die finanziell ärmlich ausgestattete Pfarrkirche
St.Jakob in Buchbach konnte davon nur träumen.
Der Riemhofer 1641 - 1653
Der für wenige Jahre auf Schloss Steeg aufgezogene Besitzer Ludwig Riemhofer, Schwager der Beatrix
von Loßnitz, stiftete das Benefizium 1649 neu auf.
Die Freiherrn von Maendl 1659 - 1849
Der Hofkammerpräsident des Kurfürsten Maximilian von Bayern Freiherr Johann von Maendl er-warb
1649 das Schloss Steeg. Sein Neffe Simpert von Maendl (1688-1723) machte die Schlosskapelle zu
einem Mittelpunkt der Marienverehrung. Mit Hilfe der Franziskaner und Kapuziner von St. Peter in
München führte er 1712 die vom Papst genehmigte Bruderschaft der Marianischen-Liebesversammlung
ein. Die Bruderschaft zählte in der Blütezeit über 1939 Mitglieder und im erfolgreichsten Jahr 1722
kamen 841 Kommunikanten an den Tisch des Herren. An den vorgenann-ten Frauentagen wurden in der
Schlosskapelle bis zu 20 Messen gelesen. Geistliche aus der Nachbarschaft mussten aushelfen und in
der winzigen Kapelle herrschte größtes Gedränge. Mit dem Tod des Simpert von Maendl im Jahr 1723
fand die Bruderschaft ihr Ende.
Als Schlossherr Thaddae von Maendl 1780 versuchte für seine Schlosskapelle einen besonderen Status
als „Capella regia" (mit vorherrschender Bedeutung) zu erwirken kam es mit der Salzburger Obrigkeit
zum Konflikt. In einem Ordinariats-Befehl wurde die Schlosskapelle zur Filialkirche der Pfarrei St. Jakob
in Buchbach erklärt. Darüber hinaus das wurde das „Erneuern und Aufbehalten der vorhandenen
Reliquien in der Schlosskapelle unter Androhung von Strafe untersagt und dem Benefiziaten Pieringer
das Meßlesen sowie alle anderen geistlichen Verrichtungen verboten. Hier war schon der Wind der
frühen Aufklärung unter dem Salzburger Erzbischof Colloredo zu spüren. Zum letzten Mal wurde im Jahr
1836 durch den Freiherren Johann Anton Maendl und dem Domkapitular Leonhard Kurzmiller, einem
Steeger Wirtssohn, das Benefizium neu errichtet. Dann ging 1849 die Gutsherrschaft zu Ende und das
Steeger Schloss wurde abgebrochen. Die Freiherrn von Maendl zogen sich auf ihren Besitz in Tüßling
zurück. Im Jahr 1859 fand mit dem letzten Benefiziaten Johann Baptist Köstler das Steeger Benefizium
ein Ende.
Heute ist vom ehemaligen stolzen Schloss Steeg nur noch ein kleines, schmuckes Kirchlein übrig
geblieben und man sieht ihm nicht an, dass es auf über 750 Jahre lebendige christliche Tradition
zurückblicken kann.
Quellen: Aus dem Heimatbuch: Die „Puechpecken" (2001) von Max Wallner und Grundholden d. ehem.
Rittergutes Steeg (Geiger-Verlag 1934)
Schloß Steeg
Copyright by SG Steeg 1886 e.V. © 2012 - All Rights Reserved
[ Zurück ]
135 Jahre
1886
2021
Grundholden des ehemaligen Rittergutes Steeg
(Haus- und Hofnamen von Steeg und Umgebung)
Steeger Miniaturschloß
Die Steeger Schützen haben 2017 am Blumenkorso mit dem Miniaturschloß teilgenommen, dabei das Steeger Schloß von 1988 wieder auf Vordermann
gebracht. Ein Dank geht an die ehemaligen, bereits verstorbenenMitglieder und Vereinszimmerer, Hans Kerbl, Georg Lantenhammer und Josef
Häusler, sowie Harry Albrecht (Malerarbeiten), die das Schloss vor 30 Jahren zur 1200-Jahr-Feier in Buchbach so gut gebaut und bemalt haben.
Ein besonderer Dank den Schützenfrauen, die das Schloss so schön geschmückt haben, Alex Fischer, dem Urenkel von Hans Kerbl, der die Türme
und Fahnen restaurierte, Alfred Franzl, der das Schloss entstaubte und ihm eine neue Heimat gibt, sowie Franz Rampl der die notwendigen Maler-
ausbesserungsarbeiten ausgeführt hat. Neben den vielen anderen tollen Motiven beim Blumenkorso 2017 war das Schloß ein besonderer Hingucker!!